1246 - Die Opfergrotte
und sagte mit leiser Stimme: »Schau dir das an, John. Schau dir an, was hier passiert ist…«
Er meinte den See. Es gab ihn noch, aber es gab ihn nicht mehr so, wie wir ihn erlebt hatten. In ihm schwappte kein Blut mehr. Es hatte sich zu einer harten Masse verdichtet, und darin steckten die sieben Satansdiener in grotesken Haltungen fest, denn die andere Kraft war schneller gewesen. Jetzt standen sie da, wo es sie erwischt hatte. Blutüberströmt und auch tot, denn der Satan hatte sich zurückgezogen.
»Sieh mal nach links.«
Ich stellte mich an die andere Seite und erkannte, was Suko gemeint hatte. Wir beide hatten den Blutbach noch fließen sehen, doch nun war das Vergangenheit. Nichts bewegte sich mehr durch das schmale Bachbett. Die Flüssigkeit dort war ebenso erstarrt wie die innerhalb des Sees. Das Kreuz hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.
»Was denkst du jetzt, John?«
»Ganz einfach. Dass wir alles lassen wie es ist. Praktisch als Warnung für irgendwelche Nachfolger, sollten sie je von dieser verdammten Grotte hören.«
»Einverstanden. Sicherlich wird auch Godwin nichts dagegen einzuwenden haben.«
Der Templer hatte uns gehört, aber nicht verstanden. »Was habt ihr gesagt?«, rief er halblaut.
Ich drehte mich um. »Fröhliche Weihnachten, Godwin.«
»Bitte, bitte… wieso das?«
»Ja, heute ist Weihnachten.«
Er lachte, verdrehte dann die Augen und sagte: »Du hast vielleic ht einen Humor.«
»Ja, Godwin, den muss man auch haben, sonst wäre das ganze Leben traurig…«
ENDE des Zweiteilers
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