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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Erklärung! Bist du etwa anderer Meinung? Denkst du, es geht mich nichts an?«
    Er erwiderte nichts.
    »Herrgott noch mal, so sag doch endlich etwas!« drängte ihn das Mädchen. »Was bezweckst du denn mit dieser schaurigen Komödie? Vincent…« sie trat einen Schritt vor und legte beide Hände auf seine Brust. »Vincent, bist du krank? Brauchst du einen Arzt?«
    Als sie ihn berührte, zuckte er zusammen, als wäre ein Stromstoß durch seinen Körper gerast, und nun schlug er zu. Sein Faustschlag warf Anne nieder.
    »Vincent!« kreischte sie. »Vincent, um Himmels willen, was ist los mit dir? Warum schlägst du mich? Hast du den Verstand verloren?«
    In seiner Haltung war so viel Aggression, daß in Anne Todesangst aufstieg. Zitternd stand sie auf und wollte sich vor Vincent Strauss in Sicherheit bringen.
    Sie versuchte die Treppe zu erreichen, doch Strauss beförderte sie mit einem kräftigen Stoß zurück. Sie schrie auf, als sie mit der Schulter gegen die Badezimmertür prallte.
    Er setzte nach. Er wollte seine Finger um Annes schlanken Hals legen. Sie duckte sich, stieß die Arme des lebenden Leichnams zur Seite, öffnete die Badezimmertür und verschwand blitzschnell dahinter.
    Sie sperrte sich ein, doch das akzeptierte der Untote nicht. Er wollte sie töten und wuchtete sich immer wieder gegen die Tür. Anne wich zurück.
    Ihre kalten Hände lagen auf den fieberheißen Wangen. Verstört starrte sie die Tür an, die den Attacken des Zombies nicht lange standhalten würde.
    Das weiß lackierte Hoz knirschte und wies dunkle lange Sprünge auf.
    »Vincent, nein!« schrie Anne. »Geh weg! Ich bitte dich, geh weg!« In ihrer Panik riß Anne den Spiegelschrank auf. Sie suchte nach irgendeinem Gegenstand, mit dem sie sich verteidigen konnte.
    Sie fand nichts. Wenn Vincent wenigstens ein Rasiermesser besessen hätte, aber er rasierte sich elektrisch.
    Die Tür erbebte unter dem nächsten Anprall - und dann brach das Holz. Anne stieß einen gellenden Schrei aus, als die Tür zur Seite schwang und gegen die Kachelwand knallte.
    Sie sprang auf die Badewanne und wollte das Fenster öffnen, um um Hilfe zu rufen, doch der Zombie stürzte sich auf ihre Beine und riß sie herunter.
    Sie fiel in die Wanne, war benommen, spürte die Hände des Untoten an ihrem Hals, schrie… Aber ihr Schrei verstummte sehr schnell.
    ***
    Tucker Peckinpah läutete, und ein kleiner Mann mit Spitzbart öffnete uns. Unter dem Klingelknopf stand Cosmo Canalito, aber den hatten wir nicht vor uns.
    Wie der »Gorilla« aussah, wußte ich. Ich hatte ihn bereits einige Male kämpfen gesehen und war von diesem Naturburschen, der vor Kraft nur so strotzte, genauso begeistert wie alle.
    Der Spitzbart war Canalitos Manager, wie ich von Tucker Peckinpah wußte. Patrick May ließ uns ein in das Sechs-Zimmer-Apartment und führte uns in den großzügigen Living-room.
    Er tat so, als wäre er der Hausherr, bot uns einen Drink an. Wir lehnten beide ab.
    »Aber wenn ich rauchen darf«, sagte Tucker Peckinpah und hielt die brennende Zigarre hoch. Es war eine Seltenheit, den Industriellen mal ohne einen solchen Lungentorpedo anzutreffen.
    Ich hatte den Verdacht, daß er sogar mit der Zigarre im Mund schlief.
    »Selbstverständlich«, sagte Patrick May und stelle einen formschönen Keramikaschenbecher vor ihn hin.
    Peckinpah machte uns bekannt, und May sagte: »Nett von ihnen, daß Sie Ihren Urlaub vorzeitig beendet haben, Mr. Ballard.«
    »Ich wollte ohnedies vor den arktischen Temperaturen fliehen«, erwiderte ich lächelnd.
    Im offenen Kamin knackten Buchenscheite. Ab und zu flog ein Funkenregen gegen den feuerfesten Glasschirm. Auf dem Kaminsims stand ein Glaswürfel, in dem sich Fotos befanden.
    Patrick May holte ihn und stellte ihn vor mich hin. Für mich war das eine Aufforderung, mir die Bilder anzusehen. Sie zeigten Seeleute.
    Sieben Mann vor einem riesigen Schiff. Sie grinsten in die Kamera, und jedem einzelnen schaute der Schalk aus den Augen. Einer davon war Cosmo Canalito.
    Patrick May nannte die Namen der anderen. Ich behielt sie jedoch nicht alle. Er sagte, er würde mir später einen Zettel mit ihren Adressen geben.
    »Sieben Jünger der christlichen Seefahrt«, erklärte Patrick May. »Heute fährt keiner mehr zur See. Cosmo machte den Anfang. Nach und nach bröckelten dann die anderen ab. Sie sind jetzt in anderen Berufen tätig. Vincent Strauss zum Beispiel arbeitet als Laborant in einem der größten Chemiekonzerne unseres Landes, Ken Powers ist

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