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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Detektivin stand ebenso starr wie der andere, doch nach wenigen Sekunden löste sich ihre Starre, denn sie griff mit der linken Hand in die ebenfalls linke Tasche und zog daraus die Lampe hervor, die sie bei Aufträgen wie diesem stets bei sich trug.
    Sie wollte sie einschalten, als sie mitten in der Bewegung stockte.
    Rechts vom ersten entdeckte sie einen zweiten Schatten.
    Auch wenn es dunkel war, glaubte sie doch, dass dieser Schatten dem ersten bis aufs Haar glich.
    Etwas rieselte ihren Rücken hinab. Bisher hatte Jane nur entfernt daran gedacht, sich in einer Falle zu befinden. Das hatte sich nun schlagartig geändert. So wie die beiden Schatten sich vor ihr aufhielten, versperrten sie ihr den Weg, und das konnte sie durchaus als eine Falle ansehen.
    Sie wusste selbst, dass sie ein Risiko einging. Trotzdem wollte sie mehr sehen - und riskierte es.
    Der Schein der Lampe durchbohrte wie eine helle Lanze die Dunkelheit. Er stach noch ins Leere, aber Sekunden später nicht mehr. Da hatte Jane ihn gedreht und erwischte beim ersten Versuch bereits das Ziel.
    Ein Schatten! Eine Gestalt!
    Braun mit einem bläulich schimmernden Gesicht, das den Ausdruck Fratze verdiente. Vielleicht sogar eingepackt in eine Rüstung, doch so genau sah Jane das nicht.
    Sie hatte zwar damit gerechnet, doch damit konfrontiert zu werden, war schon überraschend, weil sie eine derartige Gestalt einfach nicht auf der Rechnung gehabt hatte.
    Nicht der, der im Licht stand, bewegte sich, sondern der zweite. Durch seinen Körper floss ein Ruck, er bewegte seine Schulter nach rechts und riss etwas hoch, das Jane Collins bisher nicht gesehen hatte. Es schimmerte bläulich, als es durch den restlichen Schein des Lichts huschte.
    Eine Waffe.
    Kein Messer, sondern ein kurzes Schwert, und die Gestalt wusste genau, was sie tun musste.
    Sie griff Jane Collins an!
    ***
    Lady Sarah Goldwyn hatte im Prinzip nichts gegen die langen Winterabende, da konnte man sich wunderbar einkuscheln, sich hin und wieder einen guten Drink genehmigen oder sich auch mit Kalorien vollstopfen, weil man das eben zu dieser kalten Jahreszeit brauchte.
    Das alles gefiel der Horror-Oma, und ihr gefiel auch der noch im Zimmer stehende Tannenbaum mit den zahlreichen bunten Kugeln, von denen viele noch Erbstücke waren.
    Auch die selbst gebackenen Kalorienbomben schmeckten ihr und der Rotwein auch, den sie Schluck für Schluck genoss, aber ihr gefiel einfach nicht, dass sie den Abend allein verbrachte. Viel lieber wäre es ihr gewesen, mit Jane Collins zusammen zu sein. Jetzt, da das Jahr zu Ende ging, hätte sie sich gern mit ihr über den Ablauf der vergangenen zwölf Monate unterhalten und sie Revue passieren lassen, denn sie hatte so etwas wie ein Tagebuch geschrieben und wichtige Ereignisse notiert. Da hatte es im vergangenen Jahr einiges gegeben, und Sarah dachte auch daran, dass sie nur mit viel Glück überlebt hatte.
    So etwas aufzuarbeiten, wenn alles vorbei war, das tat eigentlich immer gut, war aber nicht zu machen, weil Jane Collins unterwegs war. Ein Auftrag. Ein Job nach einem Anruf, bei dem sie recht geheimnisvoll getan hatte.
    Auf Drängen der Horror-Oma hatte Jane ihr eine Geschichte erzählt, die Sarah Goldwyn nicht akzeptierte. Sie war überzeugt, dass die Dinge nicht so einfach lagen, wie Jane ihr hatte weismachen wollen. Sie kannte ihre Mitbewohnerin. So gut konnte sie gar nicht schauspielern. Außerdem hatte sie es nicht nötig, einen Job in den Tagen zwischen den Jahren anzune hmen. Da konnte man ruhig mal blau machen.
    Dass Jane den Auftrag trotzdem angenommen hatte, ließ nur darauf schließen, dass es ein Fall war, der den Rahmen des üblichen sprengte.
    Daran glaubte Lady Sarah. Das Ding war gefährlich. Sie hätte es eigentlich jemand anderem überlassen sollen. Aber Sarah Goldwyn kannte auch Janes Dickkopf. Wenn sie etwas wollte, dann verfolgte sie es auch zielstrebig. Da war sie nicht anders als Lady Sarah selbst.
    Auch John Sinclair war der Meinung, dass Sarah aus den Fällen herausgehalten werden sollte. Irgendwann musste mal Schluss sein, doch davon wollte die Horror-Oma nichts wissen.
    Nach außen hin hatte sie zugestimmt. Innerlich aber dachte sie anders darüber. Und sie selbst zählte sich noch nicht zum alten Eisen, auch wenn sie die Knochen immer öfter spürte, aber das brauchte Jane ja nicht zu wissen.
    Ein Abend allein.
    Draußen lauerte die Kälte, wie London sie lange nicht mehr erlebt hatte. Im Haus war es wohlig warm, und trotzdem war Lady

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