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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Panzerplastplatten herabgesunken war.
    Fordergrin Calt wandte sich mir zu. Er musterte mich mit zwei violetten Augen, die er im unteren Bereich seines säulenförmigen Körpers gebildet hatte.
    „Die Gondel ist mit einem Energielasso abgefangen worden", erwiderte er herablassend.
    Sein Tonfall machte deutlich, daß ich eine dumme Frage gestellt hatte. Selbstverständlich hätte ich wissen müssen, daß wir mit einem „Energielasso" eingefangen worden waren.
    Wenn ich doch nur gewußt hätte, was ein „Energielasso" war!
    „Willst du damit sagen, daß jemand gezielt unseren Flug unterbrochen hat? Jemand hat uns geortet und angegriffen?"
    „Genau das."
    Klang Furcht in der Stimme des Jaschemen mit? Mir kam es so vor.
    „Weißt du, wer uns eingefangen hat?" fragte ich.
    „Wie könnte er das?" erwiderte Calt, und ich hatte den Eindruck, daß er log. Leider gab es so etwas wie Mimik bei einem Jaschemen nicht. Sie hätte meinen Eindruck untermauern können.
    „Na schön", sagte Jen. „Dann gehen wir nach draußen und sehen nach."
    Jen und ich verließen die Gondel durch eine der oberen Schleusen. Wir schwebten in unseren TIRUNS in das Land hinaus, und wir stiegen noch ein wenig an, um eine bessere Übersicht zu haben. Die Gondel hatte eine bis zum Horizont reichende Bremsspur hinterlassen. Sie hatte eine schnurgerade Schneise in den Wald gerissen und dabei alles zermalmt, was ihr im Weg gestanden hatte. Wir konnten nur hoffen, daß dazu nicht auch eine Siedlung gehört hatte.
    „Wenn jemand uns eingefangen hat", sagte Jen, „dann hat er das zu verantworten.
    Ohne seinen Angriff wären wir darüber hinweggeflogen und hätten nicht die geringste Spur hinterlassen."
    Wir näherten uns der Burg, ohne irgendwo Anzeichen von Leben zu sehen. In diesem Bereich des Tiefenlands schien es noch nicht einmal Tiere zu geben. Im Wald unter uns bewegte sich nichts.
    „Seltsam", sagte der Terraner. „Man sieht noch nicht einmal Vögel oder Insekten."
    Unterhalb der Burg standen etwa zweihundert turmartige Bauten. Sie waren jeweils etwa zehn Meter hoch, und es standen immer zwei Türme nebeneinander. Sie erinnerten mich in Form und Struktur an die Geweihe von Antilopen, die ich weit von hier entfernt in einem anderen Bereich des Tiefenlands gesehen hatte.
    Es waren jedoch keine natürlich gewachsenen Gebilde, sondern künstlich errichtete Gebäude.
    Die Burg hatte keine Türme, sondern lediglich kuppelartige Erhöhungen, die mich an Zinnen denken ließ.
    Wir schwebten über eine Mauer hinweg und landeten im Hof der Burg.
    „Niemand zu sehen", stellte Jen Salik fest. Er ging zu einer Metalltür und öffnete sie. Ich folgte ihm in eine düstere Halle. Durch farbige Fenster fiel nur wenig Licht herein, so daß wir die wenigen Gegenstände kaum erkennen konnten, die hier standen.
    „Ein paar Schränke, Truhen, Sitzbänke und ein langer Tisch", sagte Jen. „Das ist alles.
    Das sieht nicht gerade einladend aus."
    Auf dem Tisch lag ein Buch. Die Seiten waren mit einer mir unbekannten Schrift beschrieben. Die Positronik meines TIRUNS wurde jedoch leicht damit fertig, und wir erfuhren, daß die ursprünglichen Bewohner die Burg verlassen hatten.
    „Seltsam", sagte Jen. „Sie sind aus Angst vor dem Graueinfluß geflüchtet, aber sie scheinen nicht allein gewesen zu sein. Das hört sich so an, als ob noch jemand hier sei, der sich vor der Grauwerdung nicht zu fürchten scheint."
    Wir streiften durch die Burg und konnten uns allmählich ein besseres Bild von ihren ehemaligen Bewohnern machen. Es mußten vierbeinige Geschöpfe gewesen sein, die etwa anderthalb Meter groß waren und kleine Hände hatten. Es gab keine bildlichen Darstellungen von ihnen, die Möbel aber sprachen eine deutliche Sprache. Von den anderen Wesen, die wir in der Burg vermuteten, gab es jedoch nicht die geringste Spur, so daß wir schließlich zu der Überzeugung kamen, daß wir uns geirrt hatten.
    Wir schwebten über die Burgmauern hinweg zu den Gebäuden hinüber, die unterhalb der Burg errichtet worden waren.
    Ich dachte an die Jaschemen und ihr eigenartiges Verhalten. Irgend etwas hatte uns geortet, als wir uns unterhalb der Tiefenkonstante diesem Gebiet genähert hatten, und dann hatte dieser Unbekannte blitzschnell zugeschlagen. Er hatte uns mit etwas eingelangen, was Fordergrin Calt als „Energielasso" bezeichnet hatte.
    Verbarg sich dieser Unbekannte in diesen eigenartigen Türmen? Ich spürte, daß es mich kalt überlief, und ich schloß den Helm

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