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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollte Vicky wissen.
    »Tucker Peckinpah.«
    »Oja«, sagte meine Freundin.
    »Wir werden nun nicht mehr erfahren, ob die russische Kälte bis morgen hier ist«; sagte ich. »Ich habe Peckinpah nämlich versprochen, daß wir heute noch abreisen.«
    »Mist.«
    »Wir hatten fast ganze zwei Wochen. Sei nicht undankbar«, sagte ich.
    »Was ist passiert?«
    »Ich erzähle es dir beim Packen«, sagte ich und streckte Vicky die Hände entgegen.
    Sie pellte sich aus der Decke, und ich zog sie hoch. Dann begaben wir uns ins Hotel.
    ***
    Anne Alexander arbeitete im Büro eines Versicherungsmaklers. Zumeist ging es dort ziemlich hektisch zu, und Annes Chef brüllte oft wie ein Irrer.
    Gestern hatte er mit hochrotem Kopf und schriller Stimme geschrien »Bin ich denn nur von unfähigen, blöden Weibern umgeben?«
    Heute tat ihm das leid, das wußten Anne und ihre Kolleginnen. Zumal er gestern auch noch schwer im Unrecht gewesen war, aber es wäre ihm nie eingefallen, sich bei seinen Angestellten zu entschuldigen.
    Wer seine Art nicht vertrug, konnte ja gehen. Hätte Anne jedoch tatsächlich gekündigt, wäre ihr Chef ganz schön ins Schleudern gekommen, denn er brauchte sie.
    Sie war ihm eine wertvolle Hilfe. Obwohl er das wußte, konnte er sich manchmal nicht beherrschen. Um wiedergutzumachen, was er angestellt hatte, rief er Anne in sein Büro.
    Klein und unscheinbar wirkte er hinter seinem riesigen Schreibtisch. Beinahe harmlos. Dabei war er so bissig wie ein tollwütiger Hund. Nicht jedoch in diesem Augenblick - da war er freundlich und nett, und er sagte, er wisse Annes Leistung zu schätzen und würde ihr Gehalt aus diesem Grund freiwillig erhöhen.
    Das dunkelhaarige Mädchen sah ihn überrascht an. »Vielen Dank«, sagte sie.
    »So, und nun gehen Sie und machen Sie sich einen schönen Nachmittag.«
    »Aber ich habe noch die Elementarschäden zu erledigen…«
    »Das kann Miß Billington übernehmen.«
    Er hatte sich noch nie entschuldigt, bei niemandem. Das war seine Art, um Vergebung zu bitten. Anne Alexander akzeptierte sie. Sie freute sich auf einen angenehmen Nachmittag mit ihrem Freund Vincent Strauss.
    Er war als Laborant bei einem großen Chemiekonzern beschäftigt und hatte heute frei. Er würde sich bestimmt freuen, wenn sie zu ihm kam. Sie konnten einen kleinen Schaufensterbummel machen, anschließend ins Kino und hinterher essen gehen.
    Die Gehaltserhöhung mußte gefeiert werden. Anne verließ das Büro und stieg in ihren kleinen Wagen. Er war nicht mehr der Jüngste, aber er erfüllte noch sehr gut seinen Zweck, deshalb sah Anne keine Notwendigkeit, sich einen neuen zu kaufen.
    Sie war ein sparsames Mädchen, überzog ihr Konto niemals und legte immer ein bißchen Geld auf die hohe Kante. Irgendwann würde Vincent Strauss sie wahrscheinlich fragen, ob sie seine Frau werden wolle, und dann würde sie ihre Ersparnisse als Mitgift in die Ehe einbringen, Zur Zeit war von Heirat noch nicht die Rede. Sie kannten einander seit einem halben Jahr und turtelten recht heftig miteinander, aber über eine dauerhafte Verbindung schien Vincent noch nicht nachgedacht zu haben.
    Anne schon. Mädchen sind in diesen Dingen eben anders, Aber es wäre ihr nicht eingefallen, Vincent zu drängen, denn damit hätte sie das Gegenteil von dem erreicht, was sie erreichen wollte.
    Er wohnte in Knightsbridge, in einer Seitenstraße der Brompton Road. Ihm gehörte ein kleines Haus, das er von seinen Eltern geerbt hatte.
    Die Vorfreude auf Vincent zauberte ein hübsches Lächeln in ihr Gesicht, als Anne Alexander in die Brompton Road einbog. Sie warf einen Blick in den Rückspiegel, Nicht, um zu sehen, ob ein Auto hinter ihr fuhr, sondern um sich zu vergewissern, daß das Make up in Ordnung war. Sie stellte fest, daß vom Lippenstift fast nichts mehr zu sehen war, bog in die Straße ein, in der Vincent wohnte, setzte ihr Fahrzeug in eine Parklücke zurück und nahm Schminkspiegel und Lippenstift aus der Handtasche.
    Nachdem die ›Kriegsbemalung‹ perfekt war, griff sie zum Türöffner. Plötzlich stutzte sie, denn aus Vincents Haus trat eine blonde Schönheit.
    ***
    Anne traute ihren Augn nicht. Man darf einen Mann niemals überraschen, durchzuckte es sie. Eine ihrer Arbeitskolleginnen hatte ihr diesen Rat gegeben. Sonst könne es passieren, daß man selbst überrascht ist.
    Das gilt nicht für Vincent, hatte sie sich gesagt. Vincent würde so etwas nie tun. Er liebt mich, und er hat genug mit einem Mädchen. Er braucht keinen

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