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1238 - Justines Blutfest

1238 - Justines Blutfest

Titel: 1238 - Justines Blutfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie etwas beinhalteten, das für ihn ungemein wichtig war. Ebenso wichtig wie für Justine Cavallo.
    Taggert blieb nicht mehr stehen. Nach einem Ruck, der durch seinen Körper zuckte, ging er vor, und sein Ziel war das noch immer offene Gefäß. Auch Orson Finley bemerkte dies. Er wollte es schließen und hatte sich schon bewegt, als er meine Stimme hörte.
    »Nein, Orson, nicht. Lass ihn!«
    »Wie…?«
    Ich sah seinen erstaunten Blick und wiederholte meine Forderung. Ich wollte sehen, warum sich der Untote so stark für die Egel interessierte. Es konnte sein, dass sie für ihn so etwas wie eine Nahrung waren, die ihn noch stärkte, um von der Kraft des geheimnisvollen Highland-Vampirs profitieren zu können.
    Ich zog die Beretta. Suko hielt die Peitsche fest. Wir hatten Taggert praktisch in die Zange genommen.
    Finley rückte mit seinem Stuhl zurück, und Pollack flüsterte Worte vor sich hin, die keiner von uns verstand. Es hatte sich plötzlich einiges verändert, denn jetzt war der Blutsauger die wichtigste Person geworden.
    Sekunden vergingen, dann hatte Taggert das Gefäß erreicht.
    Da sich Finley zurückgezogen hatte, stand es recht frei. Es war offen. Die rötlichschwarzen Egel bewegten sich fast wie Würmer, aber sie krabbelten nicht an den Rändern hoch, um das Gefäß zu verlassen. Es konnte auch sein, dass sie zu glatt waren.
    Taggert bückte sich noch tiefer. Sein Kopf schwebte mit dem Gesicht über der Öffnung, als wollte er einen bestimmten Geruch in sich aufsaugen. Würgende Laute verließen seine Kehle, und dann konnte er nicht mehr an sich halten. Es war ihm nicht genug, die Egel nur zu beobachten, er wollte sie selbst haben.
    Bevor wir uns versahen, tauchte er die rechte Hand in das Gefäß hinein und ließ sie für die Dauer mehrerer Sekunden darin stecken. Der Kapitän stöhnte auf, als er das sah, und selbst Finley zuckte zusammen.
    Der Vampir zog seine Hand wieder hervor. Sie hatte dunkle Flecken bekommen. An seinen Fingern klebten zwei Egel, und ein dritter hatte auf seinem Handrücken seinen Platz gefunden.
    Wir waren plötzlich uninteressant geworden. Er trat zurück und hob seine linke Hand an. Mit den Fingern pflückte er einen Egel von seinem Handrücken ab. Er quetschte ihn zusammen.
    Blut spritzte aus dem Körper hervor, und dann schob er sich das Ding in den Mund.
    Das war nichts für empfindliche Gemüter. Auch ich schluckte, als ich das sah. Der Wiedergänger brauchte das Blut. Es würde ihn noch stärker machen, und wir sahen zu, wie er schluckte.
    Die beiden anderen Egel klebten noch an seinen Fingern fest, aber sie hielten nicht mehr still, denn sie bewegten sich jetzt in die Höhe, dem Handgelenk entgegen.
    Er wollte sie ebenfalls ablecken, rammte aber dann die Hand bis zur Hälfte in seinen weit geöffneten Mund und sorgte dafür, dass auch die beiden restlichen Egel verschwanden.
    Ich ging davon aus, dass dieses alte Blut ihn noch mehr stärkte. Er würde eine Kraft erhalten, die uns nicht gefallen konnte. Dagegen mussten wir etwas unternehmen.
    »Das ist ja Wahnsinn!«, flüsterte Orson Finley. »Das kann ich einfach nicht glauben.«
    »Suko!«
    Ich brauchte nichts mehr hinzuzufügen. Mein Freund hatte mich verstanden. Bevor Taggert durchdrehte, griff er ein. Er stand nahe genug an der Gestalt, um aus dem Handgelenk zuschlagen zu können. Plötzlich bewegten sich die drei Peitschenriemen auf die bleiche Gestalt zu und erwischten sie im Gesicht.
    Zuerst hörten wir das Klatschen. Danach einen entsetzlichen Schrei, und wir wurden Zeuge, wie die Haut auf seinem Gesicht aufplatzte. Drei Streifen malten sih dort wie breite Hosenträger ab. Innerhalb von Sekundenschnelle dunkelten sie nach, aber nur, weil die Haut zerfressen wurde.
    Sie löste sich auf. Qualm und ein ekliger Gestank breiteten sich aus. Der Vampir taumelte zur Seite, prallte gegen einen Tisch und fiel über ihn hinweg.
    Aus den Wunden quoll an drei verschiedenen Stellen dunkles, stockiges Blut.
    Taggert bekam das Übergewicht, rollte über die Tischkante hinweg und fiel zu Boden.
    Sein Aufprall hörte sich an wie ein finaler Gongschlag. Er würde nicht mehr aufstehen. Er war fertig. Der Treffer mit der Dämonenpeitsche hatte ihn vernichtet, und sein Kopf sah jetzt aus wie ein Kunstgebilde, das ein Spezialist für einen Horrorfilm geschaffen hatte.
    »Mein Gott«, sagte Finley nur, »mein Gott…«
    Wir gaben ihm keine Antwort, aber er hatte Recht. Es war schlimm, und auch wir hatten so etwas noch nicht erlebt. Ein

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