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1236 - Im Reich der Jaschemen

Titel: 1236 - Im Reich der Jaschemen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht länger von der Formenergie verfolgt werden", sagte er zu Sokrat. „Da auch das Schwanken der Brücke nachläßt, sollten wir uns um Jen kümmern."
    „Es genügt, wenn ihr mir verratet, was geschehen ist, seit ich diesen Blackout hatte", sagte Salik mit matter Stimme. „Ich bin zwar wie zerschlagen. Außerdem ist mir übel. Aber ansonsten fühle ich mich blendend."
    Er stöhnte gequält, als der Haluter lachte und dabei Phonwerte entwickelte, um die die Trompeter vor Jericho ihn beneidet hätten. Abrupt verstummte er wieder.
    Atlan erklärte dem Terraner in kurzen Worten, was seit seinem eigenen Erwachen aus der Ohnmacht vorgefallen war.
    „Vorerst scheinen wir hier in Sicherheit zu sein", schloß er. „Aber das ist für uns kein Grund zur Freude. Immerhin haben wir bisher nicht die geringste Ahnung, was mit Clio und Twirl geschehen ist und wir wissen auch nicht, wo wir mit der Suche nach ihnen anfangen könnten."
    Mit unsicheren Schritten tappte Jen Salik zum Geländer der schimmernden und glitzernden Brücke, die sich viele Kilometer weit zwischen zwei riesigen Bauten spannte, die in ihrer Form an mittelalterliche terranische Tortürme erinnerten, aber mindestens tausend Meter hoch, dreihundert Meter breit und ebenso dick waren - und die Farbe glasierter Tonziegel besaßen.
    „Clio!" stieß er hervor und wandte sich wieder seinen Gefährten zu. „Wir müssen sie und Twirl finden und dann müssen wir zusehen, daß wir weiter zum Vagenda kommen.
    Schließlich sind wir nicht zu unserem Vergnügen hier. Wenn ich mir vorstelle, daß TRIICLE-9 an seine alte Position zurückkehrt, ohne daß jemand etwas unternommen hat, um eine unvorstellbare Katastrophe zu verhindern, gefriert mir das Mark zu Eis."
    „Das ist der kalte Winter hier oben", spöttelte Atlan. „Du hättest eine Tiefenunterhose mitnehmen sollen, Genie."
    Er hob warnend die Hände, als er sah, daß Sokrat in ein halutischhomerisches Gelächter ausbrechen wollte.
    „Mir ist weder nach Lachen noch nach dem Aufenthalt in einer Ohrenklinik zumute, Sokrates!" mahnte er. „Ich pflichte Jen bei, gebe aber zu bedenken, daß wir einen Anhaltspunkt haben, an dem wir ansetzen können. Wie sagte der arrogante Vitalenergiespeicher doch gleich? Dies wäre das Reich der Jaschemen. Haben meine kleinen grauen Zellen das korrekt gespeichert?"
    „Das ja", meinte Salik ironisch. „Nur scheinen sie vergessen zu haben, daß der vorlaute Speicher auch sagte, wir seien da, wo hergelaufenes Pack nicht gern gesehen sei."
    „Das erfuhren wir inzwischen am eigenen zarten Leibe", gab der Arkonide zurück.
    „Wenn ihr mich mit eurem geistreichen Geplauder zum Lachen bringt, habt ihr die Folgen selbst zu verantworten", warf Sokrat grimmig ein.
    „Das ist mitnichten unsere Absicht", erklärte Atlan. „Wir wollten nur klarstellen, daß wir die schwierige und gefährliche Aufgabe vor uns haben, Auskünfte von den Leuten einzuholen, die uns am liebsten dort sähen, wo der Pfeffer wächst. Eine terranische Redensart", fügte er erläuternd hinzu, als er den verwunderten Blick Sokrats bemerkte.
    „Warum warten wir damit nicht, bis der Hathor wieder zu uns stößt", erwiderte Salik.
    „Vielleicht ist er auch schon dabei, sich näher mit den Technikern der Tiefe zu befassen.
    Ich meine immer noch, daß wir uns vordringlich darum kümmern sollen, wo Clio und Twirl geblieben sind. Ich mache mir Sorgen um sie."
    Das solltest du auch tun! mahnte der Extrasinn.
    Nachdenklich schüttelte der Arkonide den Kopf. Er glaubte nicht, daß Clio ernsthaft gefährdet war. Die Art und Weise ihres Verschwindens sah ihm eher danach aus, als hätte jemand sie entführt, um sie auszufragen.
    Das Pfeifen des Ortungssystems machte ihn darauf aufmerksam, daß sich etwas in der Umgebung tat. Er konnte jedoch keine unmittelbare Gefahr bedeuten, sonst wäre das Pfeifen lauter gewesen.
    „Projektion!" befahl er.
    Sein Klarsichthelm schloß sich automatisch, und auf der Innenfläche erschien vor seinem Gesicht die farbige Projektion zweier Wesen, die sich mit heftig schlagenden Flügeln aus dem Stadtinnern dem Teil der Peripherie näherten, in dem er, Salik und Sokrat sich befanden.
    Vögel! dachte er verblüfft.
    Doch seine Verblüffung erklärte sich nicht allein daraus, daß es sich bei den zwei Wesen eindeutig um Vögel handelte. Sie wurde hauptsächlich, dadurch verursacht, daß diese beiden Vögel überdimensionierten terranischen Hühnern ähnelten.
    Einem Huhn und einem Hahn, um genau zu

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