Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1243 - Die Maschinen des Dekalogs

Titel: 1243 - Die Maschinen des Dekalogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mir. Und ich werde es dir nicht verraten."
    Sie besann sich ganz plötzlich und verließ ihr Zimmer. Das Haus war ebenerdig und bestand aus acht Räumen. Sie schritt mit erhobenem Kopf durch den Hauptgang und nahm erst wieder ihre normale Haltung an, als sie den „Glotzeraum" betrat. (Glotzeraum, so nannte sie das eine Wohnzimmer, in dem ihr Vater das 3-D-Holo-Heiligtum anbetete).
    Pholo Baál schlief. Besser gesagt, er war vor den Informationssendungen eingeschlafen. Sein obligatorisches Glas mit einem Getränk, das Path noch weniger mochte als diese Sucht, ständig vor dem 3-D-Kubus zu hängen, war unangetastet.
    Sie warf ihrem Vater keinen Blick zu, aber sie murmelte: „Und du wirst dabei sein. Wenn du dann noch lebst. Es könnte ja auch der letzte Tag meines Lebens sein, an dem ich ihm die Wahrheit ins Gesicht schleudere."
    Sie überprüfte die Kanaleinstellung. Nummer 47. Hier folgte jetzt ein Unterhaltungsprogramm, das findige Typen aus Plophos an Trakarat verkauft hatten.
    Abenteuer aus der Zeit der Entstehung des Universums. Kapfor, der Äonensteuerer, und die Leptonen. Sciencefiction der Vergangenheit. Fiel diesen Geschäftemachern denn nichts Besseres ein?
    Bonemes sehnte die frühere Macht des Baálol-Kults herbei. Vater hatte seine Seele an den 3-D-Kubus verkauft. Und Mutter hatte das Handtuch geworfen.
    Mit einer ärgerlichen Grimasse drückte sie die Tasten des Telekontakts. Auf Kanal 7 kam jetzt die Zusammenfassung der Nachrichten. Da wurde alles kurz, knapp und klar vermittelt. Und sie behielt die Möglichkeit, über die Hintergründe nachzudenken, bevor sie ihr in vorverdauten Kommentaren selbstbewußt und gelassen und überheblich dargeboten wurden.
    Bei der Umschaltung geriet sie mitten in einen Werbespot, der ihre Niedergeschlagenheit von einer Sekunde zur anderen zerstreute, denn sie konnte sich noch gut an diese Werbesendung erinnern und an...
    „...krums-Panoi essen nur Framaks, den Keks mit der ganz besonderen Note. Daß Jamass, der berühmte Anti, ihn ißt, wißt ihr bereits. Inzwischen hat sich auch der noch berühmtere Kontakter Karam eg Edit, der den Frieden zwischen den Saskroojern und den Antis garantieren wird, dazu entschlossen, Framaks nicht nur zu essen, sondern auch unseren Gästen aus den fernen Weiten des Universums als Geschenk der Versöhnung anzubieten."
    Das lächelnde Bild des Kontakters wurde kurz eingeblendet.
    „Die Framaks von Kraxelkrums-Panoi werden uns allen helfen", fuhr die Säuselstimme des diesmal unsichtbaren utopischen Wesens fort, „werden uns Antis helfen, daß es keine Feuerkugeln, Schmähschriften oder Glühwände mehr gibt."
    Path Baál schüttelte nur den Kopf, als die Werbesendung endlich ein Ende fand.
    „Sie nutzen alles aus", sagte sie so laut, daß ihr Vater normalerweise erwacht wäre.
    Aber Pholo Baál schlief den Schlaf des Übermüdeten. Welche Nachholprobleme würde er haben, wenn er wieder erwachte? Path dachte für Sekunden mit einem teils ironischen, aber auch teils bedauernden Lächeln daran.
    Ihr Vater schlief auch noch, als die Zusammenfassung der Nachrichten begann. Die Reportagen waren knapp und nüchtern.
    Auf Arkon war es unproblematisch zu einer Kontaktaufnahme zwischen den Arkoniden und den Skuufern der Armada-Einheit 488 gekommen. Ein kleiner Flottenverband Arkons hatte sich schnell einverstanden erklärt, diesen Armada-Pulk nach Terra zu geleiten, wo sich alle dislozierten Völker bei der Aktivierung des Chronofossils Terra/ Solsystem wieder treffen sollten.
    Totale Unklarheit herrschte über das Haluta-System vor. Hier versprach der Nachrichtensprecher weitere Informationen für die kommenden Tage. Path erkannte daraus, daß durchaus nicht überall alles so glatt verlief, wie sich das bestimmte Personen (auch er) erhofft hatten.
    Auf Rusuma, der Welt der Springer, war es zu wahrhaft amüsanten Ereignissen gekommen. Die ewigen Händler und Feilscher der Milchstraße hatten es fertiggebracht, dem Armadavolk der Traefoesker der Einheit Nummer 1707 - sage und schreibe! - 425 Raumschiffe abzugaunern. Als Gegenleistung hatten die Springer sich erboten, mit einem (!) Schiff den Armada-Pulk zum Solsystem zu geleiten.
    Path kraulte ihre rotblonden Haare, denn diese Nachricht weckte neue Ideen in ihr.
    Aus der Provcon-Faust, wohin angeblich auch ein größerer Pulk unterwegs war, lagen keine Nachrichten vor.
    Und über das Doppelsonnen-System Aptut schwieg sich der Nachrichtensprecher beharrlich aus. Er erwähnte nur, daß nach den

Weitere Kostenlose Bücher