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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte er, während ich den paralysierten Soldaten durch die Gänge trug. „Sie hätten nicht auf diesen verrückten Gedanken kommen dürfen."
    Als wir ein Schott erreichten, sahen wir Offiziere in roten und in blauen Uniformen von der Gondel weg flüchten. Mehrere Exterminatoren folgten ihnen. In panischer Angst warfen die Ausen und die Szesen ihre Waffen weg, um schneller laufen zu können.
    „Ich glaube nicht, daß das eine gute Lösung ist", kritisierte Jen. „Solange die Magister nicht begreifen, kommen wir keinen Schritt weiter. Und die Jaschemen müssen ungestört arbeiten. Bas haben sie mehrfach unterstrichen."
    Er hatte seinen Satz kaum zu Ende gebracht, als die Kanonen krachten.
    Granaten heulten durch die Luft und schlugen über uns in die Flanken der Gondel. Auf beiden Seiten der Front stiegen Raketen auf. Panzer rollten schießend auf das Schlachtfeld, und aus den Schützengräben stürmten Soldaten hervor. Einige von ihnen schossen auf uns, einige auf die Soldaten, die sich ihnen von der anderen Seite der Front näherten. Ebenso verhielten sich die Kanoniere und die Panzerfahrer. Sie rückten nicht nur gegen die Gondel vor, sondern auch gegen den bisherigen Feind.
    Die Schlacht tobte weiter.
    Entsetzt verfolgten Jen und ich, wie Dutzende von Soldaten im Geschoßhagel starben, während wir in unseren Schutzschirmen unbehelligt blieben.
    „Zurück in die Gondel", rief ich dem Terraner zu. Wir flüchteten hinter die Stahlwände, hinter denen wir den Schlachtenlärm nur wie aus weiter Ferne hörten.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit", sagte ich.
    „Nein, ich glaube nicht, daß wir diese Wahnsinnigen noch aufhalten können."
    Ich sagte ihm, auf welche Idee ich gekommen war.
    Zunächst blickte er mich sprachlos an, aber dann grinste er plötzlich und trieb mich zur Eile an.
    Die Palastwachen feuerten mit Maschinengewehren auf uns, als Jen und ich an der Spitze einer Gruppe von zweihundert Exterminatoren in den Palast stürmten. In unseren Schutzschirmen blitzte es pausenlos auf. Doch wir spürten kaum mehr als leichte Erschütterungen. Mit derartigen Primitivwaffen konnte man uns nicht gefährden.
    Unter dem Energiefeuer meiner Waffe platzte das hölzerne Portal des Palasts auseinander. Die Wachen stellten das Feuer ein. Sie begriffen, daß sie nichts damit ausrichteten.
    Furchtsam wichen sie vor uns zurück.
    Wir schwebten in unseren TIRUNS durch die Ahnengalerie. Mehrere Männer rannten schreiend vor uns her. Uns konnte das nur lieb sein, denn sie öffneten uns die Türen, so daß wir sie nicht aufschießen mußten.
    In dem großen Versammlungssaal fand gerade ein Essen statt. Der Magister saß ordengeschmückt und in kostbare Kleidungsstücke gehüllt auf der Empore an einer langen Tafel. Mit ihm nahmen etwa hundert Männer und Frauen an dem Essen teil. Tief unter ihnen speisten etwa fünfzig Offiziere an kleineren Tischen. Man hatte sich offenbar gut amüsiert. Jetzt verstummten die Gespräche. Der Magister und seine Gäste blickten uns betroffen an.
    Bevor einer der Berater und Mitarbeiter des Magisters reagieren konnte, flogen Jen und ich zur Empore hinauf. Während ich den Magister von hinten an den Armen packte, pflanzte Jen sich vor der Tür auf, so daß niemand die Empore verlassen konnte.
    Die Offiziere wagten nicht zu schießen, um die hochgestellten Persönlichkeiten auf der Empore nicht zu verletzen. Zudem sahen sie sich der furchterregenden Gruppe der Exterminatoren gegenüber, deren Waffen tausendfach wirksamer waren als ihre eigenen.
    „Schnappt sie euch", rief ich den Tiefenpolizisten zu.
    Die Exterminatoren schwebten, von ihren Flugaggregaten getragen, zur Empore herauf.
    Die Berater des Magisters schrieen in höchster Panik.
    Sie versuchten zu fliehen, kamen aber an Jen nicht vorbei. Ich umklammerte den Magister, hob ihn hoch und glitt mit ihm über die Brüstung hinweg in die Tiefe. Er schlug mit Armen und Beinen um sich und kreischte in den höchsten Tönen. Er befahl den Soldaten, auf mich zu schießen, doch keiner hob seine Waffe. Offenbar fürchteten alle, den Magister zu treffen.
    Ich blickte über die Schulter zurück, und ich sah, daß die Exterminatoren mir folgten.
    Etwa jeder zweite von ihnen hielt einen der Berater in den Armen.
    Wir glitten durch die Ahnengalerie, und allmählich wurde der Magister leiser.
    „Laß mich los", bettelte er schließlich, wobei er nur noch flüsterte. „Ich gebe dir alle Schätze dafür, die in diesem Palast lagern. Damit hättest du mehr

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