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1241 - Der Mördermönch von Keitum

1241 - Der Mördermönch von Keitum

Titel: 1241 - Der Mördermönch von Keitum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte der Spuk dann seine Seele frei gegeben?
    Ich wusste die Antwort nicht und war begierig darauf, sie zu erfahren.
    Es war allerdings niemand da, der sie mir hätte geben können.
    Ich saß weiterhin mutterseelenallein in der Küche und wartete darauf, dass sich meine Hoffnung erfüllte.
    Ein gewisser Dreh- und Angelpunkt ist die Zeit der Tage swende. Das hatte ich schon oft genug erlebt. Zu oft eigentlich, als dass ich mich darauf freute, solange zu warten. Wenn es nach mir ging, wollte ich noch vor Mitternacht die Lösung erfahren und drückte mir die Daumen, dass er sich wieder zeigte.
    Es war seltsam, in einem Haus zu sitzen, in dem es sehr still war. Ich hörte so gut wie nichts, denn die Geräusche, die ich vernahm, erreichten mich von außerhalb. Mal war es das Rascheln von Blättern oder ein leises Klappern, wenn der Wind einen Zweig bewegte, der gegen die Hausmauer schlug oder es war das leise Knacken von Holzbalken, die sich unter der Decke herzogen.
    Wer wartet, für den vergeht die Zeit entweder viel zu schnell oder zu langsam.
    Bei mir traf die zweite Möglichkeit zu. Ich hatte das Gefühl, Gefangener der Zeit zu sein. Da brachte es auch nichts, wenn ich auf die Uhr schaute und erkannte, dass nicht mal eine halbe Stunde vergangen war. Mir kam die Spanne dreimal so lang vor.
    Ich musste mich auch davor hüten, die Kontrolle über mich zu verlieren und einzuschlafen. Im Laufe der Zeit hatte ich es gelernt, mich auch in nicht eben normalen Lagen zu entspannen. Man gewöhnt sich an vieles, und dabei…
    Etwas schreckte mich auf! Plötzlich waren meine Gedanken wie weggeblasen. Ich hatte etwas gehört, aber ich wusste nicht genau, wie ich das Geräusch einordnen sollte. Es war mir auch nicht gelungen, die Richtung herauszufinden, aber ich war gewarnt. Dieses Geräusch hatte nichts mit den normalen Lauten zu tun. Das wusste ich.
    Mit einer langsamen Bewegung stand ich auf, hob den Stuhl an und stellte ihn wieder an den Tisch. Es war dunkel in der Küche, ebenso wie im gesamten Haus. Aber es war nicht so finster, dass ich wie ein Blinder durch die Gegend getappt wäre. Ich konnte noch erkennen, wo in den einzelnen Zimmern die Möbel standen, und auch in der Küche stieß ich nirgendwo an, als ich leise auf die enge Tür zu schlich. Geräuschlos konnte ich nicht laufen. Das ließ der Holzboden einfach nicht zu, aber ich reduzierte die Laute und blieb auf der Türschwelle stehen. Von hier aus hatte ich den besten Überblick. Ich behielt den Flur im Auge und auch die Türen zu den anderen Räumen.
    Da war es wieder!
    So plötzlich, dass ich leicht zusammenzuckte. Diesmal hatte ich herausgefunden, was es war. Ein Poltern oder Klopfen, und es war über mir erklungen.
    Unwillkürlich hob ich den Kopf und blickte gegen die Decke, wo sich nichts bewegte.
    Ob es noch einen kleinen Speicher oben im Haus gab, wusste ich nicht. Ich konnte es mir auch nicht vorstellen, denn so hoch war das Haus nicht. Trotzdem war das Geräusch von… Meine Gedanken brachen ab. Ein Schrei!
    Ich blieb unbeweglich stehen und erlebte, wie sich auf meinem Körper ein Schauer bildete. Es ging allein um den Schrei, der nicht mal laut gewesen war. Das war auch nicht nötig gewesen, er hätte sich nur so schrecklich dünn und auch verzweifelt angehört. Ein Schrei des Jammers und von einer Frau abgegeben.
    Der Mörder-Mönch kehrte zurück. Und er war nicht allein, davon ging ich schon jetzt aus. Ich hatte nichts gesehen, nur etwas gehört. Trotzdem bewegte ich meine Augen und suchte die nähere Umgebung so gut wie möglich ab.
    Es war nichts zu erkennen, was meinen Verdacht erregt hätte.
    Es blieb alles normal. Keine Bewegung in der Nähe. Keine Geräusche mehr. Nur das Gefühl, nicht mehr allein im Haus zu sein, verdichtete sich immer mehr.
    Wieder erklang das Poltern. Diesmal wurde es von diesem dünnen Schrei begleitet, der mich aus allen Richtungen erwischte. Aus den Wänden, von der Decke her, sogar aus dem Fußboden. Er war wie ein Fluss, der nie aufhören wollte zu fließen.
    Er breitete sich aus. Er fuhr hinter den Wänden entlang. Er schwebte an der Decke. Er wehte im Holz des Fußbodens, und dazwischen hörte ich ständig dieses harte Klopfen oder Poltern, das meine Nerven ebenfalls malträtierte.
    Plötzlich »lebte« das Haus. Nur war es ein Leben, das mir nicht gefallen konnte. Es verdiente auch den Namen nicht. Es war einfach unheimlich und auch böse.
    Ich blieb nicht mehr auf der Schwelle stehen. Ein Schritt in den Flur hinein,

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