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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hälfte aufklaffte.
Ein Teil ihres wundervoll geformten Körpers war zu sehen.
    Das war die Frau, die schrie.
    Ihre Schreie gellten markerschütternd durch den nächtlichen Korridor,
hallten aus sämtlichen Ecken und Winkeln in dem hohen Treppenaufgang wider und
schienen von allen Seiten gleichzeitig zu kommen.
    Die schöne Unbekannte rannte genau auf Larry Brent zu.
    X-RAY-3 wich unwillkürlich zur Seite. Da war sie schon auf seiner
Höhe, lief die Treppen nach oben, seltsam leichtfüßig, beinahe schwebend, und
die Stufen unter ihren Füßen ächzten nicht unter ihrem Gewicht. Immer wieder
warf die Fremde mit dem roten Haar einen nervösen Blick zurück, als erwarte sie
jemand, der hinter ihr hereilte.
    »Hallo! So warten Sie doch! Wer sind Sie? Wo kommen Sie her?« rief
Larry Brent laut. Er erhielt keine Antwort. Es schien, als würde die schöne
Unbekannte ihn überhaupt nicht hören.
    Sie war schon zehn Stufen weiter, als Larry hinter ihr hersetzend
rasch aufholte. Es ging hoch in die erste Etage, in die zweite, in die dritte.
Dorthin, wo das Licht brannte!
    Larry Brent folgte etwa drei Schritte hinter der fremden Frau und
rief sie mehrere Male, ohne daß sie auch nur einmal den Kopf wandte, um ihn anzusehen.
Kurz vor der Tür zu jenem Raum, hinter dem das Licht brannte, sah sie sich
nochmal um. Spätestens jetzt, in diesem Augenblick, mußte sie X-RAY-3
wahrnehmen. Doch sie blickte durch den Agenten hindurch.
    Es schien, als würde sie etwas erkennen, was sich hinter Larry
abspielte, hinter seinen Rücken .
    Die rothaarige Unbekannte, die keine Ähnlichkeit mit der Frau
aufwies, die Horst Linkert im Gasthof beschrieben hatte, warf sich voller
Verzweiflung gegen die Tür, hinter der das schwache, unruhige Licht herrschte.
Die Tür flog nach innen. Im nächsten Moment wurde der Riegel vorgeschoben und
der Schlüssel von innen umgedreht.
    Da erreichte Larry Brent die Tür.
    Er griff nach der Klinke und rüttelte. Er klopfte an.
    »Hallo. So öffnen Sie doch!« rief er.
    Ein gellender Aufschrei war die Antwort.
    Dann eine dunkle, eiskalt klingende Männerstimme.
    »Nun, meine Liebe«, erklang es sarkastisch, und den Worten folgte
ein irres Kichern. »Ich habe gewußt, daß du hierher flüchten würdest. Du siehst
also, die ganze Aufregung, die ganze Anstrengung war umsonst. Ich bekomme
immer, was ich mir wünsche. Und nun bist du an der Reihe.«
    »Ich werde schreien . schreien, schreien und immer wieder
schreien«, brach es aus der Kehle der in das Zimmer geflüchteten, rothaarigen
Frau.
    »Und was nützt es dir?« fragte die andere Stimme spöttisch.
»Niemand wird dich hören, niemand hält sich sonst hier auf. Du bist allein .
mutterseelenallein!«
    »Was haben Sie mit mir vor?« fragte die Frau ängstlich.
    »Ich werde dich töten.«
    »Aber warum?«
    »Weil es mein Vater schon getan hat .«
    »Das ist doch kein Grund .«
    »Doch. Es ist die Stimme des Blutes eines Mannes, der sich den
Mächten der Finsternis verschrieben hat, der die Moorgeister beschwor und
dessen Seele selbst ruhelos durch die Finsternis wandert und immer nach neuen
Opfern schreit, weil er das, was er versprochen hat, nie in die Tat umsetzen
konnte. Bis auf eine. Die hat er getötet ... aber dann kam sie, um ihn zu
töten. Das war mein Vater.«
    Larry Brent trommelte wie von Sinnen gegen die Tür, doch es war
unmöglich, sie aufzusprengen. Da lief er zum Gangfenster, riß es auf und stieg
auf die schmale Fensterbrüstung. Unter ihm gähnte die schwarze,
nebelgeschwängerte Tiefe, gurgelte das tückische, todbringende Moor.
    Wenn er auch nur einen Zentimeter danebentrat, bedeutete dies
unweigerlich seinen Tod.
    Die schmale, steinerne Brüstung, die eine Breite von knapp zehn
Zentimetern hatte, war leicht abgeschrägt.
    Dies erschwerte Larrys Mission. Es kam ihm darauf an, über das
Gangfenster das andere, hell erleuchtete Fenster auf der Vorderseite des Hauses
zu erreichen, indem er die schmale, steinerne Galerie zu seinen Füßen praktisch
als Pfad benutzte.
    Er preßte sich hart mit dem Rücken gegen die Hauswand, fühlte das
nackte, grobe Gestein und setzte einen Fuß neben den anderen. Er kam nur
zentimeterweise voran.
    In dieser Zeit hörte er das Gezeter und Gelächter aus dem
beleuchteten Raum, in dem sich etwas Furchtbares abzuspielen schien. Das
Wimmern war verstummt, und nur noch die helle, alles übertönende Stimme der Frau
war zu hören.
    An der Hausecke vorn wurde es problematisch.
    Auf engstem Raum mußte es X-RAY-3 gelingen,

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