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1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn an.
    Der Telecommander bemerkte, daß der Empfang der Nachrichtensendung durch Fremdeinfluß gestört wurde, und deaktivierte die Swing-Krone. Es war gefährlich für den Konsumenten, wenn fremde Einflüsse sich mit dem Signal des Medien-Kanals vermengten. Er konnte dadurch geistigen Schaden erleiden. Für Fredo Gopher resultierte die Aufmerksamkeit des Telecommanders darin, daß die Szene an Bord der KISCH plötzlich vor seinen Augen verschwand und er sich in der gewohnten Umgebung des verdunkelten Zimmers wiederfand. So realistisch war der Effekt, den die Swing-Krone erzeugte, daß seine Augen sich erst an das Halbdunkel gewöhnen mußten. Undeutlich sah er sich vor drei Gestalten. Die Krone löste sich von der Tonsur, glitt ihm am Nacken hinab und fiel in die Polsterung des Sessels.
    „War auch Zeit", sagte eine knarrende Stimme.
    Fredo horchte auf. Wer sprach so? Wo hatte er diese Stimme vor kurzem gehört? Im Polilabor! Als er half, den Sat-Techno zu fangen. Petruk...
    „Macht Licht", sagte er ärgerlich.
    Die Leuchtplatten unter der Decke flammten auf. Geblendet hielt Fredo eine Hand vor die Augen. Zwischen den gespreizten Fingern hindurch sah er Petruk, Egin und Potter McPherson, den Constable von Sandymush. Potter war ein typischer Hillbilly, untersetzt gebaut, das Gesicht von Wind und Wetter gegerbt. Er zuckte verlegen mit den Schultern und sagte: „Tut mir leid, Fredo. Ich mußte sie einlassen. Du antwortetest auf keinen Anruf, und sie hatten die nötigen Vollmachten."
    Fredo winkte ab. „Ich mache dir keinen Vorwurf, Potter", sagte er. Er war noch halbwegs benommen von der Swing-Show, in deren Bann er noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte. „Einen von beiden hättest du draußen lassen können. Ich hätte an Egin genug gehabt."
    „Du kennst sie?" fragte Potter verblüfft.
    „Klar. Und langsam geht mir ein Licht auf..."
    „Kein langes Gerede", sagte Petruk barsch. „Steh auf und komm mit uns."
    „Oh, halt den Mund", fiel ihm Egin in die Parade. „Stell dich nicht an wie ein verdammter Geheimpolizist."
    „Ihr seid Regierungstypen, nicht wahr?" fragte Fredo.
    „Ja, das sind sie", bestätigte Potter. „Und draußen wartet noch einer. Er war nicht sicher, ob du ihm erlauben würdest, dein Haus zu betreten."
    „Was? Aber die beiden anderen sind schon hier drin?" staunte Fredo. „Laß den Mann rein, um Gottes willen."
    Er richtete sich auf. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß ihm etwas Wichtiges bevorstand.
    Potter McPherson entfernte sich mit polternden Schritten. Wenige Augenblicke später kehrte er zurück. In seiner Begleitung befand sich ein hochgewachsener, schlanker Mann.
    Seine Miene strahlte Ruhe und Selbstbewußtsein aus. Das dunkle Haar war kurz geschnitten.
    Fredb Gopher fuhr aus dem Sessel in die Höhe.
    „Galbraith Deighton", stieß er hervor.
    Der hochgewachsene Schlanke Knickte gemächlich.
    „Richtig", sagte er. „Wir möchten dir reden, wenn du nichts dagegen hast."
     
    *
     
    „Ich hätte es mir denken können", sagte Fredo Gopher bitter. „Drei sogenannte Experten, die ich nicht kenne und die noch nie von mir gehört haben. Das kann ja nur die Regierung sein!"
    „Wir kommen auch ohne deinen Zynismus aus", sagte Egin, aber sie lächelte dabei.
    Petruk war nicht anwesend. Galbraith Deightons Blick war aufmerksam und nicht ohne Sympathie auf Fredo gerichtet.
    „Es ist in der Tat so", sagte er mit überraschend sanfter Stimme, „daß der Staatsdienst sich oft als Selbstzweck sieht und die Kontakte mit der Welt der Bürger vernachlässigt.
    Wir wissen das und versuchen, dieser Tendenz zu steuern. In deinem Fall haben wir Gluck gehabt."
    Fredo sah sich um. Kaum zu glauben, daß er vor fünfzehn Minuten noch einen halben Erdball von hier entfernt gewesen war. Einem Mann wie Galbraith Deighton standen die Verkehrswege des staatlichen Transmitternetzes uneingeschränkt zur Verfügung. Für Fredo Gopher dagegen war es erst das zweitemal im Leben gewesen, daß er einen Transmitter benutzt hatte.
    Es war Nacht in Terrania. Matter, gelber Lampenschein füllte den spärlich und zweckdienlich und dabei dennoch geschmackvoll eingerichteten Raum, den der Sicherheitschef der Kosmischen Hanse sein Arbeitszimmer nannte.
    „Glück, inwiefern?" erkündigte sich Fredo.
    „Wir haben Kontakt mit dir bekommen durch deine Initiative, zugegebenermaßen. Du weißt offenbar mehr über die Sat-Technos als unsere Experten. Wir bitten um deine Hilfe."
    „Jederzeit", antwortete Fredo

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