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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Planken Wasser in das Schiff. Die Galeerensklaven brüllten und wurden wild durcheinandergewirbelt.
    Da sie nicht mehr an die Ruder gekettet waren, gelang es einigen von ihnen, die Treppe zu erreichen, die auf das Deck führte. Ben Tallant war bei dieser Gruppe.
    Krachend brach der Schiffsrumpf auf, und ein dicker Wasserstrahl sauste den ausgemergelten Gestalten entgegen. Er schwemmte sie von den Stufen und schlug über ihren Köpfen zusammen.
    Ben Tallant ließ sich nicht unterkriegen. Keuchend und prustend tauchte er auf. Das Wasser reichte ihm bis zum Hals, Ratten schwammen ängstlich an ihm vorbei.
    Zwei Nager wollte sich an ihm festklammern. Er schüttelte sie ab und kämpfte sich die Treppe hoch. Der nächste Schwall, der von oben mit tosender Kraft herunterstürzte, riß Tallant die Beine weg, doch er hielt sich mit beiden Händen an einem straffen Tau fest und verhinderte so, daß er wieder zum unteren Treppenende zurückbefördert wurde.
    Wie viele es außer ihm schafften, das Deck zu erreichen, wußte er nicht. Er hatte nicht genug Kraft, um anderen zu helfen. Die Kraft reichte kaum für ihn selbst.
    Oben angekommen, sah er das gewaltige Meeresungeheuer, dessen Anblick ihn so sehr schockte, daß er die nächste Welle übersah. Sie traf ihn wie ein Faustschlag und warf ihn ins Meer.
    Er schrie, das Meer zischte und brodelte, die Seeschlange kreischte, und die Galeere brach mehr und mehr auseinander. Über den schwimmenden Geisterpiraten tauchte eine Riesenlibelle auf.
    Immer wieder stieß sie herab und tötete einen Mann, und es fragte sich nur, wann Ben Tallant an die Reihe kam.
    ***
    Ich lag auf dem Rücken und näherte mich mit einer Irrsinnsgeschwindigkeit dem Maul der Seeschlange. Entsetzt hob ich die Beine. Noch hatte ich Shavenaar nicht verloren.
    Ich glaubte fast, daß das Höllenschwert dazu beitrug, daß ich es immer noch in meiner Hand hielt. Es wollte nicht von mir getrennt werden.
    Ich erreichte das furchterregende Maul.
    Gurgelndes, schäumendes Meerwasser schoß in die schwarze Öffnung. Ich stemmte mich gegen die großen, unregelmäßigen Zähne und verhinderte so, daß ich im Schlund des Meeresungeheuers verschwand.
    Aber das war zuwenig. Ich mußte dafür sorgen, daß das gewaltige Biest von der schwer angeschlagenen Galeere abließ, deshalb schwang ich das Höllenschwert hoch und schlug damit nach dem Monstrum.
    Shavenaar klirrte gegen einen Zahn, der schräg abbrach. Das Ungeheuer schüttelte den häßlichen Schädel, ich glitt mit den Beinen von den Zähnen ab, und dann geschah das, was ich hatte vermeiden wollen: Das tosende Meerwasser riß mich mit und spülte mich hinein in den finsteren Rachen der Bestie.
    Jetzt ist alles aus! schoß es mir durch den Kopf, während ich - mich mehrmals überschlagend - in eine tödliche Tiefe gerissen wurde.
    Das mußte das Ende sein!
    Wie sollte ich jetzt noch überleben?
    Nicht einmal Shavenaar konnte meinen Tod verhindern; Es war eines der wenigen Male, wo ich nahe daran war, mich völlig aufzugeben.
    ***
    Mr. Silver hing immer noch in diesem magischen Netz, und die Kraft, die Terence Pasquanell und Yora vereint hatten, bestand nach wie vor.
    Sie schwächte ihn weiterhin, so daß es ihm unmöglich war, sich selbst zu befreien. Er wurde von den Sturzfluten hin und her geschleudert. Mehrmals war er nahe daran, die Besinnung zu verlieren.
    Er schluckte Unmengen Wasser, und sobald er irgendwie freizukommen versuchte, verstrickte er sich nur noch mehr in das Netz. Seine Gegner hatten ihre Sache gut gemacht. Es sah ganz danach aus, als ob es ihn diesmal erwischen würde.
    Entweder soff er mit der Galeere ab, oder diese riesige Killerlibelle tötete ihn… oder er fiel der tobenden Meeresschlange zum Opfer. Drei Arten zu sterben - jedoch keine, zu überleben.
    Wasserfäuste schlugen ihn. Er preßte die Augen zusammen, riß sie aber gleich wieder auf. Er sah seinen Freund, der verzweifelt versuchte, an ihn heranzukommen, und dann sah er, wie Tony Ballard vom Wasser mitgerissen wurde - auf das Maul des Meeresungeheuers zu.
    Sein tapferer Freund verschwand hinter einigen Wasserfontänen. Als sie über das Schiff hinweggesaust waren, sah der Ex-Dämon Tony Ballard wieder.
    Mit beispielhaftem Mut kämpfte Tony gegen die Meeresbestie. Es gelang ihm sogar, der Schlange mit dem Höllenschwert einen Zahn auszuschlagen, aber dann verschwand er im Maul des Untiers, und das mit anzusehen war für Mr. Silver schlimmer, als wenn ihn das Meeresungeheuer selbst

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