Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hätte, und sie wurden eins mit der Flut, eins mit den Milliarden und aber Milliarden Mikroweiten des Viren-Imperiums ... und eröffneten den Kampf gegen die Finsternis.
     
    8.
     
    DER TERRANER UND DER TRÄUMER: Die Bitterkeit des Sieges Also träumte er...
    Und während er träumte, glitt er durch schwarze Räume und sprang über Abgründe hinweg, bodenlos und mit Steilhängen aus glasiertem Licht.
    Während er träumte, verharrte die Zeit im Schritt und entließ ihn aus ihrem Griff, der härter war als Stahl und unsichtbar wie der Morgen in den Schatten der Nacht.
    Während er träumte...
    ... dachte er an Sarlengort, an die rote und die weiße Sonne, die wie die Augen eines Riesen am Purpurhimmel leuchteten, und an die Asche, die die Länder und Meere bedeckte, ein graues Tuch, aus dem weiß und makellos die Türme der Träumer hervorschauten.
    Er zögerte und neigte den quaderförmigen Kopf, musterte die Blässe seiner Haut, die kurzen, stämmigen Beine, die gelenklosen Arme und die achtfingrigen Hände, mit denen er die Aschedecke berühren konnte, ohne sich zu bücken.
    Vage spürte er, daß etwas nicht stimmte, daß etwas falsch war, aber so sehr er auch grübelte, er fand keine Erklärung für seine Zweifel.
    Der Tag war fahl, und die Monde am purpurnen Himmel waren wie Tropfen aus geschmolzenem und wieder erstarrtem Gold.
    Kalter Wind trug Wolken aus Asche über die rußgeschwärzten Hügelkämme, die Brandungswellen des Landes, das weiter südwärts zu glasiertem Sand erstarrte und in den zähen Fluten des Meeres ertrank.
    Am Horizont, halb im Dunst verborgen, zeichneten sich die gezackten Umrisse des Raumschiffwracks gegen das rote Zelt des Himmels ab. Manchmal, an trüben Tagen wie diesem, erinnerte das Wrack an einen mißgestalteten, stählernen Riesenfisch.
    Und im Westen loderten die großen Feuer.
    Er ging weiter. Jeder Schritt wirbelte feine Ascheflocken auf, die zu Staub zerfielen, sobald sie das energetische Körperfeld berührten - die zweite, unsichtbare Haut, die ihn lückenlos umgab und vor dem Gift in der Luft und dem Gift im Boden beschützte.
    Sein Weg führte ihn über die verbrannten Hügel und hinunter zu den Schlackenhaufen, die wie monströse Götzenbilder die Küste säumten. Träge rollten Wellen an den glasierten Strand. Klamm heulte der Wind. Er blieb stehen.
    Die rote Sonne versank Stück für Stück im Brackwasser des Ozeans und färbte das Wrack der Wi'n, bis es blutig wie rohes Fleisch war.
    Dann drehte sich die Welt, und die Zeit machte einen Sprung, und er war nicht länger allein.
    Ein Kreis aus purem Licht erschien dicht über dem glasierten Strand, als hätte ein glühendes Eisen ein Stück aus der Welt gestanzt und durch ein anderes ersetzt. Vom Zentrum des Kreises ausgehend, wurde das Licht schwächer und schwächer, bis der Lichtkreis sich in einen Lichtring verwandelt hatte, in einen strahlenden Ring, der Schwärze umschloß.
    Aus der Schwärze schälten sich die Umrisse einer humanoiden Gestalt. Sie war mit Schatten maskiert, gesichtslos und seltsam flach, fast wie eine zweidimensionale Fotografie. Kaum berührte sie das schrundige, schmutzige Glas des Bodens, erlosch der glühende Ring.
    Der Fremde bewegte sich nicht, sagte nichts, atmete nicht. Stumm sah er auf das schmächtige Wesen mit der kalkweißen Haut und dem quaderförmigen Schädel hinab, und das Wesen dachte: Etwas ist nicht in Ordnung. Irgend etwas stimmt hier nicht... Ein anderer Gedanke drängte sich ihm auf, laut und geschwätzig: Ich bin der Träumer, einer von vielen Träumern, und wir Sarlengort haben über die Völker von Narzesch geherrscht, zehn Jahrtausende lang geherrscht, bis die Patrouillen von Wi'n mit ihren tödlichen Schiffen den Himmel verdunkelten und Sarlengort verbrannten...
    Aber die Zweifel blieben.
    Der Träumer sah zu dem dunklen Fremden auf. „Wer bist du?" fragte er.
    „Dein Herr", antwortete der Fremde.
    „Ich habe keinen Herrn", widersprach der Träumer. „Ich bin ein freier ..." Was? dachte er.
    Sarlengort? Ein freier Sarlengort? Nein, es klingt ganz und gar verkehrt...
    „Ich bin dein Retter", fuhr der dunkle Gast unbeirrt fort. „Ich habe dich vor den Wi'n gerettet und dich vor dem Schicksal deiner Artgenossen bewahrt. Nur mir hast du es zu verdanken, daß du aus deinem tödlichen Traum erwachen und deinen Turm verlassen konntest."
    „Wenn das stimmt", sagte der Träumer zögernd, „dann rette auch die anderen meines Volkes."
    Etwas Heißes sprang ihn an, stieg wild

Weitere Kostenlose Bücher