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1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der nächste nach rechts, dann ging ich vor, um das Wohnzimmer zu erreichen.
    Ich wollte endlich wissen, wo sich der Schrei konzentrierte und er sein Zentrum besaß.
    Mit der Schulter stieß ich die Tür zum Wohnzimmer ganz auf, ging hinein und blieb stehen, wobei ich den Kopf einzog, denn hier waren die Geräusche viel lauter zu hören.
    Das Jammern der Frauenstimme blieb. Dazwischen vernahm ich immer wieder das harte Klopfen und Poltern, aber es veränderte sich etwas, denn das Jammern ließ nach.
    Dafür hörte ich die schweren und keuchenden Atemzüge so deutlich, als stünde die Person direkt neben mir. Das war nicht der Fall, aber die Atemzüge blieben. Es stand jemand unter einem gewaltigen Druck und Stress, und es war eine Frau.
    Aber wo hielt sie sich auf?
    Und dann erwischte mich die Stimme. Es war wie ein Schlag, der mich tief in der Seele traf. Die Stimme kannte ich. Vor kurzem hatte ich noch mit der Person gesprochen.
    »Bitte, bitte, was ist das? Mein Gott, die Finsternis…«
    Gesprochen hatte Silke von Weser!
    ***
    Unwillkürlich duckte ich mich, wie jemand, der aus der Höhe her einen Angriff erwartet. Mir schoss vieles durch den Kopf, das ich nicht realisierte, aber eines stand trotzdem für mich fest. Ich hätte die Frau nicht gehen lassen sollen, denn sie war dem Mörder-Mönch in die Falle gelaufen. Das Gesicht der letzten Toten hatte ich nicht gesehen, aber wenn ich mir jetzt vorstellte, Würmer aus den Augen, der Nase und dem Mund der Silke von Weser kriechen zu sehen, schoss mir das Blut in den Kopf, und mich überkam ein wahnsinniger Zorn.
    »So dunkel… so dunkel…«
    Diese Worte rissen mich aus meiner Lethargie. »Silke?«, rief ich in die Wohnstube hinein, »Silke, wo sind Sie?«
    Es war plötzlich still geworden. Ich rechnete stark damit, dass sie meine Frage gehört hatte.
    »Bitte, geben Sie Antwort!«
    »So dunkel, so dunkel…«
    Das reichte eigentlich schon. Der Mönch hatte sie in die Finsternis geholt, und er hielt sich mit ihr in einer lichtlosen Welt auf, die eigentlich dem Spuk gehörte.
    Aber Silke von Weser lebte, und das wiederum gab mir Hoffnung. Ich musste sie nur sehen, um einen Versuch zur Befreiung starten zu können. »Können Sie mich hören, Silke?«
    »Ja.«
    »Das ist gut. Sie wissen, wo ich bin?«
    »Im Haus. Und wir sind auch hier.«
    »Wo?«
    »Ich weiß nicht. Ich spüre es nur. Ich sehe nichts. Es ist alles so schrecklich schwarz. Er hat mich geholt. Ich hatte keine Chance. Er war plötzlich da…«
    »Bleiben Sie ruhig.« Mir fiel nichts Besseres ein. Ich sah keinen Gegner. Es war auch leichter gesagt als getan. Schließlich wusste ich sehr gut, wie man sich fühlt, wenn man in das absolut finstere Reich des Spuks gelangte.
    Ich bekam wieder das Stöhnen zu hören. Ein Geräusch, das mir durch Mark und Bein schnitt und dafür sorgte, dass mir Schweiß ausbrach.
    »Ist der Mönch direkt bei Ihnen, Silke?«
    »Ja, er hat mich. Aber ich sehe ihn nicht. Alles ist zerflossen. Er ist kein Mensch mehr. Er ist nur eine schwarze Seele, aber er ist da, und er ist gefährlich. Ich… ich… habe ihn sogar hören können.«
    »Hat er gesprochen?« Ich war atemlos geworden.
    »Nein und ja. Er hat mich geholt. Er macht weiter. Er hatte sich die Frauen schon immer genommen. Er war ein Jäger. Im Kloster fand er Schutz, aber er hat es immer wieder heimlich verlassen, um sich die Frauen zu holen. Manche hat er getötet, andere hat er nach seinen schlimmen Dingen einfach weggeworfen. Er diente der Finsternis. Er wollte immer wieder den Tod umarmen…«
    »Aber er konnte nicht sterben - oder?«
    »Nein. Man mauerte ihn ein. Aber er hat überlebt, weil er einen großen Helfer besaß. Dem hat er seine Seele versprochen. Er ging ein in die Schwärze. Es gab keinen Körper mehr, nur die finstere Seele. Knochen, Haut und Fleisch waren weg. Und doch ist er noch da gewesen. Ich habe es gehört. Er konnte sprechen, aber nicht normal. Ich hörte alles in meinem Kopf und ich weiß auch, dass er weitermachen wird. Man hat ihm einen Körper dahin gestellt. Der Besitzer des Hauses hat es getan. Ich weiß nicht, ob er wusste, was er sich damit angetan hat, aber so hat der Mönch seine Chance bekommen und kann nun seine grauenhaften Taten fortsetzen.«
    »Was hat er Ihnen angetan, Silke?«
    »Nichts, noch nichts. Aber er wird es tun, das weiß ich genau. Er braucht mich noch. Er weiß, dass Sie ein Feind sind. Er muss Sie aus dem Weg räumen, um weiterzumachen.«
    Darauf hoffte ich sogar.

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