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1238 - Zentrum des Kyberlandes

Titel: 1238 - Zentrum des Kyberlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umschloß. Dann entmaterialisierte er, und er suchte einen Teil jener Stationen auf, die er bei seinem Auszug aus der Lichtebene besucht hatte.
    Er dachte an die Prophezeiungen der Raum-Zeit-Ingenieure, denen er diente. Sie hatten ihn ausgeschickt, um die Grube zu untersuchen und die Aktivitäten der Grauen Lords zu beobachten. Es war die letzte Möglichkeit für sie, selbst noch etwas zu tun, um das Unheil abzuwehren. Auch sie lebten in der Hoffnung, daß die Kosmokraten das Tiefenland nicht vergessen und eines Tages Boten in die Tiefe senden würden, um ihnen gegen die Grauen Lords beizustehen. Ritter der Tiefe eben, die Wissen und Macht besaßen und vielleicht die Möglichkeit, dem Graueinfluß zu widerstehen.
    Er erreichte Mangaran, eines der Signalgebiete. Mangaran schwieg, es gab keine Signale mehr weiter, und der Kundschafter suchte erschüttert den unterirdischen Vitalenergiespeicher auf. Er war stumm und durch nichts zu bewegen, in mentalen oder akustischen Kontakt mit ihm zu treten. Niedergeschlagen entmaterialisierte der Kundschafter und tauchte an seinem letzten Orientierungspunkt vor der Lichtebene auf. Dort traf er den Wächter.
    Es war ein steinernes Gebilde, und es erinnerte in seiner Form an einen Vermummten.
    Der Kundschafter benötigte eine Weile, um anhand der Linienführung des Gebildes festzustellen, daß es das steinerne Abbild eines Grauen Lords war, ein Mahnmal mit einer leeren Kapuze, in deren Höhlung es grau leuchtete.
    „Halt an!" knarrte der Wächter, und das steinerne Gebilde bewegte sich dabei. „Es gibt für Wesen wie dich hier kein Weiterkommen mehr!"
    „Was willst du?" fragte der Kundschafter. Ein fürchterlicher Verdacht stieg in ihm auf, und das leichte Kribbeln in seinem Bewußtsein bestätigte ihn. Hier gab es Grauleben, ein größeres Potential an Graueinfluß. Er spürte es, und er schrak innerlich zusammen, weil er genau wußte, daß es das an dieser Stelle nicht geben konnte und nicht geben durfte.
    „Das Land Ni!" sagte der Wächter. „Du befindest dich an der Grenze des Landes Ni!"
    „Was ist das Land Ni? Wo kommt es her?" stieß er hervor. „Es war vorher nicht da!"
    „Es existiert erst wenige Tiefenjahre, und es ist die Bastion der Grauen Lords gegen die Raum-Zeit-Ingenieure und die Lichtebene. Begreifst du nun, Kundschafter der RZI?"
    Er spürte Panik in sich aufsteigen. Der Wächter kannte ihn. Er wußte, wer er war. Also hatte Lord Gaveaux Schlüsse aus dem Gespräch gezogen, das sie miteinander geführt hatten. Er hatte die übrigen Grauen Lords gewarnt, und sie hatten womöglich etwas getan, was sie nicht oder nicht zu diesem Zeitpunkt geplant hatten.
    Und er hatte daran mitgewirkt.
    „Du kannst mich nicht aufhalten", entgegnete er. „Ich werde dein Land Ni mit einer einzigen Teleportation durchdringen!"
    „Versuche es", sagte der steinerne Wächter. „Warst du nicht an der Starsenmauer? Hast du nicht erlebt, wie die Stadt gegen Spione gesichert ist? Das Grauleben lauert darauf, in sie eindringen zu können, und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen. Die Sicherheitseinrichtungen der RZI richten sich jetzt gegen sie."
    Der Kundschafter floh. Er floh in das Tiefenland hinaus, bis er sich beruhigt und seine Gedanken gesammelt hatte. Schritt für Schritt begann er, das Land Ni abzutasten. Er fand die Worte des steinernen Wächters bestätigt und stellte fest, daß das Land die Lichtebene lückenlos umgab. Ein riesiges Graugebiet war es, und es gab keinen Weg mehr, zur Lichtebene und dem Berg der Schöpfung vorzustoßen.
    Raum-Zeit-Ingenieure, ich kann euch nicht mehr helfen! Er resignierte und erkannte gleichzeitig die furchtbare Wahrheit seiner früheren Vermutungen, Die RZI hatten irgendwann den Zugang am Berg der Schöpfung verschlossen und auch die Grube dichtgemacht. Der Zugang am Berg ließ sich nicht mehr öffnen, und die Grube lag in Starsen und war ebenfalls isoliert. Jetzt war auch die Lichtebene vom übrigen Tiefenland abgeschnitten, hatte sich die von den RZI hervorgerufene Isolation als katastrophaler Fehler erwiesen.
    Das war der Anfang vom Ende, erkannte der Kundschafter, wenn nicht noch ein Wunder geschah.
    Er nahm einen letzten Anlauf und versuchte den Vorstoß durch Ni mit Gewalt. Das Grauleben war stärker als er, und er entging nur mit knapper Not dem Tiefeneinfluß, der sich über sein Bewußtsein legte. Noch einmal kehrte er zu dem steinernen Wächter zurück. Das Gebilde war gewachsen, als sei es ein Symbol oder Pegel für die sich

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