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1246 - Die Opfergrotte

1246 - Die Opfergrotte

Titel: 1246 - Die Opfergrotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Nähe. Und andere auch weiterhin ausrotten.
    Die finstersten Gedanken huschten durch seinen Kopf. Er und seine Freunde hatten den Satan sogar gesehen. Er war ihnen als dämonische Gestalt mit langen und krummen Teufelshörnern erschienen. So wie sie ihn sich immer vorgestellt hatten. Aber der Teufel war nicht allein gewesen. Neben ihm hatte ein Mann mit einem düsteren Gesicht gestanden. Kein Teufel, kein Dämon nach außen hin, aber ein Mensch, der auf der Seite der Hölle stand und wie die rechte Hand des Satans ausgesehen hatte.
    Einer, der die Templer und die Feinde der Hölle hasste, sich mit dem Bösen verbündete und es auch geschafft hatte, die Bedenken der Satansdiener zu vertreiben, die sich vom Herrscher der Hölle ein anderes Bild gemacht hatten.
    Egal, wer oder was er gewesen war, für Utrac und seine Verbündeten war es wichtig, auf der richtigen Seite zu stehen und hier mit dieser Grotte einen Zufluchtsort für die Ewigkeit zu haben, denn das Blut war der Kraftspender.
    Er streckte beide Arme aus und bewegte die Hände zuckend nach unten. »Bitte, meine Freunde, lasst ihn nicht sofort sterben. Wir haben Zeit. Alle Zeit der Welt. Er soll noch leiden und dabei seine eigene Hölle erleben.«
    Vier hielten de Salier fest und hatten ihn unter die Oberfläche gedrückt. Doch jetzt lockerten sie ihre Griffe, und der Auftrieb gab dem Körper wieder einen neuen Schwung.
    Er tauchte auf. Der Templer bewegte sich auch mit seinen Armen und Beinen. Aber seine Glieder waren einfach zu träge, um etwas erreichen zu können. Wenn die Hände seine Gegner trafen, dann wischten sie an den Körpern entlang, ohne zugreifen zu können.
    Utrac hatte seinen Spaß. »Lasst ihn noch oben!«, befahl er.
    »Ich will wissen, wie er sich fühlt, so kurz vor dem Eintritt in die Hölle!« Es folgte ein hämisches Lachen.
    Godwin hatte ihn gehö rt. Er drehte sogar den Kopf. Er spie Blut aus, und sein Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt. »Ich werde nicht in der Hölle schmoren, das verspreche ich dir hier. Da brauchst du dir keine falschen Vorstellungen zu machen.«
    Utrac winkte nur lässig ab. Sein Mund verzog sich zu einem spöttischen Grinsen.
    »Taucht ihn wieder ein!«, befahl er. »Aber jetzt lasst ihn etwas länger unten, damit ihm sein verdammtes Schandmaul endlich gestopft wird.«
    Sie taten es nicht. Sie warteten ab, und sie wirkten in diesem verfluchten Blutsee wie festgefroren.
    »He, was ist?«
    »Sie haben schon begriffen!«, sagte die Stimme hinter Utracs Rücken…
    ***
    Und diese Stimme gehörte mir, denn Suko und ich hatten es geschafft, uns unbemerkt dem Zentrum des Geschehens zu nähern, ohne dass der anderen Seite etwas aufgefallen war.
    Und wir waren nahe genug herangekommen, um sehen zu können, was hier ablief und in welch einer Klemme sich unser Templer-Freund befand.
    Aus eigener Kraft kam er nicht frei. Er sollte in diesem verdammten Blutsee ertrinken wie auch sein Begleiter, der auf der Oberfläche geschwommen hatte und dann untergegangen war.
    Der Mann am Ufer brauchte eine gewisse Zeit, um zu begreifen, dass sich etwas verändert hatte. Als es dann soweit war, drehte er sich mit einer sehr langsamen Bewegung um, als wäre er dabei nachzudenken, ob das alles auch den Tatsachen entsprach.
    Und die sahen für ihn nicht gut aus.
    Er sah die beiden Männer, die ihm unbekannt waren. Einen Asiaten und einen Weißen. Der Asiate hielt einen Gegenstand in der Hand, der wie eine Peitsche aussah, der andere mit den blonden Haaren hatte seine rechte Hand zur Faust geballt. In ihr steckte etwas, das Utrac nicht sah. Es wäre ihm wohler gewesen, wenn er normale Waffen bei den Männern entdeckt hätte. Dann hätte es für ihn auch einen erkennbaren Grund für ihre Selbstsicherheit gegeben. Dass sie aber waffenlos so auftraten, konnte er nicht begreifen.
    Mit sicherem Instinkt spürte er, dass hier Männer vor ihm standen, die es ihm nicht einfach machen würden, und ihr sicheres Auftreten beeindruckte ihn schon.
    Als er sich endlich von seiner Überraschung erholt hatte, fragte er: »Wer seid ihr?«
    Ich gab die Antwort. »Wir kommen aus London, und ich soll dir einen Gruß von einem gewissen Francis Clayton bestellen. Er hat es versuc ht, aber er hat es nicht geschafft.«
    »Du bist Sinclair!«, schrie er mich an.
    »Genau!«
    Er riss den Mund auf, schnappte nach Luft wie ein Fisch, den jemand aufs Trockene geschleudert hatte. Meine Worte hatten ihn tief getroffen. Vermutlich hatte er voll und ganz auf Clayton

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