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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reichtümer, als du je verbrauchen kannst."
    „Sei still", erwiderte ich. „Oder ich drehe dir den Hals um."
    Selbstverständlich hatte ich nicht die Absicht, diese Drohung jemals zu verwirklichen.
    Doch das wußte der Magister nicht Er schwieg erschrocken.
    An der Spitze der Gruppe schwebte ich zum Palast hinaus. Vom Schlachtfeld her klang das Donnern und Krachen der explodierenden Granaten. Das ununterbrochene Knattern der Maschinengewehre verkündete vom hundertfachen Sterben.
    Der Magister und seine Mitarbeiter begannen zu schreien, als sie merkten, daß wir sie aufs Schlachtfeld hinaustragen wollten. Aber dann verstummten die meisten von ihnen.
    Sie erkannten, daß wir ernst machten, und als wir sie an der Flanke der Gondel absetzten, sagte keiner mehr etwas.
    Links und rechts von uns schlugen die Granaten ein. Pausenlos zischten die Geschosse aus den Maschinengewehren über uns hinweg. Explosionen rissen Krater auf Krater.
    Und von der anderen Seite der Front kamen Lethos und Twirl zusammen mit etwa hundertfünfzig Exterminatoren heran. Sie brachten den Bruder unseres wichtigsten Gefangenen, den Magister der Ausen.
    Er schrie in höchster Angst, und seine hochrangigen Mitgefangenen verhielten sich kaum anders.
    Die Führungselite der Ausen landete nur wenige Schritte von uns entfernt. Als in ihrer Nähe Granaten explodierten, warfen sich die meisten Männer und Frauen zitternd auf den Boden.
    „Feuer einstellen", kreischte der Magister der Szesen.
    „Feuer einstellen", brüllte sein Bruder, und beide wedelten mit den Armen, um die Offiziere in den Stellungen auf sich aufmerksam zu machen.
    Doch so schnell endete die Schlacht nicht. Die Magister und ihre höchsten Mitarbeiter mußten noch etwa eine Viertelstunde Todesängste ausstehen, bis das Feuer endlich verstummte. Dabei hatte ich den Eindruck, daß mancher Schuß noch abgefeuert wurde, obwohl die Offiziere in den Stellungen längst erfaßt hatten, was geschehen war.
    Als es endlich still geworden war, kauerten die meisten unserer Gefangenen wimmernd und schluchzend auf dem Boden des Schlachtfelds. Einige von ihnen schrieen nach dem Sanitäter, obwohl sie nur geringfügige Verletzungen davongetragen hatten.
    „Ihr kommt zuletzt", entschied Jen gelassen. „Erst werden die verwundeten Soldaten versorgt."
    Er blickte mich an.
    „Glaubst du, daß wir noch mehr Gefangene machen müssen?" fragte er mich.
    „Ich denke nicht", antwortete ich.
    „Aber ich bin bereit, mit dir zu wetten, daß solange kein Schuß mehr fällt, wie sich die beiden Magister und ihre Freunde zwischen den Fronten befinden."
    Ich behielt recht.
    Die Jaschemen konnten die Reparaturen in aller Ruhe beenden. Die Exterminatoren schlossen die Lücken, die durch die Granaten in die Außenhaut gerissen worden waren.
    Diese Arbeiten nahmen etwas mehr als zwei Tage in Anspruch. Danach gönnten wir den Jaschemen ihre Passivphase. Sie dauerte noch einmal zwei Tage. Während dieser Zeit blieben unsere Gefangenen zwischen den Fronten. Die beiden Magister mußten sieh während der gesamten Zeit an einem Tisch gegenübersitzen. Ich ließ sie nicht belauschen, konnte mir jedoch denken, daß sie sich irgendwann darauf einigten, den Krieg zu beenden. Jedenfalls sahen sie recht friedlich aus, als die Gondel endlich startete, über die Tiefenkonstante hinausglitt und auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigte.
    Die Exterminatoren wirkten ohne ihre Energietornister geradezu schlank. Sie hatten sie abgelegt, um sich im freien Spiel der Körperkräfte miteinander zu messen. Dabei hatten sie sich niemand anderen als den Haluter Domo Sokrat als Schiedsrichter ausgesucht.
    Ich lehnte an der Wand ihres großen Aufenthaltsraums und sah zu.
    Drei Wochen flog die Gondel nun schon störungsfrei mit Lichtgeschwindigkeit über das Tiefenland.
    Drei Wochen, in denen nichts geschehen war. Allmählich wurde der Flug langweilig, und wir versuchten, uns durch sportliche Betätigungen die Zeit zu vertreiben.
    In schier endlosen Gesprächen hatten wir über die Probleme des Tiefenlands diskutiert.
    Ich hatte mir von den vielen Völkern berichten lassen, die hier existierten. Über alle möglichen Dinge hatten wir philosophiert. Jetzt aber sehnten wir uns danach, daß etwas geschah. Ungeduldig strebten wir dem Vagenda entgegen, und unsere Befürchtungen wurden immer größer, daß wir zu spät kamen.
     
    4.
     
    Domo Sokrat gab das Startzeichen, und die Kämpfer stürzten sich aufeinander. Ich staunte über die gewaltigen

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