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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der metamorphischen Komponente in eine Eisige.
    Mit den anderen Verließ sie Zülüt und flog zur dunklen Welt, von der wir in jenen Stunden noch nichts ahnten, die aber bald aus dem Nichts erscheinen würde.
    Als wir - Rhodan, Gesil, Satzinger, Calincula und ich - von dem Unglück hörten, wurden auch wir mit den Eisigen konfrontiert. Bisher hatten wir es nur mit metamorphierten Hanen zu tun gehabt, verwirrte Geschöpfe, die uns ignorierten und flohen, wenn wir in ihre Nähe kamen. Aber dann begegneten wir den wahren Eisigen aus der Minuswelt, und sie lehrten uns das Fürchten.
    Wir flogen an der Küste entlang, über Schnee und Eis hinweg, und unser Ziel war eine kleine Halbinsel, die vom Psychofrost verschont geblieben war. Taurec, Gucky und Vortex hatten sich dorthin zurückgezogen und beobachteten die Gleiter, Luftbusse und Jets, die plötzlich aus allen Richtungen kamen und die Station der Eisigen ansteuerten. Deshalb - und durch ähnliche Meldungen der KASCHMIR - wußten wir, daß auf Zülüt eine kleine Völkerwanderung eingesetzt hatte.
    Die Eisigen - bislang über ganz Zülüt verteilt - verließen die hanischen Städte und strömten zur Station.
    Spätere Berechnungen ergaben, daß es auf dem Planeten etwa 20 000 Eisige aus der Minuswelt gegeben hatte. Und sie waren lange genug auf Zülüt geblieben, um Zehntausende von Hanen für immer in gleichermaßen tiefgekühlte Wesen zu verwandeln.
    Zuerst kamen die Eisigen aus der Minuswelt und dann ihre hanischen Kinder.
    Die Eisigen kamen vom Meer. Und es waren Blues wie Yürn, es waren Posbis und Springer, Terraner und Topsider, Arkoniden und Vertreter, anderer GAVÖK-Völker. Später sah ich einige Maahks, eine Handvoll Tefroder und eine Reihe von fremden Wesen, die zur Endlosen Armada gehört hatten.
    Das Element der Kälte hatte länger als ein Jahr im Leerraum zwischen den Galaxien gehaust. Sein Einflußbereich hatte sich von der Milchstraße bis hin zum Andromedanebel erstreckt, und es hatte wahllos jedes Schiff verschlungen, das sich ins Nichts zwischen den Galaxien gewagt hatte.
    Die hundert oder hundertfünfzig Eisigen, die so unerwartet auftauchten, waren äußerlich grundverschieden. Doch die Minuswelt hatte sich nicht darum gekümmert, wie jemand aussah oder woher er stammte. Die Minuswelt hatte die Opfer, die ihr das Kälteelement darbrachte, in sich aufgenommen und aus ihnen ein neues Volk gemacht.
    Die Eisige Schar.
    Wir spürten sie, bevor wir sie sahen. Eine Springflut aus Psychofrost schlug über uns zusammen, und die Welt wurde zu einem bizarren Pandämonium.
    Ich weiß nicht genau, was in jenen schrecklichen Minuten geschehen ist.
    Meine Erinnerung besteht aus einem Chaos verzerrter Bilder: Rauhreifaugen und Explosionen, eisgraue Gesichter von Menschen und Nichtmenschen, das Wrack eines Gleiters auf einer schwankenden Eisscholle, scharfkantige Trümmerstücke, die gespenstisch langsam durch Wolken aus Gasschnee trudeln; ein Himmel wie aus gesplittertem Milchglas; Gesils bleiches, entschlossenes Antlitz hinter der Helmscheibe ihres SERUNS; und Calinculas stämmige Gestalt, wie sie mitten in der Bewegung einfriert und im Gewimmel der Eisigen verschwindet.
    Daß wir anderen dieser Hölle entkamen, hatten wir allein dem beherzten Eingreifen des Mausbibers zu verdanken.
    Der Teleporter materialisierte für ein, zwei Sekunden zwischen rasenden Eisigen, wirbelte sie mit einem kurzen telekinetischen Stoß durcheinander und verschwand, um im nächsten Moment neben Gesil aufzutauchen und mit ihr zur Halbinsel zu teleportieren.
    Auf die gleiche Weise rettete er Rhodan, Satzinger und mich.
    Nur für Calincula kam jede Hilfe zu spät.
     
    18.
     
    Die Eisigen liefen Amok.
    Sie verließen die Städte, in denen sie sich versteckt hatten, und sammelten sich in der Wetterstation am Äquator von Zülüt, und auf ihrem Weg steigerten sie sich in eine Orgie der Zerstörung.
    Sie bombardierten kahle Berggipfel und verschneite Siedlungen, sie sprengten Fabrikkomplexe und brannten mit Strahlgeschützen breite Schneisen in unbewohnte Landstriche, sie griffen Agrarroboter und Felsbrocken an, verwüsteten Flughäfen und Naturschutzgebiete.
    Sie gingen nicht planvoll vor. Ihre Attacken richteten sich nicht gegen die hanische Bevölkerung oder gegen die militärischen und industriellen Zentren Zülüts. Ihre Attacken richteten sich gegen die Welt an sich, gegen dieses Universum, das einst ihre Heimat gewesen war. Das höhere Temperaturniveau in diesem Kosmos fügte den

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