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1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

1232 - Ihr Albtraum war der Teufel

Titel: 1232 - Ihr Albtraum war der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme.
    Aber sie klang für sie, als würde sie aus dem Off kommen.
    Wie die eines Erzählers, der eine Filmszene akustisch unterlegt.
    »Du bist bei mir, Jane, und bei mir geht es dir gut. So gut, dass du dich einfach entspannen möchtest und alles andere um dich herum vergessen willst. Hast du gehört?«
    »Ja«, antwortete sie leise. »Ich habe dich gehört.«
    »Wen gibt es außer mir?«
    »Keinen mehr.«
    »Und du wirst immer das tun, was ich dir sage?«
    »Ich werde es tun.«
    »Das ist wunderbar. So muss es sein. Es gibt nur mich und dich und das Pendel…«
    Das letzte Wort war so etwas wie ein Stichwort gewesen, denn jetzt konzentrierte sich der Blick der Detektivin allein auf die Schwingbewegungen des Ovals.
    Noch bewegte sie ihre Pupillen. Aber die Bewegungen wurden schwächer, und schon sehr bald waren die Augen der Detektivin starr wie zwei Steine.
    »Schlafen, Jane. Du denkst nur noch daran, zu schlafen. Du möchtest deine Augen schließen, schlafen, nichts anderes mehr von dieser Welt sehen und nur nach innen schauen, wo du dann deinen Träumen begegnest. Ist das nicht wunderbar?«
    »Ja, ich möchte es…«
    »Dann schließ die Augen, schlaf ein und träume…«
    Ein Lächeln huschte über die Lippen der Detektivin, als hätte sie soeben eine gute Nachricht gehört. Es gab keinen anderen Weg mehr für sie. Jane schloss die Augen und schlief ein…
    ***
    Der Reporter Bill Conolly hatte seinen Porsche genommen und war so schnell gefahren, wie es ihm möglich gewesen war.
    Trotzdem hätte er sich gewünscht, früher am Ziel zu sein. Aber er war immerhin noch vor seinen Freunden da, und das Haus des Psychologen war einfach nicht zu übersehen.
    Wer normal dachte, der schüttelte den Kopf darüber, wie es jemand fertig brachte, sich einen Würfel in die Landschaft zu setzen, dessen obere Hälfte fast aus Glas bestand, abgesehen von einigen dunklen Stellen in der Wand, die aus Stein gemauert worden waren. Da war die Glasfront an vier Stellen unterbrochen, das hatte Bill gesehen, nachdem er an diesem Haus vorbeigefahren war, und zwar in einer Entfernung, wo die normale Straße herlief und nicht der schmale Weg, der durch das flache Gelände zu diesem bewohnbaren modernen Kunstwerk führte, das den Kubismus wieder auferstehen ließ.
    Der Fluss war auch zu sehen. Die Themse wälzte ihre Wassermassen durch das Bett und sah dabei aus wie ein graues Band, auf dem sich die Strahlen der Sonne verliefen, damit die Wellen und die Gischt schimmern konnte, als wollten sie dem Betrachter zeigen, wie wertvoll sie waren.
    Das Haus war von vielen Stellen aus zu sehen, und der Erbauer schien das auch gewollt zu haben. Bill, der angehalten hatte, interessierte sich besonders für den oberen Glasteil. Er versuchte auch, hindurch zu schauen, was ihm nicht gelang, denn ihn blendete das Sonnenlicht in der Scheibe, und auch das Glas selbst war recht dunkel getönt.
    Aber als guter Reporter führte Bill bestimmte Dinge immer mit sich. Unter anderem auch einen kleinen Feldstecher, den er aus dem Handschuhfach holte. Es war kein tolles Gerät, aber es tat seine Pflicht, und so richtete Bill den Blick durch das kleine Fernglas wieder auf eine gläserne Hausseite.
    Diesmal klappte es besser, nachdem Bill die Optik richtig eingestellt hatte. Er holte sich das Gebäude näher heran. Seine Freude war nur von kurzer Dauer, denn die Beschichtung der Scheibe ließ keinen Blick in das Innere das Hauses zu.
    Trotzdem schaute Bill weiter auf den Bau. Auch als er ihn von oben nach unten absuchte, blieb er gleich, und nach einer Weile ließ er das Glas sinken.
    »Da sehen Sie nichts«, hörte er hinter sich eine Männerstimme.
    Bill drehte sich um. Ein älterer Mann, dessen Haare so weiß wie der Bart waren, schaute ihn an. Es war ein Angler, Käscher, Rute und Eimer hatte er irgendwie auf dem Gepäckträger seines Fahrrads verstaut. Unter dem Overall trug er einen Pullover und auf dem Kopf eine Kappe, die aber seine helle Haarflut nicht bändigen konnte.
    »Sie wissen Bescheid, wie?«
    »Ja. Ich wohne hier.« Er deutete auf die Häuser an der linken Seite. Sie zeichneten sich am Ende einer langen und breiten Wiese ab, die vor der Grenze zu den Häusern noch von einigen Obstbäumen bewachsen war.
    »Dann kennen Sie auch den Besitzer?«
    Der Alte musste lachen. »Kennen, Mister? Nein, kennen ist zu viel gesagt. Ihn kennt eigentlich niemand. Man hat ihn nur immer wieder gesehen. Der Typ ist ein Exot. Einer, der spinnt. Ich weiß nicht, wie er es

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