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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nieder. Mein Kopf tut so weh. Es ist alles so fern, trotzdem nah. Auch bruchstückhaft. Ich rollte über die Theke auf die andere Seite, und dann… dann… weiß ich gar nichts mehr.«
    »Sie sind bewusstlos geworden«, sagte Suko.
    »Ja genau, bewusstlos. Ich fühle mich auch jetzt nicht gut. Mein Kopf ist…«
    »Dann ist es besser, wenn Sie sich hinlegen«, schlug ich vor.
    Sie protestierte erst nach einer Weile. »Aber meine Eltern… ich muss sie doch…«
    »Um die kümmern wir uns«, sagte Suko.
    »Gott.« Sie senkte den Kopf und schlug die Hände vors Gesicht. Die Stimme klang gedämpft unter den Händen hervor.
    »Es sind meine Eltern, ich… kann sie doch nicht im Stich lassen…«
    »Das werden Sie auch nicht, Amy. Suko und ich werden Ihre Eltern suchen. Sie ruhen sich am besten aus. Gibt es noch Ihr altes Zimmer von früher?«
    »Ja, oben.«
    »Dann kommen Sie.«
    Amy hatte eingesehen, dass es für sie das Beste war. Sie wehrte sich nicht, als ich ihren Arm in Höhe des Ellbogens anfasste und sie in die Höhe zog.
    Suko nickte mir zu und sagte: »Ich halte hier unten die Stellung.«
    »Okay.«
    Ich hätte noch einiges mit Suko besprechen können, dafür war jetzt jedoch nicht die Zeit. Nicht unter den Ohren der jungen Frau, der auch ich nicht das gesagt hatte, was ich befürchtete. Nämlich, dass die Chancen der anderen Personen sehr gering waren, dem großen Grauen zu entkommen. Da musste das Glück schon doppelt und dreifach auf unserer Seite stehen.
    Amy fing von selbst an, über dieses Thema zu sprechen. Wir hatten mittlerweile die hintere Seite der Theke erreicht, an der es auch eine Tür gab, die Amy aufstieß. Sie ging nicht weit und blieb neben einem Regal und vor einer Treppe stehen.
    »Ich erinnere mich jetzt wieder«, sagte sie leise und mehr zu sich selbst.
    »Woran?«
    »An die Blonde, John. Ja, sie kam, es war ja schrecklich, und sie wollte sich zuerst meine Mutter holen, glaube ich.«
    Es war schwer, darauf etwas zu antworten, das sich nicht nur allgemein anhörte. Ich versuchte es, und meine Stimme klang nicht sehr laut. »Das alles ist nicht bewiesen, Amy.« So versuchte ich, ihr Hoffnung zu machen. »Glauben Sie mir. Es gibt keine Beweise dafür. Man hat Sie ja ausgeschaltet.«
    »Das ist richtig, John.« Sie griff nach dem hölzernen Handlauf des Geländers. »Aber wo sind sie jetzt? Wo kann ich meine Eltern finden und auch Kevin Taggert?«
    »Ich kann verstehen, dass Sie sich Sorgen machen, Amy, aber darum werden sich Suko und ich kümmern. Sie brauchen erst mal Ruhe.«
    Sie schaute mich an und schüttelte den Kopf. Amy war deprimiert. »Ja und nein, John, ich brauche Ruhe, aber ich werde nicht die ganze Nacht durchschlafen. Ich werde nachdenken und sicherlich auch zu einem Ergebnis kommen.« Sie deutete gegen die Decke. »Dort oben liegt mein Zimmer, und ich habe sogar noch zwei Knoblauchstauden hineingelegt. Da dachte ich geschützt zu sein, aber das ist es wohl nicht gewesen.« Sie schüttelte wieder heftig den Kopf und rannte einen Moment später die Stufen der Treppe hoch, als könnte sie es nicht erwarten, das Zimmer zu betreten.
    Als sie oben war, hörte ich Amy weinen. Es hatte so kommen müssen, denn bisher hatte sie sich einfach zu stark zurückgehalten, was schon unnatürlich gewesen war.
    Ich ging ihr langsamer nach und fand sie wenig später im schwachen Licht ihres Zimmers. Es war ein recht kleiner Raum. Für eine Person mit wenig Ansprüchen ausreichend. Ein Bett, eine altmodische Tapete mit Rautenmuster, ein Schrank, auf dem Boden ein grauer Teppich. Es gab einen kleinen Schreibtisch und ein schmales Bett, das in den Raum hineinragte. Ein Waschbecken war ebenfalls vorhanden. Darüber hing ein Spiegel, dessen Fläche nicht mehr glänzte. Neben dem Fenster war noch Platz für ein mittlerweile verblichenes Plakat, dessen Motiv eine typisch schottische Landschaft zeigte. Da war ein dunkler See zu erkennen, der von Hügeln umrahmt wurde.
    Es war kühl im Zimmer. Auch feucht. Hinter der Tür stand ein kleiner Ofen, dessen Rohr nach zwei Windungen in der Wand verschwand und dort Kontakt mit einem Kamin hatte.
    Amy hatte sich auf das Bett gelegt und schaute gegen die Decke. Die Hände hatte sie hinter ihrem Kopf verschränkt. Sie war in Gedanken versunken. Hin und wieder zuckten ihre Lippen.
    Ich öffnete das kleine Fenster und schaute hinaus. Viel sah ich nicht. Der Dunst umwallte das Haus wie ein riesiger feuchter Lappen. Die Richtung stimmte. Von hier aus hätte ich die

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