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1247 - Aufbruch zum Vagenda

Titel: 1247 - Aufbruch zum Vagenda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde. Meine Beine bewegten sich, obwohl ich eigentlich bei den beiden Jaschemen bleiben wollte. Ich hatte sie mit einer Bemerkung in einige Verwirrung gestürzt, und ich hätte ihnen wohl einiges erklären müssen.
    Doch was wußte ich denn schon? Ich wollte etwas sagen, aber meine Lippen blieben geschlossen.
    Was war mit mir geschehen? Wie kam ich dazu, so eine unsinnige Forderung zu stellen? Mir mußte doch klar sein, daß die Jaschemen nicht einfach ein Triebwerk herausrücken würden. Und wozu sollten wir diese Hochleistungsmaschine zur Burg bringen?
    Wir verließen den Triebwerksraum, und die Jaschemen machten sich nicht die Mühe, uns aufzuhalten.
    Niemand stellte sich uns in den Weg, als wir zur Schleuse gingen und die beiden Schotte öffneten.
    Vor der Gondel tanzten Schwärme von Milliarden und Abermilliarden Insekten. Aus allen Turmbauten unterhalb der Burg waren sie herausgekommen und dicht über dem Boden hinter uns hergeflogen. In der Gondel waren sie unbemerkt geblieben.
    Wir beseitigten die tödlichen Insektensperren und traten dann zur Seite, um die Mückenschwärme in die Gondel zu lassen. Die Insekten flogen so dicht beieinander, daß es schien, als schiebe sich ein massiver Körper in die Gondel. Wir öffneten die nächsten Schotte und ließen die Insekten in alle Bereiche der Gondel vordringen.
    „Gut gemacht", sagte ich zu Jen.
    „Das wird sie zwingen, das zu tun, was für das Volk der Wipfelmücken das beste ist."
    „Was habt ihr getan?" fragte Clio vom Purpurnen Wasser. Mit entsetzten Augen blickte sie uns an.
    „Die Insekten sind überall in der Gondel", sagte Lethos. Er schüttelte den Kopf. „Was ist denn in euch gefahren?"
    „Ich verstehe nicht", erwiderte Jen Salik. „Wozu diese Vorwürfe? Es ist doch alles in Ordnung."
    „Alles in Ordnung?" stammelte Twirl. „Überall in der Gondel sind diese Insekten. Und sie stechen, wenn man versucht, sie zu vertreiben. Unternimmt man etwas gegen sie, greifen zwanzig oder dreißig auf einmal an."
    „Laßt sie doch in Ruhe", empfahl ich. „Sie werden friedlich bleiben, solange ihr euch nicht an ihnen vergreift."
    Domo Sokrats Augen funkelten.
    Der Haluter hatte sich auf den Boden gesetzt. Er beobachtete mich ständig.
    „Die Insekten haben wichtige Schaltungen lahmgelegt", erläuterte er jetzt. „Sie haben die Reparaturarbeiten der beiden Jaschemen zunichte gemacht."
    „Die Gondel hat keine speziellen Schutzeinrichtungen gegen Insekten", ergänzte Lethos.
    „Lediglich an den Schleusen gibt es Insektensperren. Die aber habt ihr ausgeschaltet und so die Invasion der Mücken ermöglicht."
    Ich lehnte mich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust „Ich verstehe nicht, daß ihr uns Vorwürfe macht", erwiderte ich.
    „Was ist mit euch passiert?" fragte das Tabernakel von Holt. „Was haben sie mit euch gemacht?"
    Wir befanden uns, wie schon seit Wochen, in dem Raum neben der Hauptleitzentrale.
    Die Jaschemen hatten eine Panzerplastplatte heruntergelassen, nachdem sie die Zentrale betreten hatten, so daß sie mit uns reden konnten.
    Ich glaube, mich verhört zu haben.
    Verwundert fragte ich mich, was das Tabernakel mit seiner Frage gemeint haben konnte.
    „Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, wovon du redest", erwiderte ich.
    „Das ist doch wohl klar", bemerkte Lethos. Er wandte sich mir zu, und ich meinte, die telepathischen Fühler spüren zu können, die er nach mir ausstreckte. Er schien jedoch nichts feststellen zu können, was nicht zu mir paßte. Er fuhr fort: „Wir müssen die Gondel von den Insekten säubern. Die Frage ist nur, können wir überhaupt etwas tun?"
    Caglamas Vlot eilte plötzlich hinaus.
    „Wieso säubern?" fragte Jen.
    „Warum wollt ihr, daß die Insekten die Gondel verlassen?"
    „Das ist doch überhaupt keine Frage", entgegnete Lethos.
    „Sie tun euch nichts", erklärte der Terraner. „Sie stechen und beißen nicht, sofern ihr nicht versucht, sie zu töten. Sie belästigen euch doch nicht einmal, wenn ihr sie in Ruhe laßt. Sie sind einfach nur da. Warum kümmert ihr euch überhaupt um sie?"
    Twirl schlug nach einem Insekt, das sich auf seinem Arm niedergelassen hatte.
    „Sie sind einfach nur da", wiederholte er. „Schlimm genug."
    Er verscheuchte ein anderes Insekt von seinem Kopf.
    „Außerdem sind sie mir lästig", fügte er hinzu. „Und sie beißen doch."
    Caglamas Vlot kehrte zurück. Er baute sich vor der Lücke in der Panzerplastwand auf, bildete zwei Stielaugen und blickte Jen und mich

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