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1242 - Tsunamis im Einsatz

Titel: 1242 - Tsunamis im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angedeutet, daß sie es für möglich hielte, die Reinkarnation einer Person zu sein, die Vishna früher einmal in sich aufgenommen hatte. Beweisen ließen sich solche Vermutungen allerdings nicht.
    Auch die Frage, ob diese vermutete Person ein Mensch gewesen war oder ob sie die menschliche Gestalt angenommen hatte (oder hatte annehmen müssen), weil sie auf der Erde wiedergeboren worden war, konnte sie nicht beantworten. Sie fühlte sich jedenfalls in diesem Körper absolut wohl und war zufrieden. Über ihre eventuelle frühere Existenz schien sie gar nicht nachzudenken.
    Tekener glaubte nicht, daß die Geheimnisse, die Sri umgaben, je ganz gelöst werden würden. Im Augenblick waren derartige Überlegungen aber auch zweitrangig in ihrer Bedeutung.
    Sie glitten schweigend durch den Antigravschacht, und als sie ihn vor dem Hauptschott zur Kommandozentrale verließen, trat ihnen Jennifer Thyron entgegen. Der biologisch fünfundzwanzigjährigen Gäa-Geborenen und Lebenspartnerin Ronald Tekeners war nicht anzusehen, was an Wissen und Fähigkeiten in ihr steckte. Meist wirkte sie eher ruhig und zurückhaltend.
    „Wenn unsere Sphinx dich von ihrer emotionellen Nabelschnur entlassen sollte", sagte sie mit einem Schmunzeln, „dann solltest du dich einmal mit Herrn Kikivon-Koko unterhalten. Der hat eine verrückte Theorie auf die Beine gestellt, die er dir vortragen möchte. Vielleicht ist etwas daran, was uns hilft."
    „Kikivon-Koko!" Tekener schüttelte sein schulterlanges, tief schwarzes Haar. „Ich nehme an, du sprichst von Kinon Kirgis."
    „Du hast es erfaßt. Sri hat dich also noch nicht ganz eingelullt. Dein Verstand funktioniert noch."
    „Ich lulle Tek nicht ein", brauste das Mädchen auf. „Ich helfe ihm. Immerhin kann ich jederzeit zu Gesil oder Vishna Kontakt aufnehmen und damit auch zum Virenimperium.
    Ich bin nützlich."
    „Daran zweifelt keiner." Jennifer errötete leicht, weil ihr Humor von Srimavo falsch verstanden worden war. Daß diese sie bereits um fünf Zentimeter Körpergröße überragte, störte sie wenig. Auf Jennifer wirkte Sri immer noch wie ein großes Kind, was vor allem an ihrer schmalen, fast knabenhaften Figur lag.
    „Ich werde mit Kiki sprechen", erklärte Tekener. „Worum geht es? Und was gibt es sonst an Neuigkeiten?"
    „Es geht um den Warner von Acheron. Alle anderen Neuigkeiten betreffen die Aufsplitterung der Endlosen Armada und ihre Reise zum Solsystem, beziehungsweise durch die Milchstraße."
    Über diese Geschehnisse war Ronald Tekener bereits ausreichend informiert.
    „Das ist Perrys Sache", sagte er. „Gehen wir zu Kikivon-Koko."
     
    4.
     
    Das leise Gemurmel in der feuchten Höhle schwoll nie über einen bestimmten Wert an, während nach und nach alle Mitglieder eintrafen. An den Wänden hingen vier einfache Leuchtkörper, die ihr Licht aus einem chemischen Umsatzprozeß gewannen. Für zwei oder drei Stunden würde dieses Licht ausreichen.
    Auf einem etwas erhöhten Felsabschnitt stand ein langer Tisch. Hinter diesem waren vier Stühle aufgestellt, auf denen aber jetzt noch niemand saß.
    An dem von Gebüschen verdeckten Eingang kontrollierten zwei vermummte Gestalten die weiteren Ankömmlinge. Die in lange Kutten mit Kapuzen gehüllten Mitglieder nannten das Losungswort. Dann wurden sie eingelassen. Die Mitgliedsnummern der Ankömmlinge wurden registriert.
    Schließlich waren alle 36 Angehörigen versammelt. Alle trugen die langen Kapuzenmäntel, die die Gesichter verdeckten. Keiner konnte den anderen identifizieren.
    Das Gemurmel erstarb, als die knirschenden Geräusche am Eingang verrieten, daß dieser nun mit Felsbrocken geschlossen wurde.
    Eine Gestalt trat aus dem Kreis der Anwesenden heraus und bestieg das Felspodest.
    Sie stellte sich in der Mitte des Tisches vor diesen.
    „Ich bin Nummer 18", erklang eine jugendliche Stimme. „Holographen! Ihr wißt von der letzten Versammlung, daß ich nun die Auslosung der heutigen vier Sprecher vorzunehmen habe."
    Die vermummten Gestalten formierten sich in gespannter Erwartung in einem Halbkreis um den Sprecher. Absolute Stille kehrte ein, als dieser ein kleines Kästchen aus seinem Umhang zog und hinter sich auf den Tisch stellte. Ein leises Summen wurde hörbar, als der Sprecher eine Taste drückte. Die fast vollkommen verborgenen Augen der Anwesenden richteten sich in die Höhe.
    Unter dem Felsdom entstanden bunte Schlieren in der Luft, die sich allmählich zu bestimmten Formen veränderten. Ein hellgrüner

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