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1242 - Tsunamis im Einsatz

Titel: 1242 - Tsunamis im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paßt entweder nicht in das Gesamtbild. Oder das Gesamtbild ist selbst falsch."
    Ihre Hand faßte nach der Folie.
    „Vishna und Gesil können das Symbol auch nicht deuten", erklärte sie. Dann fügte sie ganz zusammenhanglos hinzu: „Bitte erzähl mir etwas aus deinem früheren Leben, aus der Zeit bei der USO. Oder als du Atlans Stellvertreter auf Gäa warst. Oder von der AID."
    „Dafür habe ich jetzt weder Zeit noch Lust", wehrte der Smiler ab. „Aus deinen Worten entnehme ich aber, daß du mit deinen Schwestern telepathischen Kontakt hattest."
    „Richtig." Sie lächelte herzerfrischend. „Das ist fast immer der Fall. Natürlich mische ich mich nie in Gesils Privatleben. Auch ihre geheimen Wünsche bleiben mir verborgen."
    „Geheime Wünsche? Hat sie welche?"
    „Welche Frau hat sie nicht, Tek? Aber wenn man sie verrät, sind sie ja nicht mehr geheim."
    „Eine entwaffnende Logik." Tekener ließ sich von Srimavos Fröhlichkeit anstecken und lachte etwas befreiter. „Hast du auch geheime Wünsche?"
    „Bin ich eine Frau?" fragte sie keck zurück und beantwortete ihre Frage gleich selbst: „Natürlich bin ich das, seit ich Leos Kindergarten entflohen bin."
    „Du wirst eine Frau sein", korrigierte sie der Aktivatorträger etwas hart. „Und jetzt laß diesen Unsinn sein!"
    „Welchen Unsinn?" Sri tat unschuldig.
    „Du versuchst mir deine Stimmung aufzuzwingen. Wir alle wissen, wozu du in der Lage bist. Du kannst Emotionen, Stimmungen und Gefühle empfangen, analysieren und verarbeiten, aber auch selbst auf andere übertragen. Du bist eine Empathin, so hat das wohl jemand genannt."
    „Wer? Du?" versuchte sie vom Thema abzulenken.
    Der Smiler blieb konsequent.
    „Ich kann dich ja verstehen, Kleines", lenkte er ein. „Aber du darfst mit deiner Fähigkeit keine Experimente machen, nur um deine jugendliche Neugier zu stillen. Du wirst noch früh genug erfahren, wie du auf Männer wirkst."
    „Ich will doch gar nicht auf Männer wirken." Sie schmollte. „Es ist doch nur..."
    „Was willst du?"
    „Ich will auf dich wirken."
    „Ende der Fahnenstange, Sri! Darf ich dich daran erinnern, daß ich seit über 400 Jahren einen Ehevertrag mit Jennifer Thyron habe?"
    Srimavo brach in lautes Gelächter aus. „Du bist ganz schön eingebildet, Tek. Typisch Mann! Ich will dir deutlich machen, daß du meine Hilfe beanspruchen kannst, wenn es um den Warner geht. Oder um andere Probleme. Kapiert?"
    „Ich kapiere nur, daß du mich ganz schön an der Nase herumführen wolltest."
    „Und es ist mir gelungen."
    „Wie wirkte Homer auf dich?" Er wechselte das Thema. „Manchmal habe ich ein komisches Gefühl bei ihm."
    „Er war etwas seltsam", räumte Sri ein und gab damit das Geplänkel mit Tek endgültig auf. „Ich habe nichts Befremdliches feststellen können. Homer Adams ist absolut loyal. Er wirkte sehr engagiert für seine Sache. Genauer kann ich das auch nicht sagen."
    „Für welche Sache?" Tekener setzte sich in Richtung des Antigravschachts in Bewegung, der zur Kommandozentrale von TSUNAMI-2 führte.
    „Für das Wohl und das Gedeihen der Kosmischen Hanse", antwortete das Mädchen.
    „Das war deutlich zu spüren."
    „Das glaube ich auch. Ich würde es nicht einmal wagen, einen Verdacht gegen ihn zu hegen. Aber etwas komisch war die Sache mit den drei Hanse-Sprechern doch. Sie ging zu glatt. Ich verlasse mich da auf meinen Instinkt."
    Er blickte Srimavo nachdenklich an. Konnte er ihr in allen Belangen vertrauen?
    Natürlich, sagte er sich, aber so natürlich war das eigentlich nicht. Das unbeschreiblich Geheimnisvolle, das Gesil und Vishna mit sich trugen, haftete auch an ihr.
    Viel hatte die Sphinx weder früher als kleines Mädchen noch jetzt als angehende Frau über ihre Herkunft und Vergangenheit nicht verraten können oder verraten wollen.
    Sie bezeichnete sich als eine Inkarnation, die aus einem Teil Vishnas entstanden war, als Quiupu mit seinen Experimenten zur Rekonstruktion des Virenimperiums begonnen hatte. Von da an war sie den Spuren des kosmischen Findlings bis nach Lokvorth gefolgt und hatte allen Beteiligten Rätsel über Rätsel aufgegeben.
    Nun gab es keinen Zweifel daran, daß sie - wie Gesil - eine eigenständige und von Vishna unabhängige Persönlichkeit geworden war. Dem widersprachen auch nicht das Zusammengehörigkeitsgefühl oder der telepathische Kontakt der drei weiblichen Wesen untereinander.
    Fragen dieser Art begegnete Sri mit unverhohlener Scheu. Sie hatte einmal in den letzten Tagen

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