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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kommandostab. Seine von dem grellen Strahl geblendeten Augen mußten sich an das viel schwächere Licht der Taschenlampen gewöhnen.
    „Weiter!" sagte der Cro Magnon dann und zog seine Füße aus dem Schlamm. „Wir werden hoffentlich bald einen Lagerplatz finden."
    Radschendra Bhandri und Liz Ballards schauten den riesigen, muskelstrotzenden Cro Magnon mit dem knappen Lendenschurz voller Überraschung und auch mit Furcht an. In dieser Stunde im Dämonensumpf hielten sie ihn für ein übernatürliches Wesen, für einen Halbgott, der auf die Erde gekommen war, um den Mächten der Finsternis die Stirn zu bieten.

    Eine Stunde später kam die kleine Expedition aus dem versumpften Gelände heraus. Unga hatte weiter den Weg mit der Machete freischlagen müssen, denn der Kommandostab ließ sich nicht unbegrenzt als magischer Laser einsetzen. Unga hatte bei Versuchen festgestellt, daß der magische Lichtstrahl nach etwa einer Minute erlosch. Er konnte sich also nicht den Weg durch den Sumpfdschungel Freibrennen.
    Unga hatte noch Kraftreserven, aber die anderen waren völlig erschöpft. Chet MacArthur, der sich bisher auf den Beinen gehalten hatte, brach zusammen. Sein Körper glühte. Er hatte hohes Fieber. Unga legte die Schlafsäcke zurecht. Bis auf Chet MacArthur ließ er jeden ein paar Bissen von dem Proviant essen. Der Cro Magnon entfachte ein kleines Feuer. Er dachte noch nicht ans Schlafen, denn er wollte sich um den stöhnenden, phantasierenden Chet MacArthur kümmern.
    „Willst du Wache halten, Unga?" fragte Liz Ballard.
    „Eine Weile. Schlaft jetzt! Wir haben einen harten Tag voller Gefahren vor uns."
    Die erschöpfte blonde Frau schloß die Augen. Auch Radschendra Bhandri, der indische Arzt, konnte nicht länger wach bleiben.
    Unga wandte sich an Reena. „Hast du mit den Padmas in der magischen Grotte eine Gedankenverbindung aufnehmen können?" fragte er.
    „Nein", antwortete die exotisch schöne Inderin. „Ich habe es ein paarmal versucht, während wir vor dem Tempel auf dich und die beiden anderen Männer warteten. Aber es gelang nicht. An meinen Fähigkeiten kann es nicht liegen. Eine transzendentale Sperre ist errichtet - von den Chakras und vom Chakravartin, wie ich annehme."
    Unga sagte Reena, sie sollte schlafen und neue Kräfte sammeln. Aber die Inderin wollte noch etwas wissen.
    „Wer bist du, Unga?" fragte sie. „Du verfügst über magische Fähigkeiten, Kenntnisse und Mittel, wie ich es noch bei keinem anderen Menschen erlebt habe. Ein Dämon bist du nicht, aber ein normaler Mensch auch nicht."
    Der Cro Magnon berührte ihre Brüste im Schlafsack. „In den meisten Sachen bin ich ein ganz normaler Mann. Vielleicht erzähle ich dir später einmal mehr über mich."
    Er wandte sich ab. Reena mußte sich mit dieser Auskunft zufriedengeben.
    Unga kümmerte sich nun um Chet MacArthur. Der Major stöhnte und warf sich hin und her. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Unga versuchte, seine Qualen mit Beschwörungen und dem Kommandostab zu lindern. Der Cro Magnon trug inzwischen wieder seine Tropenkleidung. Er saß bei dem Schwerkranken am Feuer, wiegte den Oberkörper hin und her und summte. Es war eine monotone Melodie, die von den Medizinmännern der Steinzeit stammte, aus der fernen Vorzeit, achttausend Jahre vor der Geburt Jesu Christi.
    Unga erinnerte sich an seine Kindheit und Jugend. Bilder tauchten vor ihm auf, die er längst vergessen geglaubt hatte. Kämpfe gegen wilde. Tiere, gegen die Linken, jene Leute, die den linken Pfad einschlugen, der später zum Weg der Schwarzen Magie wurde und deren Symbol bei den Höhlenmalereien der Abdruck der linken Hand war. Aus den Linken war später die Schwarze Familie der Dämonen geworden, der Nacht- und Schattenwesen.
    Unga sah plötzlich, wie ein grünlicher Nebel aus Chet MacArthurs Mund, Nase und Ohren quoll. Der dämonisch Infizierte bäumte sich auf und stöhnte schrecklich. Das grüne Zeug bildete eine dichte Wolke. Unga nahm den Kommandostab und berührte die Masse mit der Spitze. Nichts geschah. Aber nach einiger Zeit öffnete der im Fieberdelirium liegende Major den Mund. Ein großer, roter Rubin glänzte auf seiner Zunge. Ein eigenartiges Strahlen ging von ihm aus, das den grünen Nebel aufzuzehren begann. Der grüne Nebel löste sich auf, und der Major schloß den Mund wieder. Sein Schlaf wurde ruhiger, sein Gesicht bekam wieder Farbe. Als Unga seinen Mund öffnete, war der Rubin verschwunden.
    Der Cro Magnon machte sich seine Gedanken.

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