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123 - Der Tempel im Dschungel

123 - Der Tempel im Dschungel

Titel: 123 - Der Tempel im Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mitgenommen. Alles andere war entbehrlich und blieb zurück; auch das Funkgerät. Radschendra Bhandri und Liz Ballard stopften von den bereits aus den Tempelhöhlen geborgenen Schätzen so viel wie möglich in ihre Tragetornister und Taschen. Sie steckten auch Chet MacArthur Ringe, Edelsteine und andere Kostbarkeiten zu.
    MacArthur saß da und starrte mit leeren Augen vor sich hin. Von Zeit zu Zeit fröstelte er. Er war geistig weggetreten und hatte kein Interesse mehr an den Schätzen, deretwegen er hergekommen war. Der magische Keim in seinem Körper und der Bann Shivas machten ihm schwer zu schaffen. Aber bisher zeigte er keine Anzeichen von Auflösung wie der unglückliche Edward Derby.
    Unga drängte zum Aufbruch. Jeden Moment konnten Chakras oder Dämonen beim Shiva-Tempel eintreffen.
    „Wohin soll es eigentlich gehen?" fragte Liz Ballard.
    „Zu einer Grotte in den Felsen auf der anderen Seite des Sees", sagte Reena. „Aber wir erreichen sie heute nacht nicht mehr. Wir müssen die breiten Wasserarme des Sees umgehen und sind zu weiten Umwegen gezwungen."
    „Vielleicht können wir die breiteren Wasserarme mit dem Schlauchboot überqueren", meinte Radschendra Bhandri. „Es ist natürlich gefährlich wegen des Wassermonsters, aber es kann nicht überall zugleich sein. Wenn wir unsere Waffen bereithalten und aufmerksam sind, können wir es vielleicht riskieren."
    „Ein Schlauchboot?" fragte Unga. „Ich habe keines gesehen."
    Radschendra Bhandri zeigte ihm das gelbe, längliche Päckchen und erklärte dem Cro Magnon, daß dies das Schlauchboot sei. Es hatte eine dünne Haut aus einem widerstandsfähigen elastischen Kunststoff, den man selbst mit einem scharfen Messer nur schwer durchlöchern konnte. Eine Sauerstofflasche mit einem Druckventilregler blies es selbsttätig auf.
    „Wir nehmen das Schlauchboot mit", entschied Unga. „Vielleicht können wir es brauchen. Wir entfernen uns jetzt mindestens eine Meile vom Tempel und schlagen dann ein provisorisches Lager für den Rest der Nacht auf. Morgen versuchen wir dann, die Grotte der Padmas zu erreichen."
    „Wer sind das, die Padmas?" fragte Radschendra Bhandri.
    „Das erzähle ich alles später."

    Die kleine Gruppe marschierte durch den nächtlichen Dschungel. Unga übernahm die Spitze, den Schluß bildete Radschendra Bhandri. Chet MacArthur stolperte zwischen Liz Ballard und Reena dahin.
    Der Major war nicht ansprechbar, aber er leistete Beachtliches, indem er überhaupt auf den Beinen blieb und mitmarschierte. Es ging ihm entsetzlich schlecht. Von Zeit zu Zeit stöhnte er. Ein furchtbarer Kampf spielte sich in seinem Innern ab.
    Unga hieb mit der Machete, die zur Expeditionsausrüstung gehörte, im Schein der Taschenlampen den Weg frei. Der Boden war sumpfig und feucht. Faulige Gase stiegen auf. Die Vegetation wucherte. Es huschte und krabbelte im Unterholz, das dicht und verfilzt war. Myriaden von Stechfliegen summten und peinigten die Menschen.
    Unga hatte sich bis auf einen knappen Lendenschurz ausgezogen. Er war in Schweiß gebadet. Längere Zeit an einer Stelle stehenbleiben, konnten die Expeditionsmitglieder nicht; ihre Füße wären unweigerlich eingesunken.
    Längst war Mitternacht vorbei, und Unga hatte noch keinen trockenen Fleck gefunden, an dem das Lager sich aufschlagen ließ. Die Stimmen der Dschungeltiere gaben ihr Konzert, und gelbe Augen glühten in der Dunkelheit.
    Unga und die andern hatten ein paar schmale Wasserarme des Monstersees übersprungen oder auf gestürzten Bäumen überquert.
    Der Cro Magnon blieb nun stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Stimmt die Richtung noch?" fragte er.
    Radschendra Bhandri schaute auf seinen Armbandkompaß.
    „Ganz genau", sagte er. „Kommen wir nicht bald an eine Stelle, wo wir das Lager aufschlagen können? Chet ist erledigt und die Frauen sind es auch."
    Unga mußte einsehen, daß es nicht so ging, wie er es sich vorgestellt hatte. Er konnte nicht geradeaus weitermarschieren in diesem Gelände, sonst kam der Morgen, und sie hatten immer noch keinen trockenen Platz gefunden. Er wollte erst einmal nach Osten ausweichen und dann am Morgen auf die Route zur Padma-Grotte zurückkehren. So schwierig hatte er sich das Gelände nicht vorgestellt, zumal Reena es auch ganz anders beschrieben hatte. Dämonische Mächte mußten die Gegend verändert haben. Aus dem klaren See war ein scheußlicher Tümpel mit einem mörderischen Monster geworden, der Wald zu einem sumpfigen, verfilzten

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