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1236 - Grauen im stählernen Sarg

1236 - Grauen im stählernen Sarg

Titel: 1236 - Grauen im stählernen Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dean, aber Sie und Ihre Männer brauchen nichts vom Meeresgrund zu heben.«
    Der Kapitän war so überrascht, dass er sich fast verschluckte.
    »Moment mal, was haben Sie da gesagt? Wir brauchen nichts vom Grund zu heben? Habe ich Sie richtig verstanden?«
    »Das haben Sie!«
    »Aber verdammt noch mal, warum denn nicht?«
    »Sie sollen Ihre Männer zum Meeresgrund schicken. Dort liegt etwas, das es zu öffnen gilt. Das ist alles. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Pollack konnte sich auch jetzt nicht vorstellen, was sie damit gemeint hatte. Leicht lachend fragte er: »Denken Sie dabei vielleicht an eine Schatzkiste? So etwas gibt es ja. Es sind viele Schiffe früher gesunken, die wertvolle Ladungen an Bord gehabt haben. Und Gold und Juwelen vergammeln nicht.«
    »Das stimmt schon, Dean. Auch wenn ich Sie enttäuschen muss, es ist kein Schatz, um den es mir geht.«
    »Was ist es dann?«
    »Ein U-Boot!«
    »Bitte?«
    »Ja, ein Unterseeboot. Ein Kleinst-U-Boot, das hier vor Jahrzehnten gesunken ist. Man hatte diese Boote im Krieg als Notbehelf gebaut, und man bewegte sich damit auch nur in den Küstenregionen. Mehr verlange ich nicht.«
    Pollack schwieg in den nächsten Sekunden. Im künstlichen Licht der Brücke sah sein Gesicht fahl aus, und er schüttelte auch einige Male den Kopf, wie jemand, der überfragt ist.
    »Haben Sie Probleme, Dean?«
    »Ich denke nach.«
    »Sagen Sie es mir. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    Pollack schob seine Mütze in den Nacken. »Ich weiß nicht, ob wir es schaffen, das U-Boot zu heben. Auch wenn es nur klein ist, werden wir Probleme bekommen, das denke ich.« Er schaute sie scharf an und ärge rte sich über das spöttische Lächeln. »Sie hätten es mir vor Beginn der Reise sagen sollen.«
    Das Lächeln blieb, als sie die Antwort gab. »Nicht doch, Dean. Halten Sie mich nicht für dumm. Es hat schon alles seine Richtigkeit. Wichtig ist nur, dass Ihre Leute auch erfahrene Taucher sind. Darauf kommt es mir an.«
    »Wie soll ich das denn verstehen?«
    »Hören Sie genau zu!«, dozierte die Cavallo. »Ich will nicht, dass Ihre Männer das Boot heben, ich möchte nur, dass sie die Einstiegsluke öffnen.«
    »Nein!« Das Wort war ihm einfach nur herausgerutscht.
    »Doch.«
    Er wollte lachen, er wollte protestieren, aber er hielt sich zurück. Dean schluckte seine Gefühle herunter und atmete nur mit einem scharfen Geräusch aus. Dann fragte er: »Darf ich wissen, weshalb die Luke geöffnet werden soll?«
    »Nein.«
    »Okay, Sie sind die Chefin.«
    »Daran sollten Sie immer denken. Besitzen Ihre Männer das entsprechende Werkzeug, um die Einstiegsluke öffnen zu können?«
    »Ja. Sie können sogar unter Wasser schweißen.«
    »Das wird auch nötig sein.«
    Dean Pollack stieß die Luft aus. »Gesetzt den Fall, es geht alles glatt, was geschieht dann?«
    »Sie werden anschließend den Anker werfen und auf der Stelle dümpeln, sage ich mal. Eine genaue Zeitspanne kann ich Ihnen nicht angeben. Aber ich werde Ihnen schon sagen, wann wir wieder starten. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    Das gefiel dem Kapitän nicht. Obwohl die letzten Worte recht barsch geklungen hatten, fragte er noch einmal nach. »Wird es dort vielleicht zu einem Treffen mit einem anderen Boot kommen?«
    »Keine Fragen!«
    »Verstanden.«
    Die nächsten Minuten vergingen schweigend. Die Unterha ltung mit der Blonden hatte bei Dean Pollack keineswegs für innere Ruhe gesorgt. Jetzt, wo er Bescheid wusste, war er noch nervöser geworden. Seine Gedanken rasten. Er überle gte, was es für einen Sinn hatte, den Ausstieg eines gesunkenen Klein-U-Boots zu öffnen. Er sah keinen, aber er traute sich nicht, nachzufragen.
    Unter seinem Pullover hatte sich in Höhe des Nackens der Schweiß gesammelt und einen feuchten Ring hinterlassen. Ein Tropfen rann wie ein kleines Eiskorn seinen Rücken hinab. Er und seine Mannschaft hatten schon viele Dinge durchgezogen, sie waren auch auf Schatzsuche gegangen, aber so etwas war ihm noch nicht vorgekommen. Das passte einfach nicht in sein seemännisches Bild.
    Er kümmerte sich wieder um den Kurs und verglich die Koordinaten auf dem Schirm. Eine Seekarte lag zwar auch bereit, sie diente jedoch nur als Absicherung.
    »Wir werden die Stelle gleich erreicht haben«, erklärte er.
    »Das passt wunderbar von der Zeit.«
    Pollack schaute Justine noch einmal an. »Und es bleibt dabei, was Sie gesagt haben?«
    »Ja!«
    »Gut, Sie sind die Chefin!« Er gab die Antwort mit einem verdammt unguten

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