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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umwickelte ihn blitzschnell mit der Decke.
    Sie hatte ihr Gehirn ausgeschaltet.
    Sie wollte alles, nur nicht nachdenken, und so arbeitete sie weiter. Einrollen, den Körper bewegungsunfähig machen, um an die einzige Waffe zu kommen, die ihr zur Verfügung stand.
    Natürlich hätte sie aus dem Zimmer fliehen können, aber genau das wollte sie nicht. Keine fremde Hilfe. Rose war einzig und allein ihr Problem, wie auch ihr Vater.
    Die Wiedergängerin war in die Decke eingewickelt worden.
    In den folgenden Sekunden würde sie es schwer haben, sich aus dieser Umklammerung zu lösen. Sie war beschäftigt, und so hatte Amy freie Ba hn.
    Die Knoblauchstauden lagen noch unter dem Bett. Amy riss beide an sich, während sich Rose bemühte, aus den Decken zu kriechen.
    Die Blutsaugerin schaffte es. Sie trampelte. Sie bewegte auch die Arme, und sie war wütend, denn aus ihrem Maul drangen die fauchenden und kratzenden Laute.
    Amy tat nichts mehr. Jetzt musste sich entscheiden, ob das alte »Hausmittel« gegen Vampire half oder nicht. Sie hatte sich neben dem Bett aufgebaut und hielt mit ihren Händen die Stauden fest.
    Noch einen letzten Tritt benötigte Rose, um sich zu befreien.
    Endlich konnte sie sich wieder bewegen. Sie schaute schräg in die Höhe, sah ihre Tochter und auch die beiden Stauden in deren Händen.
    Es war für Amy nicht zu sehen, ob sie es begriff oder nicht.
    Aber die Hemmschwelle war verschwunden. Amy wusste jetzt genau, was sie tun musste.
    »Da!«, brüllte sie und warf sich ihrer Mutter entgegen.
    Damit hatte Rose nicht gerechnet. Sie riss noch einmal weit ihre Augen auf, den Mund ebenfalls, dann fiel Amy auf sie. Sie presste ihr eine Staude gegen den Körper, die zweite jedoch hielt sie gegen das Gesicht der Blutsaugerin und versuchte dabei, ihr einige Knollen in das Maul zu stopfen Amy hörte unter sich ein Röcheln, und mit dem Ballen der rechten Hand trieb sie die Knollen so tief wie möglich in das weit geöffnete Maul hinein.
    »Ersticke daran, du Monster!« Sie schrie den Satz, und in ihren Augen schimmerten dabei Tränen.
    Dann rollte sie vom Körper der Untoten weg auf die andere Bettseite zu. Sie schnellte dort wieder hoch, drehte sich um und starrte auf die Szene, die sich auf dem Bett abspielte.
    Rose wollte hoch. Sie bemühte sich, aber zwischen ihren Zähnen steckte die Staude fest. Es war Amy sogar gelungen, sie tief in den Hals der Untoten zu schieben. Ein Mensch hätte keine Luft mehr bekommen, doch ein Geschöpf wie Rose brauchte nicht zu atmen.
    Die zweite Staude lag noch immer auf ihrem Körper, als wäre sie dort angenagelt worden. Rose hätte sie leicht mit den Händen zur Seite fegen können, doch ihr fehlte einfach die Kraft, die Arme anzuheben. Sie lagen schwer wie Blei auf dem Bett. Nur der Körper zuckte. Durch das offene Fenster trieben weiterhin die Nebelfahnen wie Totenhemden.
    Amy stand neben dem Bett. Aus ihren Augen rannen Tränen.
    Sie hätte den Blick abwenden können, aber genau das wollte sie nicht. Es war für sie wie ein Zwang, ihrer Mutter zuzuschauen, aus deren Maul die Knoblauchstaude hervorschaute.
    Rose kämpfte, aber sie verlor den Kampf. Das alte Hausmittel war stärker. Sie gehörte zu den normalen Blutsaugern und besaß längst nicht die Kraft und die Macht einer Justine Cavallo, zwischen deren Händen die Stauden einfach verbrannt waren.
    Obwohl die Wiedergängerin nicht zu atmen brauchte, hatte Amy das Gefühl, sie würde an der Füllung ersticken. Nie zuvor hatte sie bei einem Menschen eine derart schreckliche Veränderung des Gesichts erlebt. Die Augen traten aus den Höhlen wie Kugeln. Der Schrecken, den sie empfand, malte sich darin ab. Todesangst musste sie durchströmen, falls ein Vampir so etwas überhaupt empfinden konnte.
    Aber sie gab nicht auf. Immer wieder schleuderte sie ihren Körper von einer Seite zur anderen, aber die Bewegungen waren nicht so stark, um sie aus dem Bett zu treiben.
    Sie wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer. Die Handflächen glitten über das Laken hinweg, dann zuckte der Körper noch einmal in die Höhe, als wäre er von einem Trampolin erwischt worden.
    Es war das letzte Aufbäumen dieser Person gewesen, denn danach fiel sie wieder zurück und blieb liegen.
    Amy wartete ab. Sie traute sich noch nicht, näher an das Bett heranzutreten. Sie erwartete, dass Rose jeden Augenblick in die Höhe schnellen und ihr an die Kehle fahren würde, doch die Untote blieb liegen, ohne sich zu bewegen.
    »Mutter…?«
    Keine

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