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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vertreter für Damenunterwäsche… Was Cosmo wurde, wissen Sie,« May holte seine Zigaretten aus der Tasche. Er bot mir ein Stäbchen an. Ich lehnte mit dem Hinweis, ich sei Nichtraucher, dankend ab.
    Der Manager brannte sich sein Stäbchen an, und dann nebelten sie mich gemeinsam ein. Es gibt keine rücksichtsvolleren Menschen als Raucher.
    »Zum erstenmal, seit ich mit Cosmo zusammen bin, mache ich mir um ihn Sorgen«, sagte der Spitzbart. »Bisher wußte ich immer, was er tut oder wo er ist, und plötzlich weiß ich es nicht mehr. Das beunruhigt mich. Und noch viel mehr beunruhigt es mich, daß von diesen sieben Seeleuten - ehemaligen Seeleuten, wollte ich sagen - vier unauffindbar sind. Da stimmt doch irgend etwas nicht.«
    »Treffen sich die Ex-Seeleute ab und zu?« fragte ich.
    »Einmal im Jahr, und immer im Sommer,«
    Patrick May vermißte den »Gorilla« seit 48 Stunden. Er war mit Tucker Peckinpah bekannt und hatte ihn um Hilfe gebeten. Der Industrielle hatte mich vor allem deshalb aus dem Urlaub zurückgeholt, weil einer der ehemaligen verschwundenen Seeleute noch einmal kurz aufgetaucht war und von Nachbarn gesehen wurde.
    Sie behaupteten, er wäre völlig verändert gewesen, überhaupt nicht mehr er selbst. Und sein Blick habe gebrochen gewirkt. Wie bei einem Toten!
    Das brachte natürlich bei Tucker Peckinpah einige Alarmglocken zum Läuten. Es war zu befürchten, daß auch Cosmo Canalito nicht mehr lebte.
    Vier verschwundene Männer… Vier Zombies?
    Verdächtiges, das mir auf die Sprünge helfen konnte, hatte Patrick May nicht zu bieten, Als er eie blondes Mädchen erwähnte, das Cosmo Canalito mit in dieses Apartment genommen hatte, forderte ich ihn auf, sie zu beschreiben.
    Er schaffte es nicht ohne dabei die Hände zu Hilfe zu nehmen, und er modellierte damit eine Traumfigur in die Luft. Die Kleine mußte großartig aussehen.
    Ob sie mit dem Verschwinden der vier Seeleute zu tun hatte? War sie der letzte Mensch gewesen, der Cosmo Canalito lebend gesehen hatte?
    Je mehr ich mir die Sache durch den Kopf gehen ließ, desto mehr Fragen tauchten auf. Der Manager sagte, er glaube nicht, daß die Blondine ln dieser Angelegenheit von Bedeutung sei.
    »Cosmo verbrachte höchstwahrscheinlich die Nacht mit ihr. Dann schickte er sie nach Hause, und was danach passierte, weiß niemand«, sagte Patrick May.
    War Blondie wirklich unschuldig? Ich war beinahe versucht, es auch anzunehmen - bis May uns erzählte, sie haben so wunderbare grüne Augen gehabt.
    Ich warf Tucker Peckinpah einen raschen Blick zu.
    »Kennen Sie das Mädchen?« fragte mich der Industrielle sofort.
    »Zombies und ein grünäugiges Mädchen… Das würde wunderbar zusammenpassen, Partner«, sagte ich.
    Peckinpah begriff. »Sie denken doch nicht etwa an Yora.«
    »Warum nicht?«
    »Sie ist rothaarig.«
    »Es gibt Perücken«, sagte ich, und Tucker Peckinpahs Miene verdüsterte sich merklich, denn Yora, das Mädchen mit dem Seelendolch, war eine gefährliche Dämonin.
    Sie schnitt den Menschen die Seele aus dem Körper und machte sie auf diese Weise zu Zombies, während sie die Seelen in die Hölle schickte.
    ***
    Niemand läßt im Winter freiwillig die Haustür offen. Nicht einmal im Sommer ist das in einer Großstadt wie London ratsam, wenn man auf keinen unliebsamen Besuch scharf ist.
    Die Tür von Vincent Strauss’ Haus war sperrangelweit offen. Ich klopfte, um ein Alibi zu haben, dann trat ich ein.
    »Hallo! Ist jemand zu Hause?«
    Niemand antwortete. Ich warf einen Blick in die wenigen Räume im Erdgeschoß. Wie Strauss aussah, wußte ich. Ich trug eine Fotografie der sieben Seeleute in meiner Tasche, und Patrick May hatte die Namen der Äbgebildeten der Reihe nach samt Adressen aufgeschrieben.
    Als ich meine Nase aus dem Wohnzimmer zurückzog und mich umdrehte, sah ich Vincent Strauss. Er stand auf der Treppe, und ich war mir hundertprozentig sicher, daß ich einen lebenden Leichnam vor mir hatte.
    Diesen toten Blick kannte ich. Ich sah ihn nicht zum erstenmal. Mir lief es eiskalt über den Rücken - nicht wegen des Zombies allein, sodern weil er ein dunkelhaariges Mädchen auf der Schulter trug. Ich wußte sofort, daß auch sie tot war. Der Zombie schien das Mädchen vor wenigen Augenblicken umgebracht iu haben.
    Wollte er sie nun verschwinden lassen? Was immer er mit ihr vorgehabt hatte - nun disponierte er um. Blitzschnell senkte er die Schulter, und die Tote fiel mir entgegen.
    Ich war gestartet und wollte die Stufen hochjagen. Die

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