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123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Brillantbroschen, Halsketten, Perlencolliers…
    Zuerst sollten die Menschen alles abliefern. Sie sollten denken, sich damit freikaufen zu können, und wenn sie nichts mehr besaßen, wollten ihnen Allac und reine Geisterpiraten das Leben nehmen, Hinter Pamela Derek tauchte ein Untoter auf: Alonzo Berry.
    Als John Law ihn erblickte, zog sich seine Kopfhaut zusammen. Er fürchtete um Pamela Dereks Leben. So laut er konnte, schrie er ihren Namen, und er kämpfte sich noch wilder und verzweifelter vorwärts.
    Wieder schrie er, sie solle die Bühne verlassen. Berry stieß Notenständer um und beförderte die Drums mit einem kräftigen Tritt zur Seite.
    Pamela drehte sich um und starrte dem Zombie entgeistert in die gebrochenen Augen. Ängstlich wich sie zurück, einen Schritt, noch einen.
    Dann war die Bühne zu Ende, und das Mädchen fiel. John Law konnte gerade noch verhindern, daß sie sich verletzte. Als sie von der Bühne fiel, befreite sich der Schiffsarzt von der Umklammerung der Menschenleiber und fing das Mädchen auf.
    Mit donnernder Stimme verlangte Pan Allac Ruhe, Er mußte die Forderung zweimal wiederholen, dann war es einigermaßen still. Nur da und dort war ein unterdrücktes Schluchzen zu hören.
    Allac machte den Anwesenden klar, daß sie sich von ihrer gesamten Habe trennen mußten, »Wenn einer denkt, uns etwas vorenthalten zu müssen, töten wir ihn auf der Stelle«, sagte der Geisterkapitän. Er wies mit seinem Säbel vor sich auf den Boden, »Ihr legt alles hier hin, und wer Juwelen in seiner Kabine aufbewahrt, hat es zu melden. Laßt euch nicht einfallen, uns zu täuschen, das würde euch nicht gelingen.«
    John Law richtete sich mit Pamela auf. Seine zitternde Hand fuhr über ihre Wange.
    »Ist dir nichts passiert?« wollte er wissen.
    »Ich bin in Ordnung« gab das Mädchen zurück.
    Er blickte haßerfüllt zur Bühne hinauf. Dort oben stand Alonzo Berry, und er bekam soeben Gesellschaft von Ken Powers, »Sie wollen unseren Schmuck«, sagte der Schiffsarzt. »Sie sollen ihn haben. Alles, was sie wollen, wenn sie nur schnellstens wieder verschwinden.« Tränen schimmerten in Pamelas Augen, »Hab keine Angst«, sagte der Schiffsarzt. »Ich beschütze dich… Piraterie in ganz großem Stil; ich hätte nicht gedacht, daß es so etwas gibt. Wir dürfen diese Kerle nicht reizen. Sobald sie die ›Glory Day‹ verlassen haben, wird man einen Funkspruch absetzen. Man wird sie jagen. Sie werden nicht ungeschoren davonkommen,«
    Er wies auf ihr funkelndes Collier, »Du mußt es ihnen geben.«
    »Aber es ist nicht echt.«
    »Was macht das schon? Vielleicht können sie echten Schmuck von falschem überhaupt nicht unterscheiden. Wir geben ihnen einfach alles, was wir haben.«
    Die ersten lieferten ihre Juwelen ab. Auch Lady Florence trennte sich angstschlotternd von allem, was sie an sich trug und trat dann schnell zurück.
    Pan Allac hob seinen Säbel und wies auf einen Mann, der soeben einen goldenen Ehering auf den Boden gelegt hatte.
    »Ist das alles?« fragte der Geisterkapitän ärgerlich.
    »Ich mache mir nichts aus Schmuck«, erwiderte der Mann.
    »In deiner Kabine - was bewahrst du dort auf?«
    »Nichts.«
    »Überzeugt euch davon, ob das stimmt!« befahl Pan Allac, und zwei Geisterpiraten stürzten sich sofort auf den Mann und zerrten ihn fort.
    Ein Mann lieferte seine Halskette, ein goldenes Armkettehen und eine silberne Taschenuhr ab.
    »Was ist mit dem Ring?« fragte Pan Allac, als der Mann sich aufrichtete und zurücktreten wollte.
    »Ich kriege ihn nicht ab«, antwortete der Mann. »Er sitzt fest, seit Jahren schon.«
    »Dann werden wir dir helfen«, entschied Pan Allac und nickte einem seiner Männer zu. »Schneide ihm den Finger ab!«
    »Nein!« schrie der Mann entsetzt. »Um Himmels willen, das könnt ihr nicht tun!«
    Er benetzte seinen Finger mit Speichel und drehte den Ring hastig hin und her. Immer wieder machte er den Finger naß, und mit großer Mühe gelang es ihm, den Ring doch abzuziehen.
    Rasch warf er ihn auf den Schmuckberg und zog sich totenbleich zurück.
    Pamela Derek bekam in der Aufregung den Verschluß ihres Colliers nicht auf.
    »Warte«, sagte John Law. »Ich helfe dir.«
    Es war auch für ihn nicht einfach, den Verschluß zu öffnen, denn seine Finger zitterten ebenfalls. Sie waren so ziemlich die letzten, die an die Geisterpiraten ablieferten, was sie an Schmuck bei sich trugen.
    Der bärtige Geisterkapitän warf ein Tischtuch auf den Boden und befahl seinen Männern,

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