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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu können. Ich fand nur heraus, dass es ein Mann war, der sich nur schwer bewegte und sich dabei auf einem Stock oder einer Stange abstützen musste. Er sah das Licht.
    Es war für ihn die Hoffnung, und darauf lief er zu. Die letzten Schritte fielen ihm besonders schwer, denn auf mich machte er den Eindruck, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
    Ich blieb nicht stehen, um zu warten, bis er die Tür erreicht hatte. Nach einem Schritt war ich in die graue Suppe eingetaucht und nach zwei weiteren erkannte ich, dass es Dean Pollack war, der mir entgegentaumelte. Der Kapitän hatte also sein Schiff verlassen, und ich ging davon aus, dass es nicht freiwillig geschehen war.
    Auch er hatte mich gesehen. Bisher hatte ihm die Furcht die Kraft verliehen, sich auf den Beinen zu halten. Das war jetzt vorbei. Die Stange rutschte zur Seite, er knickte ein und fiel.
    Ich war nahe genug, um ihn auffangen zu können, und so landete er in meinen Armen.
    Dass etwas Schreckliches geschehen war, ahnte ich, aber ich wollte es genauer wissen.
    »Was ist passiert, Mr. Pollack?«
    »Ein Vampir… ein Vampir hätte mich fast erwischt. Ich konnte noch fliehen und…«
    »Alles klar«, sagte ich und zerrte ihn in das Haus hinein. Er konnte sich nicht auf den Beinen halten, weil er starke Probleme mit seinem rechten Knie hatte.
    Ich drückte ihn auf einen Stuhl, und zwei andere Augenpaare schauten ihn verwundert an.
    »Er hat Glück gehabt«, sagte ich, »er konnte dem Vampir gerade noch entkommen.«
    »Ist er hinter ihm her?«, fragte Suko.
    »Ja!«, keuchte Pollack, »er ist hinter mir her. Und es ist einer aus meiner Crew. Es ist Kevin Taggert.« Er schüttelte den Kopf. »Mein Gott, das hätte ich nie für möglich gehalten.« Er presste das Gesicht auf seine Unterarme, die auf der Tischplatte lagen.
    »Dann sind die anderen wahrscheinlich auch so weit«, sagte Suko und stand auf. »Wir müssen davon ausgehen, dass er Pollack auf den Fersen war.«
    »Er?«, fragte Finley, »nicht die Blonde?« Er schaute sich um und schüttelte den Kopf.
    Wir hatten noch nichts gehört, aber der Blutsauger war schon da, denn er rammte in seiner Gier nach dem menschlichen Lebenssaft die Tür auf und torkelte über die Schwelle, wobei er Mühe hatte, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Der Kapitän hatte sich in seiner Angst nicht geirrt. Es war Kevin Taggert. Genau der Mann, den wir aus dem Meer gefischt und vor dem Ertrinken gerettet hatten. Jetzt hatte er sich in diese grauenvolle Gestalt verwandelt.
    Nachdem er einige Schritte in die Gaststube hineingestolpert war, blieb er stehen. Er war nur noch eine menschliche Hülle.
    Sein Gesicht hatte einen Ausdruck erhalten, den Suko und ich kannten. Es war so leer geworden. Man konnte es auch mit einer Totenmaske vergleichen. Er wollte Blut, um zu Kräften zu kommen. Er stand kurz vor seinem ersten Biss.
    Bei ihm hatte die Verwandlung nicht lange gedauert. Mir waren Fälle bekannt, da verhielt es sich nicht so, da musste der Blutsauger kommen und mehrmals beißen, aber hier hatte sich die Blutgier sehr schnell entwickelt.
    Die neue Nahrung war ihm so nahe. Nur konnte er sich nicht entscheiden, wen von uns er angreifen wollte. Seit seinem Eintreten schien es kälter geworden zu sein, aber das kam uns nur so vor.
    Ich hörte Finley seufzen. Er schüttelte auch den Kopf. Es waren die einzigen Zeichen seiner Verwunderung. Er wirkte jetzt auf mich wie jemand, der schon immer gewusst hatte, dass die Blutsauger existierten und nun den letzten Beweis erhielt.
    Suko holte gelassen die Dämonenpeitsche hervor. Sie war schon ausgefahren, und er warf mir einen fragenden Blick zu.
    Bestimmt wollte er wissen, ob ich mit seiner Aktion einverstanden war.
    Ich nickte ihm ruhig zu.
    Dean Pollack sagte kein einziges Wort. Er saß verkrampft in unserer Nähe und hatte seine Hände zu Fäusten geballt. Immer wieder machte er den Anschein, als wollte er etwas sagen, aber seine Lippen zitterten nur und kein Wort drang darüber hinweg.
    Taggert überraschte uns trotzdem. Er tat etwas, das wir nicht begriffen. Plötzlich waren wir uninteressant geworden, denn er bewegte ruckartig den Kopf, und in einer bestimmten Haltung kam er zur Ruhe, weil er sich auf ein neues Ziel konzentrierte, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Er sah nur noch das Gefäß, in dem sich die Blutegel tummelten. Etwas musste von ihnen ausgehen, das auch ihn traf. Es gab eine Verbindung zwischen ihm und den Blutegeln, eine Verwandtschaft. Er musste bemerken, dass

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