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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Bevor Unga noch seine Bauchwunde mit dem Kommandostab ausbrennen konnte, hauchte der Botschaftssekretär sein Leben aus. Sein Gesicht war furchtbar verzerrt. Vor den Augen der entsetzten Zuschauer begann sein Fleisch sich aufzulösen. Innerhalb von kurzer Zeit wurde er zu einem Skelett, das noch in den Tropenkleidern aus Khaki steckte.
    Shiva wollte kein Risiko mehr eingehen. Er gönnte Derby keine Lebensspanne von ein paar Tagen. Unga kümmerte sich um Chet MacArthur, bevor er einen Blick in den Tempel warf. Der Major war in die Knie gegangen, sein Kopf auf die Brust gesunken. Er stöhnte und ächzte. Furchtbare Schmerzen durchrasten seinen Körper.
    Unga griff ihm unters Kinn, hob seinen Kopf hoch und berührte die Stirn mit dem Kommandostab. Er murmelte eine Formel der Weißen Magie. Der sagenhafte Begründer der Weißen Magie, Hermon oder Gralon, Hermes Trismegistos, hatte sie ihn gelehrt.
    Chet MacArthurs verzerrtes Gesicht glättete sich ein wenig. Er sank auf den Boden nieder und schaute zu den funkelnden Sternen empor.
    Unga ließ sich von Radschendra Bhandri eine weitere Dynamitpatrone geben. Die Stablampe in der Hand, den Kommandostab im Gürtel, lief der Cro Magnon leichtfüßig in den Tempel. Er leuchtete umher. Der Staub im Tempel begann sich herabzusenken, der Explosionsdunst zerflatterte in der Zugluft. Es roch scharf nach dem Sprengstoff. Trümmer bedeckten den Boden, aber von dem Jadegötzen sah Unga nichts.
    Er ging hinter den Altarsockel. Die Luke mit der nach unten führenden Treppe war geschlossen. Shiva hatte sich in sein unterirdisches Reich zurückgezogen und brütete neue Teufeleien aus. Unga wußte, daß der Götze keineswegs geschlagen war. Er würde grausame Rache nehmen wollen.
    Der Cro Magnon ging zu den anderen zurück. Liz Ballard leuchtete mit der Stablampe, und Radschendra Bhandri war dabei, Chet MacArthur ein schmerzstillendes Mittel aus der Expeditionsapotheke zu spritzen.
    „Wir müssen fort von hier“, sagte der Cro Magnon. „Heute nacht noch. Jetzt habt ihr einen Eindruck davon bekommen, welche Gefahren hier drohen und was für Mächte im Spiel sind. Die Schätze hier könnt ihr mitnehmen, wenn ihr wollt. Shivaist so erzürnt, daß es keinen Unterschied mehr macht. Aber in das unterirdische Labyrinth würde ich nicht noch einmal gehen."
    „Nichts und niemand kriegt mich noch einmal dort hinunter", meinte Radschendra Bhandri und zog die Nadel der Einwegspritze aus MacArthurs Vene. „Ich will nur fort von hier - so schnell wie möglich."
    Unga überlegte. Menschenleben zu retten, war wichtiger als alles andere. Das hatte Unga von Dorian Hunter, dem Dämonenkiller, dem jetzigen Hermes Trismegistos, gelernt. Der Jadegötze hatte vom Chakravartin und Luguri gesprochen. Das hieß, daß außer den Chakras auch noch Dämonen die Gegend verseuchten. Die drei Überlebenden der Expedition allein zu lassen, hätte somit bedeutet, sie dem sicheren Tod auszuliefern; oder einem Schicksal, das noch schrecklicher war.
    Unga wandte sich an Reena, die ein Schnellfeuergewehr über der Schulter hatte und zum Seeufer hinunterspähte; Liz Ballard und Radschendra Bhandri hatten ihr gesagt, sie sollte es im Auge behalten.
    „Wenn wir die drei mit in die Grotte nehmen, könnten die Padmas sie auf geistigem Weg von hier wegschicken, bevor sie die große Geistreise zum Padmasambhawa Bodhisattwa antreten?" fragte er. Reena nickte nach kurzem Überlegen.
    „Wenn keine dämonischen oder übernatürlichen Einflüsse dagegen sind, müßte es gehen."
    „Ihr kommt mit uns", sagte Unga zu Liz Ballard, Radschendra Bhandri und Chet MacArthur. „Ihr befindet euch hier mitten im Kampfgebiet von übernatürlichen Mächten. Es ist jetzt keine Zeit, alles lang und breit zu erklären. Haltet euch an mich! Ihr müßtet jetzt wissen, daß ich es gut mit euch meine. Sonst habt ihr keine Chance."
    „Hört auf ihn!" sagte Chet MacArthur, der mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag. Das Dolantin linderte seine Schmerzen, aber es legte auch ein Nebel über sein Bewußtsein. „Tut, was er sagt! Ich kann Menschen beurteilen. Mich laßt hier liegen. Soll Shiva mit mir tun, was er will."
    „Das kommt nicht in Frage, Chet", sagte Liz Ballard entschlossen. „Wir nehmen dich mit, und wenn ich dich tragen muß."
    Das Camp wurde aufgelöst. Unga und Radschendra Bhandri sortierten die notwendigsten Ausrüstungsgegenstände aus. Ein Zelt, drei Schlafsäcke, ein wenig Proviant, die Waffen und die Leuchtpistole wurden

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