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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sarah unzufrieden.
    Die Glotze war ausgeschaltet, und Sarah wollte einfach nur Musik hören. Beethoven, Mozart und Brahms, das genau das Richtige an diesem Abend für sie war. Eine entsprechende CD hatte sie aufgelegt, doch sie konnte sich nicht so sehr auf die Musik konzentrieren, weil sich ihre Gedanken immer wieder mit Jane beschäftigten.
    Da steckte mehr dahinter. Viel mehr. Jane hatte sich zwar normal benehmen wollen, doch das war ihr nicht richtig gelungen.
    Wo steckte sie?
    Nicht einen einzigen Hinweis hatte sie ihr gegeben. Es war nur von einer Überwachung die Rede gewesen.
    Lady Sarah stand auf. Nicht heftig, nein, die Zeiten waren vorbei. Sie drückte sich langsam aus dem Sessel hoch und rückte ihre helle Strickjacke wieder zurecht, die halb von den Schultern gerutscht war. Über der Schulter ließ sie das wärmende Kleidungsstück hängen, als sie mit langsamen Schritten durch das Wohnzimmer auf die offene Tür zum Flur hin ging.
    Ein bestimmtes Ziel hatte sie nicht. Sie wollte sich einfach nur bewegen.
    Die Musik blieb hinter ihr zurück. Zwar war sie noch leise zu hören, aber die Stille im Haus fiel doch mehr auf. Auch wenn Jane sich im Haus befand, war es oft still, aber das war dann etwas anderes als jetzt, wo nichts da war.
    Die Treppe führte nach oben. Das Licht brannte auf der ersten Etage, wo sich auch die Wohnung der Detektivin befand, und Sarah überlegte, ob sie sich einen Tee kochen sollte.
    Von der Haustür her hörte sie ein dumpfes Geräusch. Nicht laut, aber auch nicht so leise, dass es überhört werden konnte.
    Sarah drehte den Kopf.
    Sie stand unbeweglich und spürte auf ihrer Haut ein Kribbeln, das langsam von oben nach unten rann. Da merkte sie auch, dass die Kälte in ihre Glieder eindrang. Über das, was andere als harmlos einstuften, dachte sie anders.
    Draußen war es bitterkalt und windstill. Da flog kein Zweig oder Ast durch die Luft, der gegen die Tür des Hauses geschleudert worden wäre. Dieses Geräusch, das sie sich nicht eingebildet hatte, musste einen anderen Grund gehabt haben.
    Und zwar einen, über den man bestimmt nicht lachen konnte.
    Genau das tat Sarah Goldwyn auch nicht.
    Sie hatte sich so weit gefangen, dass sie nachsehen wollte.
    Zunächst nicht direkt an der Haustür, sondern erst mal einen Blick durch das Küchenfenster werfen. Man konnte nie vorsichtig genug sein. Das hatte sie die Erfahrung gelehrt.
    Als wollte sie in ihrem eigenen Haus nicht gehört werden, schlich Sarah leise in die Küche hinein und hütete sich davor, das Licht einzuschalten.
    Vorsichtig spähte sie durch das Küchenfenster.
    Davor lag der Garten im winterlichen Frost, aber zu sehen gab es für sie nichts. Dort hielt sich kein Fremder auf. Sie hörte nur das Geräusch eines abfahrenden Autos, trat näher an das Fenster heran, sah jetzt besser und war wieder enttäuscht, dass sie nichts zu Gesicht bekam. Abgesehen von den Heckleuchten des Fahrzeugs, das an der rechten Seite allmählich aus ihrem Blick verschwand.
    Die Horror-Oma blieb in der Küche stehen und nagte an der Unterlippe. Es sah alles normal aus. Da gab es keine Veränderung, und doch war etwas geschehen, dessen war sie sich sicher.
    Und es hing mit der Haustür zusammen. Also musste sie dorthin, sie öffnen und nachschauen.
    Die Horror-Oma hörte sich selbst atmen. Es war mehr ein Zischen, das aus ihrem Mund drang. Sie hatte die Küche verlassen, sie befand sich im eigenen Haus, aber sie traute sich trotzdem nicht, an die Tür zu gehen und sie zu öffnen.
    Sarah war sonst nicht so ängstlich, doch jetzt hatte sie ein mulmiges Gefühl. Etwas war in Bewegung gesetzt worden, bei dem sie nicht hatte eingreifen können. Es war an ihr vorbei gelaufen, und trotzdem glaubte sie daran, dass sie indirekt mit bestimmten Ereignissen in Verbindung stand, wobei sie persönlich nicht direkt betroffen war und die Schuld mehr auf ihre Mieterin Jane Collins schieben konnte.
    Das ungute Gefühl wollte nicht weichen, aber Sarah war auch kein Feigling. Sie gab sich einen innerlichen Ruck und schlich dann auf die Tür zu.
    Im Haus war und blieb alles normal. Auch als Sarah an der Tür stand, drang kein fremdes Geräusch an ihre Ohren. So kam ihr der Gedanke, dass sie sich das Geräusch möglicherweise eingebildet hatte.
    Lady Sarah zog die Tür auf. Sie merkte, dass irgendetwas dagegen drückte und der Tür noch einen gewissen Schwung nach innen gab. Sarah wusste, dass etwas nicht stimmte. Sie konnte es nur nicht fassen und zog die Tür weiter

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