1243 - Die Maschinen des Dekalogs
mit dem Solsystem, aber das besagt wenig. Hinter dieser Aktion des Dekalogs vermute ich eine ganz bestimmte Absicht. Diese müssen wir erst erkennen."
„Ich sehe die Absicht", unterbrach Rhodan den Kosmokraten. „Ich sagte dir bereits, daß die MASCHINEN die Erde zerstören werden. Einen einfacheren Weg gibt es doch nicht."
„Ich stimme dir nicht zu. Wenn die MASCHINEN es auf eine simple Zerstörung abgesehen hätten, dann würden sie unverzüglich in der unmittelbaren Nähe Terras erscheinen. Die technischen Möglichkeiten dazu haben sie zweifellos. Sie tun dies aber nicht. Sie bewegen sich eher träge auf ihrem Kurs und geben so allen Kräften des Solsystems die Möglichkeit, sich auf einen Angriff vorzubereiten. Das ist absolut unlogisch, wenn das Ziel eine einfache Gewaltaktion darstellen würde. Also ist nach einer anderen Absicht zu forschen."
Perry Rhodan sah ein, daß Taurecs Argumente auf der einen Seite durchaus stichhaltig waren.
„Du hegst einen Verdacht?" fragte er den Kosmokraten lauernd.
„Natürlich." Taurec atmete auf, denn er erkannte bereits, daß er Rhodan würde überzeugen können. „Du siehst nur deine Erde, deine Menschen. Das ist richtig. Du siehst einen Angriff der MASCHINEN, der die Aktivierung des mit entscheidenden Chronofossils Terra verhindern soll. Auch das ist eigentlich richtig. Aber nach Terra geht es um EDEN-II.
Erst dort wird das Band der Aktivierung geschlossen werden. Ich vermute daher, daß der Dekalog nicht primär einen Angriff auf Terra startet. Vielmehr hat der Herr der Elemente die Einsicht gewonnen, daß er das Übel - aus seiner Sicht - an der Wurzel packen sollte.
Und er kennt dich gut genug."
„Vielleicht drückst du dich etwas deutlicher aus", verlangte Rhodan unwirsch. „Welches Übel?"
„Die Chronofossilien verlieren in dem Augenblick an Bedeutung", erklärte der Kosmokrat, „wenn ihr Urheber nicht mehr existiert. Der Urheber ist die Wurzel allen Übels.
Der Urheber bist du, Perry Rhodan."
„Weiter!" drängte der Terraner.
„Die Aktion der MASCHINEN könnte allein das Ziel haben, dich ins Solsystem zu locken, um dich zu beseitigen. Der beste Schutz für die Erde ist daher im Augenblick deine Abwesenheit."
Perry Rhodan schwieg, aber um seine Stirn hatten sich Falten gelegt.
„Ich sage nicht", fuhr Taurec fort, „daß es so ist. Ich sage, ich vermute eine solche oder ähnliche Absicht. Daher rate ich dir, mit der BASIS hier zu bleiben. Es ist mir klar, daß dir das mißfällt, aber es ist besser, wenn du diesmal deinen Mitstreitern diese Aufgabe überläßt."
„Es ist etwas schwer zu verstehen", antwortete der Terraner wesentlich ruhiger als zuvor, „daß meine Abwesenheit Terra helfen könnte. Die Gefahr, die mir drohen könnte, kann mich nicht abschrecken, aber ich bin bereit, auf deinen Rat zu hören. Du hast aber sicher nichts dagegen, wenn ich ein paar Mutanten mit einem Beiboot losschicke. Ronald Tekener kann jede Unterstützung gebrauchen."
Taurec gab ein Zeichen seiner Zustimmung.
Wenige Minuten später startete die MANDARIN von der BASIS. An Bord befanden sich die Mutanten Fellmer Lloyd und Irmina Kotschistowa, sowie der Mausbiber Gucky. Mit dieser Maßnahme entsprach Perry Rhodan den Wünschen Ronald Tekeners teilweise, aber erfüllte auch eine Forderung der LFT-Führung, die in einer ersten Krisensitzung jede mögliche Unterstützung gegen die MASCHINEN des Dekalogs verlangt hatte.
Taurec verfolgte aufmerksam alle Maßnahmen, die Perry Rhodan einleitete. Wie der Terraner, so studierte auch er sorgfältig alle Berichte, die die BASIS erreichten.
„Ich mache mir Gedanken über die Geschehnisse im Aptut-System", sinnierte Taurec.
„Diese Ereignisse passen gar nicht in das Bild, das ich mir von den Armada-Pulks gemacht habe. Was mag in die Saskroojer gefahren sein, daß sie sich so widersinnig gebärden?"
„Du willst mich nur von Terra ablenken." Perry Rhodan registrierte, daß die MANDARIN in den Linearraum gegangen war. Er hoffte auf Gucky, Fellmer und Irmina, die nun zur Unterstützung der Abwehrkräfte im Solsystem unterwegs waren.
„Durchaus nicht. Etwas stimmt dort nicht. Wenn noch weitere Hiobsbotschaften von den Antis eingehen sollten, wirst du dich um die Sache kümmern müssen."
„Ich würde mich lieber um Terra kümmern."
Und das tat Rhodan auch, soweit es ihm aus der Distanz überhaupt möglich war.
Er las noch einmal die Nachrichten durch, die Ronald Tekener übermittelt hatte. Der Smiler hatte die
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