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1250 - Absalom

1250 - Absalom

Titel: 1250 - Absalom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der andere zustechen konnte. Und es war genau richtig, denn mein Tritt hatte ihn unterhalb des Bauchnabels getroffen. Er beugte sich nach vorn und torkelte zurück. Der Raum zwischen uns vergrößerte sich.
    Mit einem langen Schritt war ich bei ihm. Er konnte sich nicht wehren, zu stark wühlte der Schmerz in seinen Eingeweiden. Mit einem schnellen Griff packte ich seine Hand mit dem Messer und hebelte sie in die Höhe und dann herum.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen wie er wollte. Ich hatte ihm den Arm am Rücken in die Höhe gedreht, und die Klinge des Messers zeigte in die Höhe.
    Als ich den Arm noch stärker nach oben bewegte, jaulte er auf, aber er gab sich nicht geschlagen und versuchte, durch Tritte mein- Schienbein zu treffen.
    Er schaffte es nicht ganz. Seine Hacken rutschten an meiner Wade ab. Zu einem zweiten Versuch ließ ich ihn erst gar nicht kommen. Noch immer seinen Arm im Griff haltend, wuchtete ich ihn durch einen Kniestoß in den Rücken nach vorn.
    Wieder hörte ich den Schrei. Er selbst stoppte sich nicht. Es war das Weihwasserbecken, das ihn aufhielt. Ein marmornes Fünfeck, das auf einem hohen Fuß stand.
    Die Wucht des Mannes war groß, als er gegen das Becken prallte. Und dann packte ich mit der freien Hand seinen Nacken und drückte den Kopf nach unten.
    Tief, sehr tief sogar. Bis zum Weihwasser, das die Schale gut ausfüllte.
    Ich hörte noch das kurze Platschen, als sein Gesicht Kontakt mit dem Wasser bekam. Ein paar Spritzer wischten in die Höhe. Ein gurgelndes Geräusch und dann das Zischen!
    Es erschreckte mich, denn es hörte sich an, als hätte ich Wasser auf eine glühend heiße Ofenplatte gespritzt. Ob dabei Dampf in die Höhe quoll, fiel mir nicht auf, denn ich zerrte den Kopf wieder in die Höhe und wirbelte den Mann herum. Dann stieß ich ihn dort gegen die Wand, wo es am dunkelsten war, aber nicht so finster, als dass ich nichts mehr hätte erkennen können.
    Das Messer hatte er losgelassen. Es lag auf dem Boden, und die Klinge glänzte matt. Julie, die sich hinter mir befand, bückte sich und hob es auf.
    Ich aber hatte nur Augen für den Kerl, der zitternd mit dem Rücken gegen die Wand lehnte. Er sackte zwar in den Knien ein, aber er fiel nicht zu Boden. Er blieb stehen, als wollte er mir präsentieren, was mit ihm passiert war.
    Etwas stimmte nicht mit seinem Gesicht. Leider konnte ich es in der Dunkelheit nicht sehen, und deshalb zog ich meine kleine Leuchte aus der Tasche.
    Der Augenblick war günstig, denn niemand befand sich auf dem Weg, um die Kirche zu verlassen.
    Ich strahlte ihn an. Mich interessierte dabei nur das Gesicht, und jetzt, im Kegel der Lampe, sah ich, was mit ihm wirklich passiert war. Das bekam auch Julie Ritter mit, und sie flüsterte:
    »Mein Gott…«
    Auch ich hätte diesen Kommentar abgeben können, denn das Gesicht des Mannes sah schlimm aus.
    Das Weihwasser hatte es gezeichnet, und bei ihm hatte es wie Säure gewirkt. Die Haut war aufgerissen, sie wirkte an manchen Stellen bleich und wässrig. An anderen Öffnungen schimmerte Blut. Seine Lippen wirkten wie eine aufgeplatzte Blume, und die Augen hielt er offen. Er starrte auf mich, aber er schaute zugleich auch ins Leere. Ein Stöhnen aus seiner Kehle wehte uns entgegen und zeugte davon, dass er Schmerzen hatte.
    Ich empfand kein Mitleid mit ihm. Er hatte es sich leicht machen wollen. Er war erschienen, um mich noch in der Kirche mit einem Messerstich zu ermorden. Dass der Angriff Julie gegolten hatte, bezweifelte ich. Die andere Seite wollte sie lebendig haben.
    Die andere Seite! Genau das war es. Die Seite der Schwarzen Magie. Das Höllenteam, um Baphomet. Er gehörte dazu, und er hatte bestimmt die mörderische Taufe hinter sich, sonst wäre sein Gesicht durch das Weihwasser nicht so zerrissen geworden.
    Um wieder so auszusehen wie früher, musste er sich in ärztliche Behandlung begeben. Ich glaubte nicht, dass es dazu kommen würde. Jedenfalls war er nicht tot, und mir bot sich eine Chance, mit ihm ein paar Worte zu sprechen. Ich wollte unbedingt etwas über die Pläne der anderen Seite erfahren.
    In französischer Sprache redete ich ihn an. »Wer hat dich geschickt, um mich zu töten?«
    Ein Fluch war die Antwort.
    »Baphomet?«
    »Zur Hölle mit dir!«
    »Nein, mein Freund, da überlasse ich dir den Vortritt.«
    Er stöhnte. Er bewegte sich, aber er brach nicht zusammen. Immer wieder bewegte er den Kopf. In seinem Gesicht veränderte sich die Haut zusehends weiter. Vom Kinn bis hin zur

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