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1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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offizielle Kirche - nicht immer besser hatte sich so des Mönchs entledigt.
    Ich war froh über mein Alleinsein. So angenehm die Begle itung der Silke von Weser auch gewesen sein mochte, bei gewissen Vorfällen wäre sie schon ein Hindernis gewesen. Und sie hätte sich möglicherweise in Lebensgefahr begeben, was ich auch nicht wollte. Da war es wirklich besser, wenn ich mich allein um den Mörder-Mönch kümmerte, falls er noch einmal zurückkehrte. Er war nicht da!
    Zumindest hatte ich ihn im Haus nicht gesehen. Die Dunkelheit hatte sich jetzt über die Insel gelegt, und auch der Himmel hatte sein graues Kleid nicht verloren.
    Ich verließ das Haus und schaute mich auf dem Grundstück um. Es gab hier kein Licht. Die nächste Straßenlaterne war ziemlich weit entfernt. Ich sah sie nicht einmal. Und so stromerte ich im Dunkeln über das Grundstück und schaute mir die Stelle noch mal genauer an, an der der Mönch gestanden hatte.
    Klar, sie war leer. Von hier aus konnte ich die Rückseite des Hauses erreichen. Sträucher bildeten mit ihren starren Armen immer wieder Hindernisse, die ich zur Seite drücken musste.
    Unter meinen Füßen lag ein Teppich aus feuchten Blättern. Es wurde an dieser Hausseite sehr eng und auch finster, sodass ich meine kleine Leuchte hervorholte und mir den Weg abstrahlte.
    Es sah alles so völlig normal aus. Es gab keinen Hinweis auf den Mörder-Mönch. Wenn er sich irgendwo aufgehalten hatte, dann an der bestimmten Stelle vor dem Haus. Alles andere konnte ich vergessen.
    Obwohl es sinnlos war, fasste ich hin und wieder mein Kreuz in der rechten Tasche an. Die Finger strichen darüber hinweg, aber es war nichts zu fühlen. Da gab es einfach keine Veränderung. Das Metall blieb so kühl wie immer.
    Vor mir rollte ein Auto vorbei. Ich löschte das Licht und rechnete auch damit, dass der Wagen gestoppt würde. Nein, er fuhr weiter. Die roten Heckleuchten strahlten wie kleine Blutaugen durch die Lücken im Gestrüpp.
    Kam er? Kam er nicht?
    Das war die Gretchenfrage, auf die ich keine Antwort fand.
    Ich überlegte auch, ob ich mich falsch verhielt. Vielleicht beging ich einen gewaltigen Fehler. Ich hätte nicht hier auf dem Grundstück herumstromern, sondern durch Keitum gehen sollen, um ihn zu suchen. Dieses Wetter war für eine Gestalt wie ihn ideal. Da konnte er im Schutz der Dunkelheit durch die Gassen streifen und sich ein Opfer suchen.
    Drei hatte er sich schon geholt.
    Was geschah mit ihnen? Wo schaffte er sie hin? Ich konnte darauf keine Antwort finden, und mir blieb eigentlich nur das übrig, was ich mit am meisten hasste: Warten. Einfach nur darauf warten, dass etwas passierte.
    Ich ging wieder zurück an die Vorderseite der Friesenkate.
    Das Reetdach war soweit nach unten gezogen, dass ich den Kopf einziehen musste, um nicht dagegen zu stoßen. Vor der Tür blieb ich kurz stehen, um noch einmal die Vorderseite hier zu kontrollieren.
    Nichts hatte sich verändert. Niemand ahnte etwas. Die Menschen machten sich für den Abend bereit. Die Lokale freuten sich auf die Gäste, die dort aßen, und die Urlauber in den Ferienwohnungen schalteten allmählich die Glotze ein.
    Es gab weiterhin Ebbe und Flut. Wärme, Kälte, Wind und Wellen. Die Äußerlichkeiten würden die gleichen bleiben, aber durch all diese heile und normale Welt marschierte das Grauen.
    Mit der Schulter drückte ich nach einer Drehung die Tür auf.
    Ich hatte mich dazu entschlossen, im Haus zu warten. Es war dort gemütlicher und nicht so feuchtkühl. Außerdem konnte ich vom Küchenfenster aus die Stelle sehen, wo der Mörder-Mönch gestanden hatte.
    Im Haus war es still. Nur meine Geräusche waren zu hören.
    Ich zog mir einen Stuhl ans Fenster und setzte mich so hin, dass ich schräg durch das Fenster schauen konnte.
    Er würde kommen. Davon war ich überzeugt. Irgendwie würde er erscheinen. Ich wusste nur nicht wann. Aber ich hatte Geduld mitgebracht. Das unterschied mich nicht von den normalen Urlaubern.
    Und ich hatte die Schwärze nicht vergessen, die sich in der Kapuzenöffnung ausgebreitet hatte. So dunkel, düster und undurchdringlich gab es die Farbe nur einmal.
    Der Spuk brachte sie mit!
    Dieser Dämon, der sein Reich aus den Seelen getöteter Dämonen aufgebaut hatte und sich auch die Seele des Mönchs geholt haben musste. Wenn das tatsächlich der Fall gewesen war, dann war der Mönch schon zu seinen normalen Lebzeiten kein normaler Mensch mehr gewesen, sondern ein Dämon.
    Davon ging ich aus. Aber warum

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