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1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber der kilometerdicke Gesteinsbrocken wurde in Sekunden von den Intervallstrahlen pulverisiert. Und nur einen Moment später tauchten die ersten terranischen Raumjäger auf.
    Im Zerotraum sah Kazzenkatt die winzigen Einheiten gleich einem Schwärm kosmischer Insekten aus dem Trümmerring heranrasen, und mit seinen Parasinnen sah er die grimmigen Gesichter der terranischen Piloten im Triumph aufleuchten, als die PRIMAT DER VERNUNFT zu trudeln begann. Der Intervallbeschuß der Haluter vereitelte jedes Ausweichmanöver; die einzige Fluchtmöglichkeit bot der Überlichtflug.
    Aber der Bordrechner hatte Anweisung, den Asteroidengürtel nicht zu verlassen...
    Noch hielt der Schutzschirm stand; noch lieferte der Hypertropzapfer genügend Energie, um die Intervallstrahlen zu neutralisieren. Doch wenn die terranischen Jäger das Feuer aus ihren Transformkanonen eröffneten, mußte das Kraftfeld zusammenbrechen. Die PRIMAT DER VERNUNFT würde im künstlichen Sonnenfeuer verglühen, und mit ihr Kazzenkatts Körper.
    Das zeroträumende Bewußtsein wurde von Panik überflutet. Wo blieb das Element der Finsternis? Warum hatte es das Solsystem noch nicht verschlungen? Warum...
    Doch die Finsternis kam.
    Sie kam aus dem Nichts, kam lautlos und heimlich, und nur der Zeroträumer vernahm ihr hungriges Flüstern. Und während er lauschte, wurde aus dem Flüstern ein Rauschen und aus dem Rauschen ein Grollen und Donnern, und er begriff, daß ihm nur noch Sekunden blieben, um das zu tun, was getan werden mußte.
    Im Zerotraum sprang er zur Erde, die Millionen Kilometer weiter in trügerischem Frieden ihre Bahn um die Sonne zog, und der Sprung endete hoch über dem Häusermeer Terranias. Einen Moment verharrte er, konzentrierte sich, legte all seine Kraft in den mentalen Ruf. Element der Finsternis! Komm her, komm her, der Träumer braucht dich!
    Und noch während er den Lockruf ausstieß, suchte ein anderer Teil seines Bewußtseins nach dem Feind. Er fand ihn sofort. Der Feind befand sich tief unter der Erdoberfläche, aber weder Fels, noch Stahl, weder Energiefelder, noch das Gespinst der Parafallen konnte ihn vor dem mentalen Zugriff des Träumers schützen.
    Vielleicht hätte der Feind aus eigener Kraft dem Träumer widerstehen können, wäre er nicht durch die nur Wochen zurückliegende Auseinandersetzung mit den Anin An und der energetischen Medienkomponente geschwächt gewesen.
    Der Träumer griff nach dem Bewußtsein des Feindes. Er traf auf Widerstand, doch er war vorbereitet und schlug erbarmungslos zu. Der mentale Wall des Feindes wankte unter den Schlägen, hielt aber stand. Erneut holte Kazzenkatt aus und legte seine ganze Kraft in den nächsten, entscheidenden Schlag.
    In diesem Moment manifestierte sich das Element der Finsternis.
    Der Schock fegte die mentale Verteidigung des Feindes hinweg.
    Triumphierend zog Kazzenkatt das Bewußtsein Perry Rhodans in den Zerotraum.
     
    7.
     
    GESIL: Das gläserne Licht der Viren „Sie sind tot", hatte Perry Rhodan gesagt, und sie hatte nichts weiter tun können, als bei ihm zu sein und seinen Schmerz und seine Trauer zu teilen. „Atlan und Jen sind tot."
    Jeder wußte es. Jeder hatte gesehen, was in der Tiefe geschehen war, und in den versteinerten Gesichtern der Freunde las sie die Frage, die auch sie beschäftigte; Warum?
    Aber der Tod hatte sich nie um derartige Fragen gekümmert.
    Und während jeder auf seine eigene Weise um die toten Freunde trauerte, erhoben die Alarmsirenen ihre Stimmen und schrieen ihre Botschaft hinaus in die Welt: Die PRIMAT DER VERNUNFT war ins Sonnensystem eingedrungen. Raumjäger der LFT und ein halutisches Schiff hatten Kazzenkatt im Asteroidengürtel gestellt.
    Doch die Botschaft der Sirenen war falsch.
    Gesil war die erste, die erfuhr, daß Kazzenkatt den Asteroidengürtel längst verlassen und die Erde erreicht hatte. Sie erfuhr es auf eine Weise, die ihren Schmerz und ihre Trauer in Verzweiflung verwandelte.
    An der Seite Perry Rhodans war sie auf dem Weg zur Hauptzentrale des HQ-Hanse, um von dort aus die Aktionen der Systemverteidigung gegen die PRIMAT DER VERNUNFT zu koordinieren, als sie die Gegenwart eines fremden, feindseligen Geistes spürte.
    Plötzlich schien die Luft um ihren Mann zu flimmern. Er taumelte, hob wie abwehrend die Hände und öffnete den Mund zu einem Schrei, aber kein Laut drang aus seiner Kehle.
    Perrys Gesicht - so fahl wie in dem Moment, als er Atlan und Jen Salik sterbend in den bodenlosen Abgrund der Tiefe stürzen

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