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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich keine weiteren Kränkungen Irunas mehr hinnehmen würde.
    „Ich bin dafür, dieses Thema auszuklammern", warf Jen ein - in der offenkundigen Absicht, eine offene Auseinandersetzung zwischen dem Hathor und mir zu vermeiden. „Kümmern wir uns doch zunächst einmal darum, was inzwischen aus Sokrates und Clio geworden ist, desgleichen aus den beiden Jaschemen und den Exterminatoren."
    „Und dem Tabernakel von Holt", ergänzte Bonsin. „Soll ich teleportieren und nachsehen?"
    „Nicht so hastig!" mahnte Tengri. „Vielleicht kann uns Suu Oon Hoo sagen, was aus unseren Gefährten geworden ist."
    Sie befinden sich auf dem Weg hierher! vernahm ich die mentale Stimme des Lla Ssann. Ich hatte ihnen über einen Schatten berichtet, wo ihr seid. Zur Zeit droht ihnen keine Gefahr, denn die Grauen Heere haben ihren Vormarsch eingestellt.
    „Hat die Armee der Schatten sie aufgehalten?" erkundigte sich Jen.
    Es sieht so aus! antwortete Suu Oon Hoo. Aber einem neuen, massiven Angriff würden die Schatten nicht lange widerstehen, weil die Vitalenergie, die sie stabilisiert, mehr und mehr zerrinnt.
    „Läßt sich das Abfließen der Vitalenergie nicht aufhalten oder verzögern?" fragte Tengri.
    Nein! erklärte Suu Oon Hoo. Aber vorerst wird keine neue Offensive der Grauen beginnen. Mir wurde soeben gemeldet, daß ein Gleiter mit einem Unterhändler der Lords unterwegs nach hier ist. Ich habe veranlaßt, daß ihm freies Geleit gegeben wird. „Krart!" entfuhr es mir. „Das denke ich auch", sagte Tengri.
    Ich sah ihn verstohlen von der Seite an, aber ihm war nichts mehr von seiner Opposition gegen Iruna anzumerken. Vielleicht war ihm selbst klar geworden, daß sie es nur gut mit uns meinte und die wertvollste Verbündete war, die wir im Tiefenland hatten.
    Ich holte tief Luft und deutete in die Richtung, aus der wir gekommen waren. „Gehen wir Krart ein paar Schritte entgegen", schlug ich vor.
     
    *
     
    Als wir aus der schmalen Lücke zwischen zwei Aktivatorspeichern traten, sah ich die erschreckende Veränderung, die mit dem Glaslabyrinth vor sich gegangen war.
    Hatte wenige Zeit zuvor noch ein dünner goldener Nebelschleier aus freier Vitalenergie über dem Kristallland gehangen, so war er nun endgültig verflogen. Der Himmel hatte eine bleifarbene Tönung angenommen, die Depressionen erzeugen konnte. Mir kam es sogar vor, als leuchteten die Aktivatorspeicher der Vagendakrone auf dieser Seite schwächer als bei unserer Ankunft. „Es wird alles gut werden, Atlan", flüsterte Iruna von Bass-Thet.
    Ich wandte den Kopf und blickte sie an. Es war fast ein Wunder. Sie brauchte nur ein paar Worte zu sagen, ja sie brauchte nur da zu sein -und sofort wuchs meine Hoffnung auf ein gutes Ende unseres Unternehmens.
    Als sie ihre Hand nach mir ausstreckte, war ich wie im siebten Himmel.
    Ja, wir würden das Tiefenland retten!
    Impulsiv ergriff ich ihre Hand und drückte sie. Die Energien, die zwischen ihr und mir hin und her flössen, verwandelten das Universum. Ich konnte wieder befreit auflachen.
    „Ich will dich zu meiner Frau haben, Iruna", sagte ich so leise, daß die Gefährten es nicht hören konnten. „Ich habe schon viele Frauen gekannt und nie eine geheiratet, aber dich will ich heiraten."
    Sie sah mich sonderbar an.
    Du machst dich zum Narren! kritisierte der Logiksektor.
    Ich lachte innerlich auf. Mein Logiksektor schien das logische Denken vergessen zu haben.
    Vielleicht wirkte auch der Graueinfluß nach, dem wir verschiedentlich ausgesetzt gewesen waren, und der Logiksektor sah alles nur noch negativ.
    „Dort kommt ein Gleiter!" sagte Tengri und deutete schräg nach oben.
    Eine Sekunde später sah ich ihn ebenfalls. Er kam rasch näher, dann setzte er zur Landung an und kam wenige Schritte vor uns auf. Ein Schott öffnete sich im Bug.
    Wie wir erwartet hatten, stieg Lordrichter Krart aus.
    „Da bin ich wieder, meine Freunde!" rief er - und es klang, als meinte er es ehrlich. „Ich bin gekommen, weil ich hoffe, daß ich euch diesmal zur besseren Einsicht bekehren kann, denn inzwischen müßtet ihr erfahren haben, wie schlecht die Raum-Zeit-Ingenieure die Dienste ihrer Helfer lohnen."
    „Lohnt ihr denn die Dienste eurer Helfer besser?" fragte Iruna mit wahrhaft göttlicher Verachtung. „Wenn sie für euch siegten, würdet ihr ihnen als Dank dafür doch nur ein Dahinvegetieren in einer grauen und hoffnungslos negativen Welt bieten. Das Universum müßte trostlos dahindämmern, ohne positive und negative Höhepunkte,

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