1247 - Die Druiden-Maske
sehr gut informiert, Hella«, gab ich zu.
»Ja!«, stimmte sie mir zu und ließ ihre Blicke über die Aibon-Maske gleiten, »das musste ich auch sein, um einen Erfolg zu erreichen. Ich habe lange geforscht und gelesen. Ich habe mich wahnsinnig angestrengt. Ich habe mich umgehört und es war auch für mich sehr schwierig, eine Spur der Maske zu finden, obwohl ich mich auf diesem Gebiet auskenne. Aber ich habe nicht nachgegeben und schließlich hatte meine Suche Erfolg. Jetzt besitze ich sie, und auch die beiden Leibwächter stehen ihr wieder zur Verfügung.«
Ich hatte alles verstanden. Allmählich sah ich auch klar. Für mich stand fest, dass die Maske auf die beiden Aufpasser angewiesen war. Ohne sie lief praktisch nichts. So war es schon in der uralten Zeit gewesen, und so hatte es sich bis in die Neuzeit hinüber gerettet. Was in der dämonischen Welt mal zu einem Dogma geworden war, das konnte so leicht nicht rückgängig gemacht werden.
Freiwillig würde Hella Fontaine die Maske nicht abgeben.
Um dies zu wissen, dazu brauchte ich nur einen Blick in Hellas Gesicht zu werfen. Es zeigte einen Ausdruck, der mir sagte, dass sie entschlossen war, über Leichen zu gehen, wenn es sein musste. Und die ersten Leichen würden wahrscheinlich wir sein, denn Zeugen konnte sie nicht gebrauchen.
»Und jetzt hast du ein Problem«, erklärte ich locker.
»Welches?«
»Das sind wir!«
Sie legte den Kopf zurück und lachte gegen die Decke, auf der das Flackerlicht der Fackeln ein Muster hinterlassen hatte.
Als das Lachen stoppte, schüttelte sie sofort den Kopf. »Nein, das ist nicht mein Problem. Das Schicksal hat uns zusammengeführt. Ich weiß mittlerweile, dass ihr etwas Besonderes seid und euch verdammt gut auskennt. Ich würde euch auch niemals auf meine Seite ziehen können. Menschen wie euch kenne ich. Die haben ihre Prinzipien, aber ich werde einen Teufel tun und dieses wahnsinnige Erbe abgeben, denn die Maske öffnet mir das Tor in andere Welten. In ihr steckt eine ungeheure Macht. Wenn ich sie aufsetze, verschwindet die Welt um mich herum. Dann ist es mir erlaubt, einen Blick in andere Welten zu werfen. Dann kann ich Aibon endlich begreifen und kann auf seine Bewohner zurückgreifen, um mehr zu lernen als ein Mensch je lernen kann. Das ist das große Wunder, und ich lasse es mir von keinem Menschen nehmen. Ist das klar?«
»Verstanden!«
»Dann müsst ihr auch begreifen, dass ich euch nicht so ohne weiteres weglassen kann.«
»Heißt das, dass wir sterben sollen?«
»Ja, keine Zeugen. Dafür sorge ich.«
Hella Fontaine war jetzt in ihrem Element. »Ich habe bereits dafür gesorgt, dass es keine gibt. Jean Blainaut ist ebenso tot wie der Mann, der die beiden Särge für mich gebaut hat. Die Spuren sind verloschen, und ich werde auch die letzten beiden vernichten.«
»Durch die Monstren?«
»Ja, denn sie haben wieder ihre alte Funktion zurückerha lten.« Eine kurze Bewegung folgte. Plötzlich verschwand ihr Gesicht hinter der Maske, und dann hörten wir beide einen schrillen Laut.
Das war kein normal gesprochener Befehl, aber der Laut war trotzdem verstanden worden.
Die Echsenwesen bereiteten sich auf den Angriff vor, und ich rief nur ein Wort, während ich zugleich meine Beretta hervorholte.
»Suko!«
***
Suko hatte sich die ganze Zeit über nicht eingemischt und im Hintergrund gewartet, ohne die Monstren aus den Augen zu lassen. Er wusste, dass seine Zeit noch kommen würde, und da hatte er sich nicht geirrt. Das eine Wort reichte aus, um ihn aus seiner Starre zu wecken.
Er brauchte die Peitsche nicht erst zu ziehen und den Kreis zu schlagen. Suko war kampfbereit und wartete nur darauf, von einem der Monster attackiert zu werden.
Ein kurzer Sprung nur reichte dem Wesen aus. Suko sah, wie es vor ihm hochwuchs. Er musste sich auch davor hüten, mit den messerscharfen Krallen in Berührung zu kommen, aber er gehörte zu den Menschen, die verdammt schnell reagieren.
Ein Schritt zurück, eine Drehung zur Seite, und er konnte der Attacke entwischen.
Zugleich schleuderte er seine rechte Hand mit der Peitsche nach vorn. Es sah alles so lässig aus, aber es war verdammt gekonnt und Suko traf auch.
Die Dämonenpeitsche war eine mächtige Waffe, aus der Haut eines Dämons hergestellt, um gegen Dämonen eingesetzt zu werden. Suko hatte noch nie erlebt, dass sie zweiter Sieger geblieben war. Darauf baute er auch hier.
Das Untier sprang in den Schlag hinein. Die Riemen waren nicht zusammengeblieben. Im Flug
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