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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wütenden Schreien, als hätten wir etwas Schlimmes getan. Die andere Seite war da, nur zeigte sie sich nicht, und neben mir bewegte Nic Trenton heftig seinen Kopf, sodass die langen Haare von einer Seite zur anderen klatschten.
    »Jetzt sind sie da, John!«
    »Ich weiß!«
    »Und jetzt werden sie uns vernichten!«
    »So weit ist es noch nicht!« Ich sprach gegen das Toben der Stimmen in meinem Kopf an. Jetzt verstand ich auch einige Worte.
    Verdammnis! Tod! Ewige Qualen…
    Das alles wurde mir gesagt. Begriffe, die auch in der Bibel zu finden waren und durch die Menschen früher gefügig gemacht worden waren, um ihr Seelenheil zu retten.
    »Sie sind überall, John. Überall…«
    »Sei ruhig…«
    Wieder wirbelten sie durch meinen Kopf, und ich hatte den Eindruck, als wäre dieser Angriff zugleich so etwas wie ein Finale gewesen, denn einen Atemzug später waren sie verschwunden.
    Ausgelöscht, gestorben - weg!
    Das Gleiche war auch bei meinem Nebenmann eingetreten.
    Es dauerte Sekunden, bis er sich dessen bewusst wurde.
    »Sie sind nicht mehr da«, sagte er mit kratziger Stimme.
    »Himmel, sie sind weg!«
    »Im Moment schon.«
    »Wieso? Kommen Sie wieder?«
    Ich befürchtete, dass er verschwinden wollte, und sagte deshalb: »Bleiben Sie in meiner Nähe.«
    »Ja, ist gut!«
    Wieder verstrich Zeit, in der nichts passierte. Nicht im sichtbaren Bereich. Aber ich war überzeugt davon, dass unsere Feinde nicht aufgegeben hatten. Sie mussten es anders versuchen. Sie wussten jetzt, dass wir uns nicht so einfach einschüchtern ließen - und ich behielt Recht, denn sie waren urplötzlich wieder zu hören.
    Aber nicht in meinem Kopf, sondern weiter entfernt. Praktisch auf der anderen Seite des Raumes.
    Auch Nic Trenton hatte sie gehört. »John - sie sind wieder da, verdammt!«
    »Bleiben Sie ruhig.« Ich hatte meiner Stimme den entsprechenden Klang gegeben, obwohl auch ich ziemlich aufgeregt war, denn ich konnte mir denken, dass sie jetzt zu einem finalen Schlag ausholen würden, um endlich vor uns Ruhe zu haben.
    Und dann passierte es. Plötzlich flogen die Bücher, die zuvor aus den Regalen gerissen worden waren und nun auf dem Boden lagen, in die Höhe. Sie wirbelten durch den Raum. Sie wurden wütend weggeschleudert, und manche von ihnen landeten mit klatschenden Geräuschen auf der Platte des ovalen Tischs.
    Irgend jemand tobte hier seine Wut aus und wollte uns wahrscheinlich auch seine Macht beweisen.
    Dieser Vorgang dauerte nur kurze Zeit, dann war er vorbei.
    Kein Buch bewegte sich mehr, und die Stille, die wieder eintrat, empfand ich als bedrückend.
    Ihre Wut hatten sie ausgetobt, das stand fest, aber es war noch nicht beendet, denn das erlebten wir kurze Zeit später. Schreie erreichten uns. Hoch, dünn und wütend.
    Beide schraken wir zusammen, weil wir sie nicht erwartet hatten. Sie umstellten uns, aber sie konzentrierten sich trotzdem mehr an einem Ort zwischen Decke und Boden.
    Da wechselten sie auch nicht. Sie blieben genau an diesem Punkt. Und all die Schreie fassten sich zu einem einzigen zusammen. An dieser Stelle passierte noch etwas, denn dort zog sich die Luft zusammen. Sie verdichtete sich, weil aus dem Unsichtbaren etwas Sichtbares entstehen musste. Gewaltige Energien zogen sich dort zusammen. Das Unsichtbare wollte dem Sichtbaren Platz schaffen. Es kam zu einer Energieumwandlung, und plötzlich sahen wir einen Umriss in der Luft schweben. Noch war nicht zu erkennen, wer oder was sich uns da präsentierte. Es musste noch eine Weile vergehen, bis wir mehr zu sehen bekamen.
    Das passierte tatsächlich. Der Umriss in der Luft verdichtete sich. Er nahm menschliche Formen an, aber es entstand dabei kein einziges Geräusch. Nur Nic Trenton konnte nicht ruhig sein. Er bewegte sich unruhig auf der Stelle, und aus seinem Mund drangen Stöhnlaute.
    Was wir sahen, war auch für mich neu. Aus der Energieinsel entstand ein Körper. Ich freundete mich mit dem Gedanken an, dass es die Energie von Toten war, die hier genutzt wurde. An weitere Dinge wollte ich nicht denken, denn die Gestalt, die vom Feinstofflichen ins Stoffliche rutschte, raub te mir den Atem.
    Im Nebel hatte ich sie nur schemenhaft sehen können. Das war nun anders. Sie schälte sich immer stärker hervor, aber sie fiel nicht zu Boden, obwohl sie Gewicht hatte. So spottete sie der Gravitation. Und wenn ich sie in ihrer Schräglage vergleichen sollte, da erinnerte sie mich an eine Galionsfigur, die früher an den Bugs der Schiffe angebracht worden

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