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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein?«
    Tom Carry zögerte noch. »Sagen Sie mir doch mal, warum Sie als Landratte mit an Bord gehen wollen? Ich kann mir nicht denken, dass Sie großes Interesse daran haben, irgendwelche Fische fangen zu wollen. Das glaube ich einfach nicht.«
    »Nein, es ist auch nicht der Grund.«
    »Sondern?«
    »Ich möchte nicht, dass Sie sich in Gefahr begeben.« Ich sprach schnell weiter, bevor er mich unterbrechen konnte. »Es geht hier nicht um die Gefahr, die das Meer bietet, sondern um eine ganz andere, Mr. Carry. Das muss Ihnen klar sein.«
    »Welche dann?«
    »An die Sie nicht glauben.« Er kniff die Augen zusammen. »Sagen Sie nicht, dass Sie auf dem Meer nach diesen Gestalten suchen. Vampire und so. Knoblauch habe ich nämlich nicht an Bord.«
    »Das brauchen Sie auch nicht. Dafür steige ich ja zu.«
    »Aja, dann sind Sie der große Vampirkiller, wie?«
    Darauf gab ich ihm keine Antwort, sondern fragte nur:
    »Nehmen Sie mich mit oder nicht?«
    Tom Carry zögerte noch. »Sie haben Glück«, meinte er dann.
    »Ich habe heute meinen guten Tag, und dass etwas mit meiner Tochter geschehen ist, weiß ich auch. Ich habe sie nur nicht näher gefragt, aber ich sah, dass sie erleichtert war, und daran trugen Sie wohl auch einen Teil der Schuld, denke ich.«
    »Man kann es so sehen.«
    »Gut, dann kommen Sie. Aber eines müssen Sie wissen, Sinclair. Auch wenn das Meer in der Dunkelheit so ruhig aussieht, es ist hier nie still. Und es bewegt sich. Oft in einer langen Dünung, dann wieder in kleineren, kabbeligen Wellen. Deshalb ist es für einen Unerfahrenen leicht, seekrank zu werden. Wenn sie reihern müssen, dann über Bord und nicht in meine Fischkästen hinein.«
    »Keine Sorge, ich halte mich zurück.«
    »Das haben schon viele vor Ihnen gesagt.« Überzeugt war er nicht, doch daran störte ich mich nicht. Es war einfach, den Kahn zu entern, auch wenn mich Tom Carry noch immer skeptisch anschaute.
    In der Nähe des Mastes gab es eine Sitzbank. Sie zog sich von einer Bordseite zur anderen hin.
    Ich fand dort meinen Platz und fragte mich, ob ich richtig gehandelt hatte.
    Das weiß man im Voraus nie. Doch in diesem Fall vertraute ich einfach auf mein Gefühl…
    ***
    Rose Carry stellte die große mit Mineralwasser gefüllte Flasche auf den Tisch und erkundigte sich bei Suko, ob sie noch etwas für ihn tun könnte.
    »Danke, Mrs. Carry, das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ich bin zufrieden.«
    »Sagen Sie aber Bescheid, wenn Sie etwas brauchen.«
    »Das mache ich gern.«
    Sie ließ Suko allein und entfernte sich auch aus der Gaststätte.
    Zufrieden war der Inspektor nicht. Okay, es musste sein, dass jemand Amy im Auge behielt und auch die anderen Menschen in den Häusern, aber er wäre lieber bei seinem Freund John gewesen, der die Insel durchstreifte und nach bestimmten Gestalten Ausschau hielt, wobei Suko nicht sicher war, ob John auch auf der Insel blieb.
    Er hatte mit ihm nicht über das bestimmte Thema gesprochen, und das war auch nicht nötig gewesen, aber er kannte John verdammt gut und konnte sich in seine Gedankenwelt hineinversetzen, denn er selbst hätte nicht anders gedacht.
    Die Gefahr hielt sich nicht mehr auf der Insel auf. Da war sie gebannt worden.
    Stattdessen lauerte sie woanders. Und da gab es einfach nur einen bestimmten Ort.
    Das Meer, nur das Meer. Auf dem Wasser. Eine schwimmende Gefahr, die sich der Insel näherte. Die zuschlagen würde.
    Die sich das Eiland für ihre Zwecke ausgesucht hatte. Die irgendwann den kleinen Hafen oder einen der Strände anlaufen würde, um von dort die Insel zu erobern. Das alles konnte passieren, und deshalb dachte Suko auch daran, nicht nur in der Gaststube zu sitzen. Er wollte sich auch draußen umschauen und sich ein Bild machen. Er wollte wissen, wie er auf dem schnellsten Weg zu den Häusern kam, um im Notfall eingreifen zu können, denn Justine Cavallo war alles zuzutrauen. Eine wie sie war nicht nur gnadenlos, wenn es um das Erreichen der Ziele ging, sie war auch raffiniert und legte ihre Pläne an wie die Spinne ihr Netz.
    Ein frisches Glas hatte Rose Carry Suko auch hingestellt. Er schenkte es zur Hälfte voll, trank es leer, verschloss die Flasche wieder und stand auf.
    Außer ihm hielt sich niemand in der Gaststube auf. Auch Amy Carry war nicht mehr erschienen. Er sah die Knoblauchstangen auf einem der Tische liegen, er sah sie auch an zwei Fenstern von innen hängen und dachte daran, dass Rose Carry die Lage richtig eingeschätzt hatte. Im Gegensatz zu

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