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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vitalenergie immer schneller davon.
    Ich hörte auf zu denken, während wir flohen. Das Denken hatte in unserer Lage seinen Sinn verloren. Es erlosch, und das Zeitgefühl mit ihm. Es schien, als wären wir alle schon so gut wie tot.
    Irgendwann versank die Schutthalde der ehemaligen Vagendakrone hinter uns. Irgendwann erreich ten wir die Mitte des Talkessels und sahen die letzten Reste der Vita! energie als golden leuchtenden Gey sir zur Tiefenkonstante empordröhnen und dort verschwinden. Das dabei entstehende Geräusch ließ unsere Seelen zittern.
    Suu Oon Hoo schwebte weiter, als wir stehenblieben, weil wir dem Energiegeysir nicht zu nahe kommen wollten. Er verabschiedete sich nicht einmal, ein Beweis dafür, daß die Panik ihn völlig überwältigt hatte. Mit einem matten Lichtblitz verschwand er in der Energiesäule und stieg entstofflicht in ihr hinauf. Danach erlosch die Säule, denn der Talkessel war leergeronnen. Es wurde dunkel.
    Vielleicht hätten wir entkommen können, wenn wir uns ebenfalls dem Energiegeysir anvertraut hätten. Aber uns fehlte die Zeit, das Für und Wider gegeneinander abzuwägen. Es ging zu schnell vorbei.
    Wir standen reglos da, ergeben in ein Schicksal, das nur Tod heißen konnte. Doch nicht einmal der Tod war uns vergönnt. Die Truppen der Grauen Lords gaben keinen einzigen Schuß mehr ab. Sie tauchten von allen Seiten gleichzeitig aus der Dunkelheit auf. Der mit ihnen alles überrollende Graueinfluß lahmte unsere Willenskraft. Wir waren Gefangene, bevor wir es uns versahen.
     
    7.
     
    Giffi Marauder strauchelte, als er von einem Moment zum anderen aus der Kristallandschaft vor der Vagendakrone verschwunden war und sich in einem geschlossenen Raum mit graublauen Stahlwänden, matt leuchtender Decke und einem mit roten und gelben Kreisen und Halbkreisen markierten stählernen Boden wiederfand.
    Er fiel auf die Knie und sah sich wie gehetzt um. Doch als alles ruhig blieb und niemand auftauchte, um ihm den Garaus zu machen, gewann er seine Zuversicht zurück.
    „Du liest einem tatsächlich die Wünsche von den Lippen ab, Shiva", stellte er ironisch fest. „Und nicht nur das: du erfüllst sie sogar augenblicklich."
    Er wartete in kniender Haltung auf eine Erwiderung des Eies. Vergebens.
    Shiva? dachte er so intensiv wie möglich.
    Als er auch diesmal keine Antwort bekam, packte ihn die Furcht, Shiva könnte ihn verlassen haben.
    Er öffnete den Ausrüstungsbeutel mit zitternden Fingern und tastete hastig darin herum. „Nichts!" flüsterte er mit bebenden Lippen. „Er hat mich hierher gebracht und allein gelassen."
    Nachdem er eine Zeitlang mit Shiva, dem Schicksal und sich selbst gehadert hatte, fand er sich mit seiner Lage ab.
    Er stand auf und sah sich mit wachen Augen und kühlem Verstand um - und diesmal erkannte er den Raum wieder. Es war der, in dem er im Tiefenland zuerst materialisiert war. Zumindest glich er jenem Raum wie ein Ei dem anderen.
    Mit Ausnahme des Zaubereies! konnte er diesmal sogar spöttisch denken.
    Er überlegte, was er tun sollte. Ohne Shiva gab es keine Möglichkeit für ihn, zu Atlän zurückzukehren. Er wußte nicht einmal, ob er das gewollt hätte, wenn es möglich gewesen wäre. Zwar war er kein Stratege, aber sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, daß Atlans Lage im Vagenda aussichtslos war, falls die Grauen Lords es sich nicht anders überlegten und auf eine Eroberung des Vagendas verzichteten. Aber sie würden kaum aufgeben, wenn der Sieg so nahe war.
    Wenn ich in demselben Raum wie damals bin, dann befinde ich mich in einem Transmitterdom der Bergfestung im Land Ni! sinnierte er. Hier kann ich nicht bleiben und ich wollte auch nicht hier bleiben. Aber ich kenne das Tiefenland nicht gut genug, um zu wissen, in welche Richtung ich/liehen muß. „Was würdest du an meiner Stelle tun, Hilda?" fragte er die Positronik seines SERUNS.
    „Ich •werde niemals an deiner Stelle sein, Shaggy", erwiderte Hilda.„Sei nicht spitzfindig!" schimpfte Giffi. „Versetze dich einfach in meine Lage!"
    „In Ordnung", sagte Hilda.
    „Was würdest du tun?" drängte der ehemalige Astralfischer.
    „Vor die Tür gehen und nachsehen, wo ich bin", antwortete Hilda. „Ich begreife gar nicht, wie wir in diesen Raum gekommen sind. Eben befanden wir uns doch noch im Glaslabyrinth unmittelbar vor der Vagendakrone."
    Giffi seufzte.
    „Was dir fehlt, ist Phantasie", stellte er enttäuscht fest. „Es spielt keine Rolle, wo wir eben waren. Jetzt sind wir jedenfalls in

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