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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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vielleicht wissen, worum es hier eigentlich geht?" erkundigte sich Sue. „Hätte jemand die Freundlichkeit, mir das zu erklären?"
    Bevor ihr jemand eine Antwort geben konnte, ertönte ein dumpfer Laut, und das Haus wurde wie bei einem Erdbeben erschüttert. Gleich darauf war ein schrilles Trompeten zu hören.
    „Was war das?" wunderte sich Dorian. „Es hat sich so angehört … "
    „Da, Sahib!" schrie Sirpan und deutete durch die Verandatür nach draußen. „Der Koloß bewegt sich."
    Wieder erbebte der Boden, und das langgezogene Trompeten wiederholte sich.
    Sue begann zu schreien, als sie mit den Blicken der Richtung folgte, in die der Diener wies.
    „Herr im Himmel!" entfuhr es Byron unwillkürlich, als er den großen Schatten sah, der sich auf ihren Bungalow in Bewegung setzte. „Das - das kann es nicht geben!"
    Der gigantische Schatten entpuppte sich als der bronzene Elefant. Die Statue aus toter Materie bewegte sich als sei sie von einer unerklärlichen Kraft beseelt worden. Bei jedem Schritt des Kolosses wurde der Boden so heftig erschüttert, daß der Bungalow in allen Ecken und Enden ächzte.
    „Also doch ein magisches Schach", stellte Dorian nüchtern fest; für ihn kam diese Entwicklung gar nicht so überraschend.
    „Und Luguri scheint am Zug zu sein", ergänzte Coco. „Wir müssen fort von hier. Der BronzeElefant hält geradewegs auf das Haus zu."
    „Er wird uns mit seinen Stoßzähnen aufspießen!" schrie Sirpan und drückte sich zitternd in einen Winkel. „Er wird uns unter sich zermalmen."
    „Nichts wie weg von hier!" befahl Dorian und gab Sue einen Stoß in Richtung Tür.
    Byron stand wie angewurzelt da und starrte ungläubig auf den Metall-Koloß, der sich auf das Haus zuwälzte. Wieder trompetete der magisch beseelte Bronze-Elefant. Noch zwei oder drei Schritte, dann hatte er den Bungalow erreicht.
    „Mr. Thornton!" schrie Coco ihn an, so daß er zusammenzuckte. „Wir müssen das Haus verlassen." Er nickte zerstreut. „Ja, ja. Ich will nur meine Aufzeichnungen retten."
    Er nahm das Blatt mit dem Schachbrettmuster vom Reißbrett und stürzte zu einem Schreibtisch, aus dessen Lade er ein Bündel Papier an sich nahm.
    „Schnell!" drängte Coco und zerrte ihn mit sich.
    Olivaro und Dorian hatten zusammen mit Sue das Haus bereits verlassen.
    Coco drehte sich nach Sirpan um, der sich im hintersten Winkel des Arbeitzimmers verkrochen hatte und das Gesicht in den Armen barg. Coco wollte sich schon in einen rascheren Zeitablauf versetzen, um den Diener aus der Gefahrenzone zu bringen; doch sie war zu schwach.
    Und da war der Koloß bereits heran. Coco gelangte mit Byron gerade noch ins Freie, als der Bronze-Elefant auch schon ein Säulenbein auf die Veranda setzte. Die Holzplanken splitterten unter seinem Gewicht. Das Vordach sank in sich zusammen. Der Koloß schritt trompetend weiter. Wieder krachte es, als er mit einem Säulenbein gegen die Hauswand trat, die splitternd auseinanderbrach. Coco sah über sich den schwarz schimmernden Bronzebauch des Kolosses. Sie konnte sich mit einigen Sätzen eben noch in Sicherheit bringen. Ein Säulenbein senkte sich herunter und stürzte einen schräg stehenden Baumstamm um, als wäre er ein Streichholz.
    Dann war der Koloß vorbei. Er hatte den Bungalow förmlich dem Erdboden gleichgemacht.
    Coco und Byron erreichten die anderen. Sue lehnte an Olivaros Brust und schluchzte hemmungslos. Sie schien sich seines furchterregenden Aussehens gar nicht bewußt zu werden - oder sie hatte gar nicht gelogen, als sie sagte, daß sie gerade davon angezogen wurde.
    „Das war knapp", sagte Dorian erleichtert und lächelte Coco zu. „Wir müssen aber dennoch von hier verschwinden. Wenn ich richtig vermute, dann hat Luguri mit einem Schachzug dieses Feld erobert, so daß hier bald die Hölle los sein dürfte. Hier sind wir jedenfalls unseres Lebens nicht mehr sicher."
    „Wo sind wir überhaupt vor Luguris Dämonen sicher?" meinte Coco.
    „Wir müßten ein Feld mit einer weißen Figur aufsuchen, wenn die schwarzen der gegnerischen Partei gehören", warf Byron ein.
    Obwohl er gerade mit knapper Not dem Tod entronnen war, wirkte er ziemlich unbeeindruckt und hatte sich ausgezeichnet in der Gewalt. Er machte sogar den Eindruck, als fühlte er sich in seinem Element.
    Wie entschuldigend fügte er hinzu: „Ich bin ein leidenschaftlicher Schachspieler, und daß es hier um Leben und Tod geht, spornt mich nur noch mehr an. Ich muß gewinnen, um zu überleben."
    „Was

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