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1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

1243 - Sie lockten mit dem Jenseits

Titel: 1243 - Sie lockten mit dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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So wurde ich misstrauisch.«
    »Das wäre ich an Ihrer Stelle auch geworden. Aber auch wir sind nicht dumm. Wir haben damit gerechnet, dass unsere Seelsorge irgendwann einmal ans Tageslicht kommt, weil sie eben so ganz aus dem Rahmen fällt…«
    »Seelsorge, sagen Sie?«
    »Ja.«
    »Was hat Ihr Verhalten mit Seelsorge zu tun?«
    »Die Menschen werden wieder glücklich, wenn wir Ihnen erzählen, was sie erwartet. Wir locken sie ins Jenseits, und ob Sie es glauben oder nicht, sie freuen sich darauf.«
    »Aha. Sie haben den Kontakt zum Jenseits.«
    Der Bleiche hob nur die Schultern. Dabei verzogen sich seine Lippen wieder zu einem Lächeln.
    Bill wusste nicht, was er glauben sollte. Dieser Typ machte ihm keinen gefährlichen Eindruck. Aber das konnte auch täuschen. Mehr als einmal hatte er erlebt, dass sich hinter einer harmlosen Maske oft wahre Teufel, verbargen. Auch die Selbstsicherheit des Mannes ließ ihn misstrauisch werden. Wer sich so verhielt, der schauspielerte nicht nur, der hielt seine Trümpfe noch im Hintergrund verborgen.
    Das letzte Thema war für den Reporter längst nicht abgeschlossen. »Der Kontakt zum Jenseits«, sagte er, »ich weiß nicht, ob man sich ihn so wünschen soll. Aber ich frage mich schon, wer ihn herstellt. Ihnen allein traue ich nicht. Könnte es sein, dass es Wesen gibt, die für diese Verbindung sorgen?«
    »Wesen?«
    »Ja.«
    »Warum sagen Sie nicht gleich, was Sie denken. Sie meinen bestimmt die Engel, denn ich kann mir vorstellen, dass sie nicht nur den Name Omega erfahren haben, sondern auch noch, was dahinter steckt. Alice Watson jedenfalls hat es gewusst.«
    »Die Kirche der neuen Engel!«
    »Gratuliere, Mr. Conolly. Sie sind gut informiert.«
    »Das habe ich so an mir. Ich geh nie irgendwohin, ohne mich vorher zu informieren. Man muss immer wieder mit bösen Überraschungen rechnen.«
    »So wie hier, nicht wahr?«
    Bill lächelte mokant. »Sie fangen erst gerade an, unangenehm zu werden.«
    »Ja, dem stimme ich zu, Mr. Conolly. Sie befinden sich in einer nicht eben beneidenswerten Lage.« Die Worte kamen dem Bleichen schnell und glatt über die Lippen. »Sie müssen verstehen, dass wir unser kleines Geheimnis gern für uns behalten wollen. Wir lüften es nur bei den Personen, die sich wirklich entschlossen haben, den Weg ins Jenseits zu gehen. Dazu gehören Sie wohl nicht.«
    »Wie Recht Sie haben, Meister.«
    »Dennoch muss ich Sie enttäuschen. Sie werden derjenige sein, der den Weg unfreiwillig geht. Ich kann Sie jetzt nicht entlassen. Ich kann Sie auch nicht zu einem Selbstmord zwingen, aber ich kann meine Freunde bitten, sich um Sie zu kümmern. Und damit ist der Weg ins Jenseits für Sie frei, Mr. Conolly.«
    Bill enthielt sich zunächst einer Antwort. Er saß nach wie vor in der gleichen Haltung und schaute sich den Bleichen an. Der gab sich gelassen, er lächelte und wirkte wie jemand, der alles im Griff hat.
    »Was immer Sie auch denken, es ist falsch.« Der Bleiche nickte. »Sie kommen hier nicht mehr weg. Sie sind gewissermaßen schon im Vorhof zum Jenseits.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, das ist so«, erwiderte der Bleiche überzeugt.
    Bill ärgerte sich, weil er sich von diesem Kerl in die Defens ive hatte drängen lassen. Das Handy war ihm abgenommen worden, aber nach Waffen hatte man ihn nicht untersucht. Ob das aus Nachlässigkeit geschehen war oder aus Arroganz, das wusste er nicht. Er kam sich zwar nicht besonders toll vor, wenn er jetzt seine Beretta zog, aber er wollte zeigen, dass noch mit ihm zu rechnen war, und Sekunden später nach seinem Entschluss schaute der Bleiche in die Mündung, die er über den Tisch hinweg anstarrte.
    Zunächst reagierte er nicht, dann konnte er das Lachen nicht zurückhalten. »Das ist doch nicht Ihr Ernst, Conolly. Sie wollen mich hier nicht bedrohen?«
    Bill hatte sehr genau zugehört. Er hatte sich über den Klang der Stimme geärgert, nicht über die einzelnen Worte. Ihm waren Spott und Hohn entgegengeschlagen, als würde der Bleiche ihn tatsächlich nicht für voll nehmen.
    Der Reporter blieb bei seiner Richtung. »Doch! Ich meine es, wie ich es sage. Die Waffe ist echt und kein Ding aus einem Spielzeugladen.«
    Der Mann winkte ab. »Ja, ja, ich glaube Ihnen. Da brauchen Sie keine Angst zu haben, aber das alles ist lächerlich, Conolly. Sie wissen nicht, wohin Sie geraten sind.«
    »Das weiß ich schon.«
    »Nein, das können Sie nicht. Das ist unmöglich. Sie haben vielleicht etwas erfahren, aber«, der Mann streckte

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