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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blieb er, würde es für das Bergungsschiff am nächsten Tag verdammt schwer werden, seinen Kahn aus der Klemme zu ziehen.
    Dean Pollack war ein Mensch, der einigen Alkohol vertragen konnte. So wirkte der Rum auch kaum bei ihm. Er spürte nur die Wärme in seinem Innern, und das war gut.
    Coomb Island war nicht unbedingt belebt. Hier wohnten nur wenige Fischer, aber die Insel war längst nicht so einsam wie sein Schiff. Pollack hatte gedacht, dass es noch weiter in den Schlick hineingedrückt werden würde, aber das war nicht eingetreten, denn der Wind hatte sich gelegt. Nur deshalb hatte der Nebel auch eine Chance bekommen, sich so auszubreiten.
    Seine Crew gab es nicht mehr. All die Männer, auf die er sich so hatte verlassen können, waren vernichtet, bis auf einen.
    Kevin Taggert hatte es geschafft. Er war früh genug in die See gesprungen und hatte sogar noch das Glück gehabt, aus dem kalten Wasser gefischt zu werden. Die anderen waren Blutsauger geworden, aber jetzt gab es sie nicht mehr. Zwei Männer hatten sie vernichtet. Erschossen, erschlagen wie auch immer.
    Wie auch die Gestalten, die aus dem U-Boot geholt worden waren.
    Seine Taucher hatten es für Justine Cavallo geöffnet. War das der Sinn des Tauchgangs gewesen? Hatte sie das Schiff nur gechartert, um die vier aus der Tiefe zu holen?
    Mindestens 60 Jahre hatten sie in dem U-Boot ausgehalten.
    Es war gesunken, aber sie hatten überlebt. Weil dies so passiert war, hätten sie eigentlich schon als Vampire das Kleinst-U-Boot besteigen müssen. Ja, das war möglich, aber hundertprozentig wusste er es auch nicht. Die Blonde konnte er nicht fragen. Sie war verschwunden und hatte sich auf die Insel zurückgezogen.
    Pollack dachte zum ersten Mal daran, sich nicht richtig verhalten zu haben. Es war möglicherweise nicht gut, allein auf dem Schiff zurückzubleiben. Die Gefahr hatte sich nur zurückgezogen, und sie konnte jeden Augenblick wieder zurückkehren.
    Er erinnerte sich, wie kaltblütig die beiden Männer die Blutsauger erledigt hatten, und ihm kam plötzlich der Gedanke, dass er sich bei ihnen mehr in Sicherheit fühlte als hier am Deck des Schiffes. Der Kapitän kannte die Insel nicht. Sie war klein, und deshalb würde er sich auch kaum verlaufen können.
    Irgendwo traf er bestimmt auf menschliche Behausungen.
    Leider nahm ihm der Nebel einen Großteil der Sicht. Kein Licht schimmerte durch die graue Masse. Er stellte die Flasche weg und ließ an der Außenseite eine Jakobsleiter herab. Es war ihm zu gefährlich, auf die nasse Fläche des Kais zu springen; er wollte sich nichts verstauchen oder gar brechen.
    Bevor er die Leiter hinabstieg, warf er noch einen Blick über die Insel hinweg, soweit dies möglich war. Die kleinen Lagerhäuser waren gerade noch auszumachen, mehr geriet nicht in sein Blickfeld. Er sah auch keine Gestalten auf dem Kai.
    Noch immer schlugen die Wellen vor die Mauern, doch längst nicht so stark wie noch vor einer Stunde. Es gab auch kaum Wind, sondern nur ein schwaches Lüftchen.
    Für Dean Pollack bedeutete es kein Problem, über die Jakobsleiter hinweg nach unten zu steigen. Er erreichte den Kai sicher und blieb auf der nassen und dunkel schimmernden Fläche stehen.
    Er ärgerte sich jetzt, weil er zuviel Rum getrunken hatte. Sein Kopf war doch nicht so klar, wie er hätte sein können, doch seine Bewegungen hatte er noch unter Kontrolle.
    Die beiden kleinen Lagerhäuser standen noch auf flachem Gelände, das war gut zu erkennen. Später würde er da dann etwas steigen müssen, was ihm ebenfalls nichts ausmachte.
    Der Nebel blieb bei ihm wie ein Leibwächter, der ihn nie verlassen würde. Er umarmte ihn. Er strich wie mit hauchdünnen und feuchten Tüchern über sein Gesicht hinweg. Er spürte ihn auf den Lippen, auf den Fingern, an der Kleidung, und er merkte auch, dass die Temperatur um einiges gesunken war.
    Der erste Schnee in diesem Herbst würde nicht lange auf sich warten lassen.
    Es waren keine fremden Geräusche zu hören. Die Insel kam ihm völlig ausgestorben vor, verlassen von Mensch und Tier, doch Pollack wusste auch, dass es anders war.
    Er bewegte sich direkt auf das erste Lagerhaus zu. Es war nicht besonders groß. Um die auf dem Kai liegenden Gestalten kümmerte er sich nicht. Sie waren für ihn Vergangenheit, und das sollte auch so bleiben. Nur nicht mehr erinnern. Alles zur Seite schaffen, das allein zählte für ihn, und mit diesen Gedanken setzte er seinen Weg fort.
    Er wollte am Haus vorbeige hen, als

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