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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht länger halten.
    Einige Aktivatorspeicher der Vagendakrone sind bereits grau geworden und haben deshalb dem Beschüß nicht standgehalten. Bald werden alle Speicher dieses Schicksal erleiden. „Du darfst den Mut nicht verlieren!" rief ich unwillig. „Hast du nicht gehört, was wir Krart entgegneten?
    Wir werden kämpfen und siegen."
    Womit? erkundigte sich der Lla Ssann resignierend. Mit Worten kannst du dem Graueinfluß nicht widerstehen. Die Armee der Schatten löst sich zunehmend auf. Ich werde meinen Aktivatorspeicher verlassen und körperlich materialisieren. Wenn ihr wollt, führe ich euch durch die Vagendakrone zur anderen Seite, wo sich das Zentrum des Vagendas befindet. Ich weiß zwar nicht, wie ihr euch von dort aus retten wollt, aber ihr würdet wenigstens nicht unter den Trümmern der Vagendakrone begraben.
    „Schon wieder fliehen!" erwiderte ich deprimiert und sah Iruna hilfesuchend an. „Irgendwann wird es nicht weiter gehen."
    „Bis dahin dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben, Atlan!" erklärte die Akonin zuversichtlich. „Die Grauen Heere wären nicht die erste Truppe, die sich totsiegte. In wenigen Stunden schon können ihre Kräfte verbraucht sein - und die Lage würde sich zu unseren Gunsten wenden. Deshalb müssen wir durchhalten, auch wenn es noch so hoffnungslos erscheint."
    Ich nickte, denn ich muß an den König von Epirus denken, der wenige Jahrhunderte vor Christi Geburt im Kampf gegen Rom seinen sprichwörtlich gewordenen Pyrrhus-Sieg errang.
    Ein paar Strahlschüsse aus schwersten Geschützen schlugen in unserer Nähe ein und verursachten ein Energiegewitter, das mich an einen Weltuntergang denken ließ. Die glühenden Trümmer explodierter Aktivatorspeicher regneten rings um uns nieder und begruben den Eingang zu dem Treppenschacht und dem Fluchtstollen unter sich.
    Und damit auch den Leichnam des Horach-Teh, der sein Geheimnis mit in den Tod genommen hatte.
    Selbstverständlich hatten wir uns bei den ersten Entladungen zu Boden geworfen. Als der Beschüß aufhörte, sprangen wir sofort wieder auf und flogen in den Zwischenraum zweier Aktivatorspeicher.
    Eisige Kälte stieg in mir auf, als ich sah, daß beide Speicher ihren Goldglanz verloren hatten und sich grau zu färben begannen. „Suu Oon Hoo!" schrie Iruna von Bass-Thet. „Du mußt materialisieren und uns ins Tal bringen!"
    Verzweifelt sah sie sich um, als er nicht antwortete. „Vielleicht ist er tot", meinte Jen. „Dann würden wir ihm bald folgen", erwiderte die Akonin. „Ohne den Lla Ssann kämen wir niemals auf die andere Seite. Es gibt unsichtbare Energiebarrieren, die nur von einem Autorisierten desaktiviert werden können." .Aber ich dachte bisher, du hättest eine ähnliche Funktion wie der Lla Ssann", wandte ich mich an sie. „Zumindest was die Vollmachten angeht."
    Sie lachte bitter. „Das war ein Irrtum, Atlan. Ich bin durch reinen Zufall hierher gekommen, als ich jemanden zu retten versuchte."
    Abermals mußten wir uns zu Boden werfen. Ringsum tobte ein grauenhaftes Inferno.
    Als es verebbt war, sagte ich: „Wen wolltest du retten?"
    „Meinen Bruder", antwortete sie. „Aber ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist."
    Ich atmete auf, denn für ein paar Sekunden hatte ich die beklemmende Vorstellung gehabt, es wäre vielleicht ein Geliebter gewesen, den Iruna hatte retten wollen.
    D" Snob! schrie die mentale Stimme meines Extrasinns. Im Angesicht des Todes zitterst du davor, die Akonin könnte bereits einen Geliebten haben.
    Das verstehst du nicht! dachte ich hitzig zurück.
    Ein klatschendes Geräusch ertönte. Als ich aufsah, lag wenige Meter vor uns ein etwa drei Meter langer und fünfzig Zentimeter durchmessender milchigweißer Wurm mit einem faustgroßen, unter der Haut pulsierenden goldfarbenen Organ (?) in der Körpermitte.
    Folgt mir! vernahm ich die lautlose Stimme Suu Oon Hoos.
    Im selben Augenblick wußte ich, daß das wurmähnliche Ding vor uns die körperliche Existenzform des Lla Ssanns war - und meine Gefährten schienen es zur gleichen Zeit zu erfassen.
    Als das Wesen sich vom Boden erhob und scheinbar schwerelos davonschwebte, sprangen wir alle auf und folgten ihm. Wahrscheinlich benutzte es telekinetische Kräfte zur Fortbewegung. Doch darüber machten wir uns in diesen Sekunden keine Gedanken, denn hinter uns brach erneut das Inferno schweren Strahlwaffenbeschusses los. Nur wer das einmal selbst erlebt hat, kennt die zermürbende, demoralisierende Wirkung einer solchen Hölle, in

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