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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren. Nur hatte man zu dieser Zeit andere genommen, denn diese hier war keine schöne Meerjungfrau. Was man uns hier präsentierte, das verdiente den Namen böser Engel.
    Ja, so und nicht anders.
    Eine Gestalt, von deren Rücken zwei dunkle Schwingen abstanden. Die graue, sehr lange Haare besaß, sodass sie weit bis auf den Rücken wuchsen und sich dort wie ein Fell ausbreiteten.
    Der Oberkörper war nackt. Die Haut schimmerte in einem grauen Ton. Das Gesicht zeigte einen Ausdruck, auf den die Begriffe düster und verschlossen passten. In den Augen sah ich ein rötliches Leuchten, aber noch etwas wunderte mich.
    Die Gestalt hatte ihre Arme angewinkelt und sie trotzdem nach vorn gestreckt, wobei zwischen den ausgebreiteten Händen ein Buch schwebte.
    »Ja!«, keuchte Nic Trenton und sackte dabei in die Knie.
    »Das Buch! Das gehört mir. Das ist… verdammt… das ist mein Totenbuch, John…«
    ***
    Er hatte Recht. Es war sein Totenbuch mit all den Bildern der verfluchten Mörder. Ihre Seelen hatten im Jenseits keine Ruhe gefunden, aber sie waren nicht einfach umhergeirrt, denn sie hatten sich konzentrieren können, und deshalb war aus ihnen diese Gestalt entstanden, die den feinstofflichen Zustand verlassen hatte und nun als kompakte Masse zurückgekehrt war.
    Die Gestalt bestand aus zahlreichen bösen Seelen. Sie hatte all das Grauenvolle der Menschen vereinigt und ein neues Monster geschaffen, das ebenfalls auf die Suche gehen würde, um Menschen zu töten.
    Das war die Lösung!
    »Ich fasse es nicht, John, ich fasse es nicht! Das ist nicht zu erklären. Das ist Horror!«
    Ich ließ Trenton reden. Es war sicherlich gut, wenn er sich Luft verschaffte. So etwas zu sehen, brachte ihn fast um den Verstand.
    Die Gestalt hatte ihr Ziel erreicht. Sie war perfekt. Alle Seelen dieser Verbrecher steckten in ihr, und wahrscheinlich hielt sie die Macht des Teufels zusammen, denn auf die Hölle bauten diese schrecklichen Killer.
    Dann geschah noch etwas. Mir kam es dabei vor, als wollte sie meine Überlegungen bestätigen, denn plötzlich rutschte ihr das Totenbuch aus den Händen.
    Keiner fing es auf. Noch bevor es den Boden erreichte, geschah etwas anderes. Es faltete sich noch weiter auseinander, und aus den Blättern fuhren kleine blaue Flammen hervor, die im Nu das gesamte Buch erfassten und es verbrannte, bevor es noch auf dem Boden aufschlug.
    Er brauchte es nicht mehr. Er war nun fertig! Er hatte die Seelen konzentrieren können.
    Zum Zeichen seines Sieges veränderte er seine Haltung und richtete sich auf, wobei er allerdings in der Luft stehen blieb und von oben her auf uns herabschaute.
    Seine Flügel oder Schwingen waren ausgebreitet. An manchen Stellen schimmerte das dunkle Gefieder bläulich, ebenso wie das Gesicht. Ich kannte diesen Glanz von einer anderen Kreatur her, die auch als Teufel bezeichnet wurde. Oder als Höllenherrscher und Asmodis. Dafür gab es eben zahlreiche Namen.
    Das Gesicht besaß nicht mal einen zu bösen Ausdruck. Es war auch keine Fratze, es war einfach nur der Ausdruck, der abstieß.
    Nic sprach mich an. »John, was ist das? Ich weiß nicht, was ich denken soll…«
    »Es ist das Konglomerat des Bösen«, erklärte ich ihm. »Die Seelen der Toten, die sich auf diese Gestalt geeinigt haben, sodass durch die Kraft der Hölle ein neues Monster geschaffen werden konnte. Es wird dort weitermachen, wo all Ihre Mörder mal aufgehört haben.«
    Ich hatte ihm gesagt, was ich mir vorstellte. Wahrscheinlich kam ich der Wahrheit auch nah, aber er konnte oder wollte sie nicht begreifen und schüttelte den Kopf.
    »Er wird wieder killen, Nic!«
    »Und… und… dann?«
    »Er wird Sie als Ersten holen wollen!«
    »Aber das ist…«
    »Deshalb sollten sie sich jetzt zurückziehen!«
    Nic drehte den Kopf, schaute mich von der Seite her an und nickte. »Ja, dann werde ich wohl…«
    »Das ist er ja!«
    Plötzlich hörten wir beide die helle Jungenstimme. Bevor wir uns umdrehen konnten, sprach Robby Asher weiter.
    »Das ist die Gestalt, die meinen Großvater umgebracht hat. Genau sie ist es ge wesen…«
    ***
    Nein, der Boden rutschte mir nicht unter den Füßen weg, obwohl ich fast den Eindruck hatte. Hobby Asher hatte ich nicht mehr auf der Rechnung gehabt. Dass er plötzlich hier erschien, war alles andere als positiv. Das sind so die Überraschungen im Leben, die man nicht einkalkulieren kann. Für mich war die dämonische Gestalt nicht mehr vorhanden, weil ich mich um Robby kümmern musste.
    Ich drehte

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