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1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein.
    „Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!" entfuhr es Salik überrascht. „Heute gibt es Geflügel!"
    „Nein!" widersprach Atlan und drückte Saliks Arm mit der Strahlwaffe herunter. „Das kann kein echtes Geflügel sein."
    Die unter der Projektion eingeblendeten Daten hatten ihm verraten, daß die fliegenden Wesen sich nur noch knapp zwanzig Meter vor ihnen befanden und sich weiter näherten.
    Deshalb ließ er die Projektion verschwinden und sah sie direkt an.
    „Verblüffend!" murmelte er.
    Es war in der Tat verblüffend. Beide Wesen waren ungefähr so groß wie Menschen. Das war aber auch alles, was sie mit Menschen gemein hatten. Ansonsten glichen sie einem Huhn mit rotbraunem und einem Huhn mit schwarzem Gefieder. Auch die Farbe der angelegten Beine, der Schnäbel und der Kämme stimmte. Nur die Augen wirkten unnatürlich, und das weniger, weil die des Huhns blau und die des Hahns rot waren, sondern vor allem, weil sie nur aus Augäpfeln ohne Pupillen bestanden.
    Die beiden Wesen flogen nur etwa fünf Meter über die auf der Brücke stehende Gruppe hinweg und schlugen dann eine Richtung ein, die sie am äußersten Rand der Stadt entlangführen würden.
    Atlan, Salik und Sokrat blickten ihnen nach.
    „Als ob sie Patrouille fliegen würden", meinte der Haluter. „Könnten das Jaschemen sein?"
    „Wohl eher Späher der Jaschemen", erwiderte Salik. „Ich hätte doch einen von ihnen abschießen sollen." Er lächelte in sich hinein. „Natürlich sind das niemals Hühnervögel.
    Ich denke, daß es sich um gentechnische Produkte handelt. Aber es macht mir zu schaffen, daß sie wie terranische Hühnervögel aussehen. Ich kann mir nämlich einfach nicht vorstellen, daß irgendwann ein terranisches Huhn und ein terranischer Hahn in die Tiefe verschlagen wurden."
    „Ich auch nicht", sagte Atlan und las die Auswertung der Ortung ab. Er holte tief Luft, als er eine weitere Überraschung erlebte.
    „Was hast du herausbekommen?" wandte sich Sokrat an ihn.
    „Daß es sich höchstwahrscheinlich gar nicht um biologisch lebende Wesen handelt", antwortete der Arkonide. „Sie sind nämlich von Schutzfeldern ndimensionaler Art umgeben, die die Ortung auf rein optische Wahrnehmungen beschränken und auf Kampfstrahlen abweisend wirken. Du hättest keines von ihnen abschießen können, Jen. Ich möchte wetten, es handelt sich um hochwertige kybernetische Systeme. Wenn wir fliegen könnten..."
    „Ich werde sie verfolgen", rief Domo Sokrat impulsiv, „denn mein Flugaggregat funktioniert wieder, Wartet hier oder in der Nähe auf mich!"
    Er schaltete sein Flugaggregat ein und jagte hinter den beiden seltsamen Objekten her...
     
    4.
     
    Unwillig sah Jato-Jato auf, als ein elektronischer Gongschlag ertönte und im selben Moment eines der Wandreliefs verschwand und dem Trivideobild eines seltsamen Lebewesens Platz machte.
    Es bewegte sich aufrecht, war zirka 1,70 Meter groß und nur mit einer Latzhose aus graubraunem Stoff bekleidet Die nicht davon bedeckten Körperteile waren mit gelbbraunem Flaum bewachsen mit Ausnahme des Gesichts, dessen Haut nackt, aber ebenfalls gelbbraun war. Es war ein tierhaft wirkendes Gesicht mit faltigen „Wabbelbacken", großen Schlappohren und langen borstigen Augenbrauen. Dieses Wesen lief auf zwei Beinen und besaß außerdem noch vier Arme.
    Das alles war aber nicht halb so unwahrscheinlich wie die Tatsache, daß sich das seltsame Wesen innerhalb eines Geheimgangs befand, der an der Peripherie des Gebiets lag, dessen Zentrum Jato-Jatos Residenz war.
    Denn dieses Gebiet war absolut unzugänglich für Unbefugte.
    Davon war Jato-Jato jedenfalls bisher überzeugt gewesen, denn er hatte die zahllosen Sicherheits- und Fallensysteme selbst installiert, die jeden Fremden, der auch nur in die Nähe der Peripherie kam, entweder auf falsche, scheinbar vielversprechende Spuren lenkte oder ihn in eine Falle lockte.
    Diese ganzen Schikanen schien der Eindringling unbeschadet überwunden zu haben, denn er machte einen sehr lebendigen Eindruck und war offenbar auch nicht verletzt.
    Entweder hatte etwas versagt oder der Fremde verfügte über technische Mittel, die denen des Jaschemen-Reiches überlegen waren.
    Jato-Jato blickte zu seiner Gefangenen.
    Vielleicht war der Eindringling das Wesen, das sie ihren Ritter genannt hatte.
    Ein Ritter der Tiefe.
    Ein Beauftragter der Kosmokraten.
    Jato-Jato erschauderte. Seine Augen flackerten. Wieder versuchte er vergeblich, sich daran zu erinnern, was ein

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