125 - Die Stunde der Wölfe
Haken. »Sobald sie mich angreifen, ist die Tür frei«, zischte Cook. »Dann rennst du los, wie von Teufeln gehetzt.«
»Und du?«
»Ich schlage mich irgendwie durch. Kümmere dich nur um dich«, entgegnete Cook. »Kommt her, ihr verdammten Bastarde!« schrie er und hob die Axt. »Kommt her, damit ich euch den Schädel einschlagen kann.«
Die Dämonen-Cyborgs stiegen die Stufen herunter, Loretta bewegte sich zitternd nach links.
»Jetzt!« schrie Cook. »Lauf, Loretta!« Gleichzeitig warf er sich den Cyborgs entgegen und schlug wie verrückt auf sie ein. Er traf sie auch, aber die Axt prallte an ihnen wirkungslos ab. Sie schienen unzerstörbar zu sein.
Er durchschlug dicke Wasserrohre. Glitzernde Fontänen schossen in den Raum. Loretta versuchte die Tür zu erreichen, doch Charles LeBrock stoppte sie, ohne sich ihr in den Weg zu stellen.
Mehrere Magielanzen flogen durch den Raum. Wenn Loretta nicht augenblicklich stehengeblieben wäre, hätten die violetten Lanzen sie durchbohrt.
Ohne daß die Cyborgs Hand an ihn legten, wurde Cook hochgerissen. Die dämonische Kraft schleuderte ihn zuerst an die Decke und dann zu Boden.
Er glaubte, sich alle Knochen gebrochen zu haben. Konnte es noch schlimmer kommen?
Eiskaltes Wasser umspülte ihn. Er hatte die Axt verloren, war schwer benommen, und jede Bewegung schmerzte ihn. Er hörte Loretta schluchzen und begriff, daß sie es nicht geschafft hatte. Alles kam ihm auf einmal so sinnlos vor.
***
Die Wölfe hatten das Camp verlassen. Eine große Gefahr war damit ausgeschaltet. Ich hoffte, daß Bruce O’Hara und Mason Marchand ihre Sache gut machen würden, denn sonst fielen uns die Höllenwölfe in Kürze in den Rücken.
Eine Menge Arbeit wartete nun auf uns: Wir mußten Loretta Falk und Spencer Cook retten, die Dämonen-Cyborgs zerstören, nach Möglichkeit das Camp hochgehen lassen und Mortimer Kull vernichten.
Ich war heilfroh, daß mir der Zufall den »Weißen Kreis« an die Seite gestellt hatte. Mit vereinten Kräften würden wir bestimmt eine Menge Probleme lösen können.
Vielleicht sogar alle.
Aber noch war nicht geklärt, wie wir in das Camp gelangen konnten.
Ich wollte Boram losschicken.
»Da kommt ein Truck!« zischte Daryi Crenna.
»Den schickt uns der Himmel«, gab ich zurück.
Wir kletterten auf die Bäume, deren Äste über die Straße ragten, und als sich der Truck unter uns befand, ließen wir uns wie überreifes Obst fallen.
Wir landeten auf dem Dach, ohne daß es jemand merkte, und der Truck nahm uns huckepack mit ins Camp, doch ich freute mich zu früh, denn zwei Scheinwerferkugeln schwangen heran und erfaßten uns.
»Da liegen welche auf dem Dach des Trucks!« brüllte einer, und schon nahmen sie uns unter Beschuß.
Wir konnten uns nicht mehr verabreden. Jeder versuchte seine Haut zu retten. Ich rollte zur Seite und ließ mich vom Truck fallen, wobei ich bestrebt war, mit den Beinen zuerst aufzukommen.
Schießende OdS-Männer zwangen mich, in Deckung zu gehen. Ich zog mich hinter die großen Zwillingsreifen zurück, kam wenig später auf der anderen Seite des Trucks zum Vorschein und versuchte die Halle zu erreichen, in die man Cook, das Mädchen und die Särge mit den Cyborgs gebracht hatte.
Kull mußte sich ebenfalls darin aufhalten.
Ich erreichte ein Tor, aber dann war Endstation, denn plötzlich tauchte ein OdS-Mann hinter mir auf und legte auf mich an.
Ich wäre erledigt gewesen, wenn mir Anthony Ballard nicht das Leben gerettet hätte. Ich sah das Henkersbeil hochschwingen, dann schrie der Mann - und die Gefahr war gebannt.
Der Hexenhenker schloß sich mir an. Als wir in die Halle eindrangen, wollten uns mehrere OdS-Leute zurückwerfen, aber wir kämpften uns durch.
Boram war plötzlich auch mit von der Partie. Er berichtete, daß Thar-pex ein Sprengstoffdepot entdeckt hatte, und nun flitzte »Speedy« über das Gelände und verteilte überall die Sprengsätze.
Wir rannten durch einen Gang.
Eine offene Tür… Wasser rauschte, es überschwemmte knietief einen Raum. Ich sah Loretta Falk, Spencer Cook und die Dämonen-Cyborgs. Boram griff sie sofort an, doch diesmal ohne Erfolg, denn unter der künstlichen Haut, die von echter Haut nicht zu unterscheiden war, befand sich edelster Stahl.
Mir war klar, daß die Cyborgs gleich weniger gefährlich sein würden, wenn ich sie ihrer dämonischen Kraft beraubte. Wo die saß, wußte ich: in der Gürtelschnalle, die ein Mikroprozessor war. Ihn mußte ich zerstören.
Ich hielt meinen
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