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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit war für ihn eingefroren. Er stand hinter der Theke und hätte auch ganz woanders auf einer einsamen Insel stehen können, ohne dass ihm dies aufgefallen wäre.
    Der Besuch dieses Gastes hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Er füllte auch keinen Kaffee nach und schaute den Mann nur an, der nickte und durch diese Bewegung Mario wieder aus einer Erstarrung erlöste und zurück in die Realität holte.
    Mario war nicht auf den Kopf gefallen. Er unterhielt sich normalerweise mit jedem Gast, auch wenn dieser das Restaurant zum ersten Mal betrat, aber hier war es anders. Plötzlich baute sich zwischen ihm und diesem Ankömmling eine Wand auf, die nicht so leicht zu kippen war. Das unangenehme Gefühl wollte nicht weichen. Er spürte auf seinem Rücken den kalten Streifen, der von seinem Nacken aus nach unten rann und dann versickerte. Er begrüßte ihn auch nicht mit normalen Worten, sondern fragte nur: »Was hätten Sie gern?«
    »Einen Espresso?«
    »Si. Und auch etwas zu essen? Ich meine, wollen Sie was bestellen? Da müssen Sie an einem Tisch Platz nehmen und…«
    »Später vielleicht. Ich warte hier noch auf einen Bekannten. Er wird wohl bald hier sein.«
    »Klar, Signore.«
    Mario wollte nicht weiter mit ihm sprechen. Die Stimme hatte ihm nicht gefallen. Sie war so glatt gewesen, ohne Emotionen, als wäre sie geschliffen worden.
    Dieser Mensch gehörte zu den Leuten, die bei anderen eine Gänsehaut bewirkten, weil allein schon der Anblick sie frieren ließ.
    Er sah auch nicht aus wie jemand, der vorhatte, einen Überfall zu starten. Das hätte er sich auch kaum getraut. Zudem hätten einige Gäste auf Marios Seite gestanden und ihm geholfen, denn ein paar der Besucher arbeiteten bei Scotland Yard. Auch an einem Samstag wurde sein Lokal frequentiert, und am Sonntag war es ebenso.
    Der Espresso füllte das kleine Gefäß, das auf einer Untertasse stand, die Mario anhob. Er wollte sie zu seinem Gast bringen und ärgerte sich darüber, dass seine rechte Hand zitterte, als er die Tasse anhob. Das Klappern empfand er als eine unangenehme Musik, die der Gast ebenfalls hörte, denn der hob den Blick an und schaute Mario zu, wie er den Espresso servierte.
    Mario lächelte gezwungen. Er stellte die Untertasse auf dem Tresen und direkt vor dem Mann ab und schob das Getränk dann auf ihn zu. Noch immer hatte er es nicht geschafft, das Zittern der Hände in den Griff zu bekommen.
    Der Gast lächelte etwas amüsiert. Er griff selbst zu, um Mario zu helfen. Beide fassten die Tasse von verschiedenen Seiten her an, und so kam es zu einer Berührung zwischen ihren Händen.
    Marios Hand zuckte zurück. Dann versteifte er sich, denn er hatte etwas mitbekommen, womit er nicht gerechnet hatte.
    Die Finger des Gastes waren kalt eiskalt!
    Mario bewegte sich nicht, er hatte seinen rechten Arm angewinkelt und halb zurückgezogen. Er dachte über die Kälte nach, die nicht mit einer natürlich zu vergleichen war. Die hier war ihm anders vorgekommen. Eine Kälte wie beim Trockeneis. So konnte ein Mensch gar nicht sein. Das war nicht möglich. Der Mensch brauchte schon eine gewisse Temperatur, um existieren zu können.
    Dieser hier wohl nicht…
    Mario sagte nichts. Es war jetzt unnötig, einen Kommentar abzugeben. Er sah nur, dass er angeschaut wurde, und für einen Moment hielt er dem Blick dieser Augen stand.
    Es waren Augen, aber auch sie konnte Mario nicht als normal einstufen.
    Dieser Blick war kein Blick! Es gab keine Farbe in den Augen. Völlig blasse Pupillen, die sich kaum von der übrigen Umgebung abhoben. Das konnten eigentlich nicht die Augen eines Menschen sein. Das hier waren andere. Leblose Kreise, ohne Leben oder Gefühl.
    »Danke sehr«, sagte der Mann.
    Mario nickte und brachte mühsam sein »Prego« hervor.
    Der Gast trank noch nicht. Er trug einen dunklen Mantel und schien trotzdem zu frieren, denn er umschloss die Tasse mit beiden Händen. Klar, er hat kalte Hände, dachte Mario und wurde abgelenkt, als ihn der Mann ansprach.
    »Ich warte hier auf jemand.«
    »Ja, das sagten Sie.« Mario dachte wieder über die Stimme nach, die so glatt geschliffen klang, als stammte sie von einem Automaten.
    »Ich warte auf John Sinclair!«
    Mario schwieg. Er war überrascht. Natürlich kannte er den Geisterjäger, nickte zum Einverständnis und quälte sich zudem ein Lächeln auf die Lippen.
    »Dann ist ja alles klar. Ich kenne John Sinclair gut. Er kommt öfter her.«
    »Nur damit Sie Bescheid wissen.«
    »Alles klar.« Mario war

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